RELIGION |
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LIBERALITAS |
Liberalitas Liberalitas war die römische Personifikation der Freigiebigkeit und Grosszügigkeit. Die Tugend des uneigennützigen Handelns gehörte zu den typisch römischen Moralvorstellungen und besass eine lange Tradition. In republikanischer Zeit unterschied man noch zwischen den Begriffen liberalitas und largitio, wobei letzterer das Schenken in den Vordergrund stellte. Unter Caesar erlangte die Liberalitas erstmals grosse politische Bedeutung, da er diese Tugend besonders propagierte und auch praktizierte. Er stellte sich damit bewusst gegen all jene Personen der Vergangenheit, mit denen er verglichen wurde, z.B. Sulla. Mit einher ging die Verschmelzung von Tugend und Geschenk an sich und dennoch blieb das ethische Verhalten im Hintergrund des Handelns immer präsent. Erst ab dieser Zeit kann man von einer tatsächlichen Personifikation im Sinne der Versinnbildlichung einer Idee der Liberalitas sprechen und als Attribut dachte man ihr das Füllhorn zu. Mit dem Kaiserreich wurde Liberalitas zu einem Charakteristikum der Herrscher, das vom Volk auch eingefordert und bei Vollzug quasi in Herrscherlob "umgemünzt" wurde. Dementsprechend zeigen die häufigen Darstellungen der Freigiebigkeit auf Münzen stets die Getreideverteilung - entweder Liberalitas mit Füllhorn oder den Kaiser beim Akt Verteilen. In der Spätantike wandelte man die Freigiebigkeit unter dem Einfluss des Christentums in die Liberalitas Dei (Gnade Gottes) um, die auch juristisch von Bedeutung (erwähnt u.a. im Codex Iustinianus) war. |
Liberalitas auf einem Antoninan
des Caracalla |
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Quellen: "Der kleine Pauly" |
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(PL) |