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Spielfilme mit römischer Thematik


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Quo Vadis - Architektur

Die Stadt Rom

In einigen Szenen ist ein Blick vom Palatin auf einen grossen, marmorverzierten Platz unterhalb des Palastes möglich. Diesen Platz flankieren einige Kolossalstatuen von Göttern. Weiter unterhalb verläuft  eine Strasse, auf der der grosse Triumphzug stattfindet, und von der man auch den Palast betritt - soweit der Film. Wie sah das Gelände zur Zeit Neros wirklich aus?

Es ist nicht leicht, diese Frage einwandfrei zu beantworten, da sich besonders das Gebiet des Palatins im Laufe der Zeit verändert hat. Fast alle Herrscher seit Augustus bauten den Palast je nach Geschmack um oder ersetzten ganze Komplexe. So überdeckte der Palast Domitians, die Domus Flavia, grosse Teile des Neronischen Palastes, der nach 64 n. Chr. erbaut wurde. Das Bild, das sich uns jedoch im Film bietet, stimmt nicht. Die Architektur entsprang der Phantasie der Ausstatter. Blicken wir nämlich vom Palatin nach Osten hinunter, so befindet sich dort der Circus Maximus und in einiger Entfernung, von Norden nach Süden verlaufend, die Via Triumphalis. Von einem marmorverzierten Platz findet sich hier keine Spur.

Der Palast Neros

Vom Inneren des Palastes ist im Film eigentlich nur ein Korridor und der Thronsaal zu sehen. Beide sind mehrere Meter hoch und die Räume sind mit Marmor verkleidet. Der Thronsaal ist rund. Als Vorbild diente wahrscheinlich ein grosser Kuppelsaal aus der Domus Aurea. Dieser entstand allerdings erst nach dem grossen Brand. Im Film wird natürlich der Prunk übertieben, um das Ganze monumentaler und die Epoche Neros noch verschwenderischer aussehen zu lassen.

Nero war, als der Brand ausbrach, dabei, seinen Palast zu vergrössern. Seine Domus Transitoria (Durchgangshaus) sollte die Domus Tiberiana mit den Gärten des Maecenas auf dem Esquilin verbinden. Vom Turm des Maecenaspalastes soll Nero nach Sueton ja auch den Brand Roms besungen haben. Dieses Haus war noch nicht vollendet, als es der grosse Brand wieder zerstörte. Auf den Ruinen baute Nero dann die Domus Aurea, keinen Palast, sondern mehr ein kaiserliches Luxusviertel, das sich vom Palatin über das Forum Romanum bis zum Mons Oppius und zum Caelius erstreckte. Sueton berichtet darüber in seiner Biographie über Nero

Was man im Film vermisst, sind die grossartigen Wandmalereien, mit denen der Palast Neros ausgestaltet gewesen sein muss. Man hat bei Ausgrabungen in diesem Gebiet herrliche Beispiele aus der Zeit nach 64 n. Chr. gefunden. Nero und sein Geschmack, bzw. der seiner Baumeister, waren massgeblich an der Entwicklung eines eigenen Stils beteiligt, der heute als 4. pompeianischer Stil berühmt ist, obwohl er eigentlich von Rom ausging. Einen Einblick in die Ausgestaltung des neronischen Palastes bekommt man wohl durch eine Villa in Oplontis, die etwa zur selben Zeit im Besitz der Familie von Poppaea war. Die Forschung vermutet heute, dass sie im Besitz von Poppaea selbst war. Die Villa ist über und über mit den schönsten und zierlichsten Malereien aus­gestaltet. Es finden sich Malereien vom 2. bis zum 4. pompeianischen Stil. Man darf davon ausgehen, dass auch der Palast Neros mit Wandmalereien, die den Geschmack der Zeit trafen, ausgestaltet war.

Ein weiteres Dekorationselement war der Fussboden. Nero liess seine Fussböden aus kostbaren, verschieden gefärbten Marmorplatten herstellen. Sie wurden zu Mustern zusammengesetzt. Ob die Muster allerdings so monumental gestaltet waren, wie im Film dargestellt, ist zu bezweifeln.

Die Domus Aurea war, als Nero starb, noch nicht vollendet. Die Arbeiten wurden nach seinem Tod zwar fortgeführt, aber bald beendet. Nach dem Brand von 80 n.Chr. liess Domitian an ihrer Stelle seinen eigenen Palast, die Domus Flavia, errichten.

Das Landhaus des Aulus Plautius

Das Haus des Aulus Plautius wird im Film als eine Villa ausserhalb der Stadt, als kleines Landgut dargestellt. Wie im Film gesagt wird, zieht der "alte ausgediente General" das ruhige Landleben dem geschäftigen Treiben der Stadt vor. Er geniesst seinen Frieden. Das Landgut dürfte, wenn man den Angaben im Film folgt, im Süden, an der Via Appia gelegen haben. Marcus Vinicius und sein Tribun übernachten dort in der Nacht vor dem Triumphzug.

Die Domus von Petronius

Sienkiewicz beschreibt Petronius in seinem Roman als Kunstliebhaber, den man als verweichlicht und prunkliebend betrachtet. Er liebt alles Schöne, sei es aus Stein oder aus Fleisch und Blut, wie man an seinen Sklavinnen erkennen kann.

Das Haus von Petronius erinnert in seiner Ausstattung mit den vielen Statuen, dem Marmor und den Springbrunnen eher an eine Villa zur Zeit des Klassizismus als an die Zeit Neros. Wie beim Palast Neros gilt auch hier, dem Zeitgeschmack entsprechend müsste mehr Wandmalerei zu sehen sein. Im Film wird nicht gesagt, in welchem Viertel sich das Haus des Petronius befand, im Roman selbst liegt es "am südlichen Abhang des Palatinus, unfern der sogenannten Carinae".

Das Mietshaus im Juden- bzw. Christenviertel (Transtiberum)

In einigen Szenen, vor allem während des Brandes, wird die Enge der Strassen dargestellt. Diese Szenen geben einen guten Einblick, wie es zur Zeit Neros in den ärmeren Bezirken Roms ausgesehen haben könnte.

Das dargestellte Mietshaus, eine sogenannte insula, in dem Lygia mit ihrem Diener Ursus Unterschlupf findet, ist ein gut gelungenes Beispiel für die Wohnsituation der ärmeren Bevölkerung Roms. Durch die immer grösser werdende Bevölkerung musste auf dem knappen Raum der Tiberstadt Wohnfläche durch Hochhäuser geschaffen werden. Man achtete beim Bau weniger auf Sicherheit als auf Profit. So kam es mehr als einmal vor, dass ganze Häuser in sich zusammenfielen und ihre Bewohner begruben. Schon unter Augustus legte man eine Maximalhöhe von 60 Fuss (=17,70m), also maximal sechs Stockwerke fest.

Normalerweise fehlte in solchen Mietshäusern, eben wegen der Brandgefahr, die Küche, man ass in öffentlichen Lokalen, die meist im Erdgeschoss der insulae untergebracht waren. Im Film wird allerdings in der Wohnung der Miriam eine richtige Küche mit gemauertem Herd und Kamin gezeigt.

Auch waren die Menschen in diesen Mietshäusern eher eingepfercht. Hier ist die Wohnung der Miriam für zwei Personen äusserst grosszügig eingerichtet. Da zu dieser Zeit der Fisch - und nicht das Kreuz - das Symbol der Christen war, kann es nicht als Wandschmuck gedient haben. Vielmehr hatte man vor der Christusdarstellung einen solchen Respekt, dass man die Kreuzigungsszene wo es nur ging vermied.

Original-Filmplakat
zu Quo Vadis 1951

ein zweites...

...und ein drittes


 

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(DP)