GEOGRAFIE |
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ULCISIA CASTRA ALPHABETISCH |
Ulcisia Castra (Szentendre
in Ungarn) Ein Auxiliarlager in Pannonien Ulcisia Castra war ein Hilfstruppenlager in Pannonien an der Stelle der heutigen ungarischen Stadt Szentendre, 20 km nordöstlich von Budapest an einem westlichen Seitenarm der Donau. Die Besiedelungsgeschichte der Gegend reicht bis weit in die Steinzeit zurück. Nach den Illyrern siedelten hier die keltischen Eravisker. Unter römische Herrschaft kam die Gegend erst Anfang des 1.Jh.n.Chr. im Zuge der Eroberung Pannoniens und Illyriens. Anfang des 2.Jh.n.Chr. wurde ein Lager im Ausmass von 205 x 134 m (Mauerstärke bis 130 cm) auf einem kleinen Hügel errichtet und dafür der Name Ulcisia Castra vergeben, was einheimisch soviel wie "Wolfslager" bedeutet (vgl. dazu das lat. Wort ulciscor für "rächen, reissen"). Die Ecken der Aussenmauern waren abgerundet und die trapezförmigen Türme im inneren angebracht. Den Endausbau erreichte das Lager schliesslich unter Kaiser Constantinus. Die canabae (Lagersiedlung) lagen im Westen, ein Gräberfeld der Hochantike im Osten und jenes aus dem 4.Jh.n.Chr. mit cella memoriae (Gedächtniskapelle) im Süden. In den Jahren 106 bis 214 n.Chr. gehörte die Besatzung zum Heer von Pannonia Superior (Oberpannonien) und aufgrund von gefundenen Militärdiplomen wird bis zu den Markomannenkriegen mit einer Stationierung der cohors IV Voluntariorum c.R. gerechnet. Ab 214 lag das Lager im Gebiet von Pannonia Inferior (Niederpannonien). In der 1.Hälfte des 3.Jh.n.Chr. garnisonierte hier mit der cohors I milliaria nova Severiana Surorum sagittariorum eine Einheit von Bogenschützen. Im 4.Jh. wurde das Lager - wohl im Zuge von Sanierungsmassnahmen - von castra Ulcisia in castra Constantia umbenannt. Als Einheit lagen hier nun die Equites dalmatae. Durch die Auseinandersetzungen während der Völkerwanderung wurde das Lager samt Siedlung im Laufe des 5.Jh.n.Chr. zerstört, konnte jedoch als Aussenposten des Landobardenreiches und später im Awarenreich wieder erholen. Nach der Vernichtung der Awaren unter Karl d.Gr. gelangte die Siedlung 895 unter die Oberhoheit der Magyaren. Die erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1009 als Siedlung des hl. Andreas, woraus schliesslich das ungarische Szentendre wurde. |
Steinerne Militärlager wurden auch nicht an einem Tag erbaut.. |
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Quellen: "Der kleine Pauly"; en.wikipedia.org |
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(PL) |