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Spielfilme mit römischer Thematik


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Ben Hur - Details

Details am Rande

  • Der Roman des ehemaligen Generals Lew Wallace aus dem Jahre 1880 wurde ein Welterfolg, allein eine Theaterversion am Broadway lief 20 Jahre lang ununterbrochen.

  • 1907 erblickte der jüdische Held in einem Kintopp-Film erstmals das Licht der Leinwand

  • Die Kinoversion von 1926 war die teuerste, technisch aufwendigste und erfolgreichste Produktion der Stummfilm-Ära.

  • Der "Ben Hur" von 1959 ist schliesslich der monumentalste aller Monumentalfilme. Die Produktionskosten lagen bei 15 Mio. Dollar (ca. 100 Mio. Dollar heute).

  • Zum Einsatz kamen 50.000 Statisten (darunter auch der österreichische Ringeuropameister Adi Berber in einer Minirolle als Sklave; Berber kam auch in einigen Edgar-Wallace-Verfilmungen der 50er Jahre zum Einsatz), 365 Sprechrollen, 1 Million Requisiten und über 300 Dekorationen in einer Vorbereitungszeit von fünf Jahren und einer reinen Drehzeit von einem Jahr in den Cinecittà-Studios von Rom und Umgebung.

  • Monumental war auch der Erfolg: Hollywood liess 11 Oscars auf den Film regnen. Einspielergebnisse im Kino und spätere Einschaltquoten im Fernsehen brachen alle Rekorde. Mit seinem legendären Wagenrennen, das in keiner Geschichte des Kinos fehlt, setzte "Ben Hur" einen Meilenstein.
  • Produzent Sam Zimbalist, der zuvor mit "Quo Vadis" Erfahrungen im "XXL-Genre" gemacht hatte, fand in William Wyler einen adäquaten Regisseur für solch einen hohen Anspruch aus Kunst und Logistik. Obwohl als "90-Takes-Wyler" wegen seines Drangs zur Perfektion bei den Darstellern verschrien, rissen sie sich doch um Rollen in seinen Filmen.

  • Der 1902 im Elsass geborene Wyler vermochte sie tatsächlich zu Höchstleistungen zu animieren: 14 Oscars für Schauspieler & Sachauspielerinnen in Wyler-Filmen legen davon eindrucksvoll Zeugnis ab.

  • Ben Hur ist unbestritten eines der großen Meisterwerke des Kinos und gleichzeitig der Höhepunkt in der Geschichte der Monumentalfilme. Setzte in seinen drei Filminkarnationen (1907, 1925 und 1959) neue Maßstäbe fürs Kino, die noch heute Geltung haben. Mit 11 Academy Awards ist er nach wie vor der Film, der die meisten Oscars bekam. James Cameron’s "Titanic" zog zwar 1998 gleich, trotzdem hinkt der Vergleich: 1960 gab es bei der Oscarverleihung nur zwölf Kategorien. Heute sind es mehr als zwanzig. Somit war die Ausbeute von Ben Hur, in der Relation gesehen, wesentlich höher.

  • Schon die erste Szene dieses Monumentalstreifens ist so opulent inszeniert, wie bei anderen Filmen vielleicht die Schluss-Sequenz: Die Heiligen Drei Könige erreichen den Stall von Bethlehem und opfern dem Neugeborenen. Damit wird auch ein zentrales Thema eingeführt, dass sich durch den ganzen, dreieinhalbstündigen Film ziehen soll, und gegen Ende deutlich zu Tage tritt: die tiefe Gottesgläubigkeit Ben Hurs.
  • In vielen Rezensionen wird "Ben Hur" oft nur auf das spektakuläre Wagenrennen reduziert. Sicher, dies ist eindrucksvoll inszeniert, vor allem, wenn man die technischen Möglichkeiten der späten 50er Jahre bedenkt. Jedoch ist diese Szene, die erst nach 150 Minuten Laufzeit kommt, sicher nicht repräsentativ für dieses vielschichtige Meisterwerk.
  • Während der Dreharbeiten des Monumentalfilmes und auch noch danach tauchten immer wieder Gerüchte auf, dass bei den Dreharbeiten ein Stuntman, der Stephan Boyd (Messala) beim berühmten Wagenrennen doubelte, dabei ums Leben gekommen wäre. „Insider“ behaupteten, dass diese „Todesszene“ sogar in der endgültigen Fassung des Filmes eingesetzt wurde, und das gegen den Willen der Witwe des Stuntman. Ein Märchen, das nie bewiesen wurde: sowohl Charlton Heston(in seiner Autobiographie „In the Arena“) also auch Yakima Canutt, „Ober-Stuntman“, mit seiner Crew für die Stunts des Klassikers verantwortlich, widerlegen diese Behauptung glaubwürdig. Im Gegenteil: keiner von Canutt’s Crew wurde bei den Drehs ernsthaft verletzt. Gerüchte wie diese wurden vermutlich nur gezielt eingesetzt, um Publikumsinteresse und Medienpräsenz des Streifens zu erhöhen. Sie dürften ihren Ursprung zum Teil auch der Entstehungsgeschichte des „Vorgängers“ aus dem Jahre 1926 verdanken, die nicht so unblutig verlief.
  • Ben Hur hätte sich auch einen Preis für die schönsten „Hoppalas“ während der Dreharbeiten verdient. Hätte Regisseur William Wyler die Missgeschicke am Set mitgefilmt, wäre der Film weniger zu einem großen Klassiker als vielmehr zu einer Parodie auf "Sandalenfile" geraten.
  • Die Produktionsfirma MGM fürchtete nach Abschluss der Dreharbeiten sogar, die Konkurrenz aus Rom in der Cinecitta könnte Teile des Sets aufkaufen und wieder verwenden.

Oscarverleihung 1960

  • Die begehrte Statuette ging bei der Oscarverleihung 1960, die zu einem großartigen Triumph für den Monumentalfilm geriet,
    an Sam Zimbalist als Produzenten für MGM (Bester Film),
    an William A. Horning, Edward Carfagno, Hugh Hunt (Ausstattung),
    an Charlton Heston (Hauptdarsteller Judah Ben Hur),
    an Robert L. Surtees (Kamera),
    an Elizabeth Haffenden (Kostüme),
    an Miklos Rozsa (Musik),
    an Hugh Griffith (Nebendarsteller Scheich Ilderim),
    an William Wyler (Regie),
    an Ralph E. Winters, John D. Dunning (Schnitt),
    an A. Arnold Gillespie, Robert MacDonald, Milo Lory (Spezialeffekte), und
    an Franklin E. Milton (Ton).

  • Der nominierte Karl Tunberg (für das Drehbuch) ging als einziger leer aus. Am Drehbuch arbeiteten übrigens noch vier weitere Personen mit: Christopher Fry, Gore Vidal, Samuel Nathaniel Behrman und Maxwell Anderson. Besonders Fry und Vidal hatten grossen Einfluss auf das Drehbuch. Da die vier bei der Nominierung zum Oscar nicht genannt wurden, gab es Streitereien. Dies könnte mit ein Grund gewesen sein, dass Tunberg den Oscar nicht bekam.

  • Produzent Sam Zimbalist konnte sich am monumentalen Erfolg des Filmes nicht mehr mitfreuen. Ein Herzinfarkt raffte ihn kurz vor Fertigstellung des Films hinweg. (Was bei der Entstehungsgeschichte nicht unbedingt verwunderlich ist!)

Fehler & Stilblüten

  • Ein übereifriger Schiffsbauspezialist rekonstruierte Ben Hurs Sklavengaleere so genau, dass er darüber die Statik völlig vergass. Das Schiff kenterte beim ersten Einsatz. Daraufhin verlegte Wyler den Set an einen Badeteich, wo das Boot am Grund fest verankert wurde.

  • Was ein zweites Problem mit sich brachte: das Teichwasser war von Natur aus schmutzigbraun. Erst der Einsatz massiver chemischer Mittel verwandelte das trübe Nass in das leinwandgeeignete türkisblaue Meer. Schauspieler, die während Kampfszenen ins Wasser fielen, kamen schlumpfblau wieder heraus. Die Farbe war so hartnäckig, dass die Darsteller für den weiteren Einsatz vor der Kamera nicht mehr in Frage kamen.

  • Die Geschichte vom Wagenfahrer, an dessen Hand deutlich eine Armbanduhr sichtbar ist, kennt mittlerweile schon jeder, der sich nur ein wenig mit  Filmgeschichte befasst hat.

  • Das legendäre Wagenrennen irritierte so manchen aufmerksamen Zuschauer durch sein schwankendes Teilnehmerfeld: Neun Streitwagen starten. Nach dem dritten Zusammenstoß sind es nur noch sechs, doch als Ben Hur das Feld später von hinten aufrollt, hat er wieder sieben Pferdegespanne zu überholen. Obwohl sechs der neun Teilnehmer verunglücken, erreichen vier das Ziel. Soviel zur Arithmetik in Monumentalfilmen...

Wichtige Dialoge aus der Originalfassung

Ben-Hur:    If you were not a bride I would kiss you goodbye.
Esther:        If I were not a bride, there would be no goodbyes to be said.

Drusus:       Are they still alive?
Jailer 2       Oh, they're alive. The food keeps disappearing.

Ilderim:     Balthasar is a good man. But until all men are like him, we must keep our swords bright!

Ben Hur    And our intentions true! So I must leave you.
Ilderim:       One last thought... there is no law in the arena. Many are killed. I
hope to see you again, Judah Ben-Hur.

Quintus Arrius:  Now listen to me, all of you. You are all condemned men. We keep you alive to serve this ship. So row well, and live.

Sextus:       You can break a man's skull. You can arrest him. You can throw him into a dungeon. But how do you fight an idea?

Arrius:      Your eyes are full of hate, forty-one. That's good. Hate keeps a man alive.

Ben Hur:    Almost at the moment he died, he said, "Father forgive them, for they know not what they do."

Esther:       Even then...
Judah:        Even then, and I felt his words take the sword from my hand!

 

Original-Filmplakat
zu Ben Hur 1959



 

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(NN & GP)