Version LX

GEOGRAFIE
Städte


VELITRAE

ALPHABETISCH
NACH PROVINZEN

zurück zum
Städteindex

zurück zur
geografischen Übersicht

zurück zum Index

Velitrae (nahe Rom/Italien)

Eine alte Volskerstadt nahe der Albaner Berge

Velitrae - manchmal auch als Veliternum bezeichnet, grch. Belitra - war eine alte Siedlung auf einem Hügel am Südrand der Albaner Berge. Erwähnt wird sie erstmals für die Zeit des römischen Königs Ancus Marcius. Eine etruskische Oberherrschaft wird aus dem Namen heraus vermutet, konnte bislang jedoch nicht bewiesen werden.

Bereits im 6.Jh.v.Chr. wurde Velitrae von den Volskern erobert und übernahm deren Kultur. Trotzdem gehörte die Stadt im Jahrhundert darauf bereits zum Bund der Latiner. Die volskische Kultur und Sprache (diese mit dem Umbrischen verwandt) blieb lebendig, wie Inschriften (z.B. die Tabula Veliterna; 4/3.Jh.v.Chr) belegen.

Rom kommt - die alte Kultur bleibt

Das ganze 5.Jh. hindurch kam es zwischen Velitrae und Rom zu Reibereien - die Römer hatten eine latinische Kolonie in oder bei der Stadt errichtet -, die erst 338 v.Chr. mit der endgültigen Eroberung durch Rom enden. Obwohl angeblich für den Widerstand hart bestraft, sind die Bürger von Velitrae Ende des 3.Jh.v.Chr. bereits im Besitz des römischen Bürgerrechtes und werden von Livius sogar als Bürger ältester Herkunft bezeichnet. Die Stadt selbst galt noch im 1.Jh.v.Chr. als von volskischer Kultur geprägt.

Das Gebiet von Velitrae wurde durch die lex Sempronia 133/123 v.Chr. einer Neubesiedlung unterworfen, was einen Bevölkerungsrückgang in den Jahrzehnten zuvor nahe legt. Plinius nennt die Stadt ein municipium (Siedlung mit Stadtrecht) mit Wahlrecht in der tribus Scaptia (Scaptischer Wahlbezirk), wohingegen für die Zeit des Kaisers Claudius ihr der Status einer Kolonie zukam.

Aus der hohen Kaiserzeit sind vor allem religiöse Handlungen lokaler Provenienz bekannt, so für Apollo, Diva Declona und Sancus. Bedeutung erlangte Velitrae vor allem durch seinen bekanntesten Spross: Kaiser Augustus. Die Familie der Octaviani stammte aus der Stadt. Erwähnt wird die Stadt auch vom im 2.Jh.n.Chr. schreibenden Autor Phlegon im Zusammenhang mit der 179. Olympiade.

Auch Veltriae wurde nicht an einem Tag erbaut...


Quellen: "Der kleine Pauly"
 

Sie wollen Fragen stellen, Anregungen liefern oder sich beschweren?
Dann klicken Sie auf meine Kontaktseite!

(PL)