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Die Provinz Cyprus

Daten und Geografie

Die im östlichen Mittelmeer gelegene Insel Zypern gelangte 58 v.Chr. erstmals unter römische Herrschaft. Endgültig dem Imperium einverleibt wurde sie 31 v.Chr. Durch ihre geschützte Lage hielt sie sich bis weit in byzantinische Zeit im Staatsverband. Erst 647 n.Chr. eroberten die Araber die Insel. Zypern blieb in folgender Zeit beiden Machtblöcken tributpflichtig. Von 965 bis 1185 gehörte das Eiland ein letztes Mal zu Byzanz. Die direkte römisch-byzantinische Herrschaft erstreckte sich so über 679 Jahre. Insgesamt brachten es Rom/Konstantinopel auf satte 912 Jahre des direkten Einflusses. Als Hauptstadt der auch in diocletianischer Zeit nie geteilten Provinz diente Nea Paphos (bei Ktima).

Als Insel verfügte Zypern natürlich über keine direkte Grenze zu Nachbarprovinzen. Nächstgelegene Provinzen über das Mare Internum (Mittelmeer) waren während der Hohen Kaiserzeit in Kleinasien: Lycia et Pamphylia im Nordwesten, Cilicia (im Norden, von wo aus auch die erste Regierung erfolgte). Im Osten und Südosten lag die Levanteküste mit der Provinz Syria. Weiter entfernt lagen im Westen die Inseln Rhodos und Kreta sowie im Süden Ägypten.

Von der äusseren Form her wird die Insel von Vorgebirgen & Halbinseln geprägt, die in der Antike folgende Namen trugen: Promonturium Dinaretum (Vorgebirge Apostolos Andreas), Promonturium Crommyum (Vorgebirge Kormakitis), Promonturium Akamas (Vorgebirge Akamas), Promonturium Curias (Vorgebirge Gata), Promonturium Pedalium (Vorgebirge Gkreko).

Der Südwesten Zyperns wird von einem einst waldreichen jungvulkanischen Gebirge gebildet, das in der Antike Troodos genannt wurde und an seiner höchsten Erhebung ein Höhenheiligtum beherbergte. Der grösste Fluss ist der Pediaios (Pidias), welcher die grosse Hauptebene der Insel durchströmt. Die restlichen Gewässer sind wenig bedeutend - nicht einmal der Pediaios führt zu jeder Jahreszeit Wasser. Die antiken Autoren beschrieben das Klima denn auch als besonders heiss und trocken. Mit der allgemeinen Verschlechterung des Klimas in der Spätantike kam es auf Zypern zu einer langanhaltenden Dürre.

Die Einwohnerzahl Zyperns in der hohen Kaiserzeit wurde seit jeher auf gut 500.000 geschätzt. Neben der Hauptstadt Nea Paphos gab es auf Zypern folgende Küstenstädte: Marion (Arsinoe) (bei Polis), Palaipaphos (bei Kouklia), Kurion (bei Episkopi), Neapolis (Limassol), Amathus (östl. von Limassol), Kition (Larnaka), Throni (bei Potamos), Ammochostos (Famagusta), Salamis/Constantia (nördl. von Famagusta), Urania (nordöstl. von Rizokarpaso), Karpasia (nahe Rizokarpaso), Achaion Akte (nordöstl. von Davlos), Aphrodisium (nahe Neraides), Keryneia (Kyrenia), Lapethos (Lapithos) und Soloi (bei Karavostasi).. Im Landesinneren lagen noch Chytri (nahe Kytrea), Ledri (Lefkosia), Tamassus (Politiko), Idalion (Dali), Tremithus (Tremetousia) und Golgoi (Golgoi).

Die Hauptstrassen umgingen die Gebirgslandschaften, sodass sie sich im Westen der Insel eng an die Küste anschmiegten. Von Kition aus ging die Küstenstrasse über Amathus, Neapolis, Kurion und Palaipaphos nach Nea Paphos. Von dort aus Richtung Norden zunächst entlang des Meeres, dann landeinwärts nach Marion Arsinoe. Dort folgte der Verlauf wieder der Küstenlinie ehe sich die Strasse teilte. Auf der Nordostroute gelangte man über die Häfen Lapethos und Ceryneia ins Landesinnere nach Chytri und schliesslich nach Salamis an der Ostküste. Die Südostroute streifte den Zentralort Tamassos und über Tremithos kam man ebenfalls nach Salamis. Weitere Verbindungen bestanden zwischen Tremithos und Kition und wahrscheinlich konnte man auch von Tarmassos an die Südküste gelangen. Auch eine Strasse von Salamis nach Kition ist wahrscheinlich. Ebenfalls von Salamis führte eine Route teils entlang der Küsten, teils querfeldein bis Carpasia im äusseren östlichen Zipfel der Insel. Das ohnehin gute Strassennetz wurde unter römischer Herrschaft nochmals deutlich verbesssert.

Augustus holte die Insel zurück in den römischen Staatsverband, nachdem sie bereits von Cato einmal für Rom eingenommen worden war.


Quellen: T.Bechert "Die Provinzen des Römischen Reiches", Baedeker Reiseführer "Zypern", W.Eck "Die Verwaltung des Römischen Reiches in der hohen Kaiserzeit", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)