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FIDENAE

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Fidenae (zw. nahe Castel Giubbileo/Italien)

Eine Stadt unweit von Rom

Fidenae - auch Fidena, grch. Phidenai, Phidene, Phidena - war eine latinische Stadt an der via Salaria fünf oder sechs Meilen vor Rom und soll angeblich eine Gründung der Könige von Alba Longa gewesen sein. Als Etruskerstadt soll sie weiters im 6.Jh.v.Chr. politisch aufseiten der Tarquinier gestanden haben und schon alleine deshalb in Gegnerschaft zum republikanischen Rom gestanden sein; zumal auch Romulus die Stadt bereits erobert haben soll.

Anfang des 5.Jh.v.Chr. stand Fidenae im Bündnis mit Veii, das die Stadt als wichtigen Vorposten am Tiber betrachtete und wurde 435 v.Chr. von Rom erobert. Die zahlreichen von den antiken Schriftstellern überlieferten Kriege mit Rom sind jedoch nicht völlig gesichert.

Nach Abzug der Gallier aus Mittelitalien 387 v.Chr. erhob sich die Stadt gegen Rom und wurde nach einem Feldzug zerstört, nachdem der Feldherr das feindliche Gebiet verflucht hatte. Von diesem Schlag konnte sich Fidenae bis zum Ende der Republik nicht mehr erholen. Dass der Ort nicht aufgegeben wurde, lag vermutlich an einer dort eingerichteten Poststation. Die alte Stadt war vermutlich auf einem Hügel gelegen, die späteren Bauten errichte man an dessen Fuss.

Während der Regierung des Tiberius ereignete sich dort 27 n.Chr. ein Einsturz des hiesigen hölzernen Amphitheaters. Die von Suetonius mit 20.000 und Tacitus mit 50.000 angegebenen Zahlen über die Todesopfer sind masslos (sicher mehr als eine Zehnerpotenz) übertrieben (sie entsprächen dem Kolosseum in Rom). Ungeachtet dessen stieg die Bedeutung von Fidenae in der Hohen Kaiserzeit etwas an, denn ein senatus Fidenatium (Fidenatischer Stadtrat) widmete Kaiser Marcus Aurelius eine Inschrift. Es ist anzunehmen, dass dies mehr in Zusammenhang mit den Landvillen gewichtiger Persönlichkeiten in der Umgebung Roms steht, als mit einem echten kontinuierlichen Wachstum des Ortes.

Die wenigen archäologischen Funde beinhalten die curia (Versammlungsort des Stadtrates) und die Reste einiger anderer Gebäude. Gräber aus vorrömischer Zeit fanden sich in den nördlichen Steilhängen des Hügels. Von der alten Stadt hat sich überhaupt nichts erhalten. Obwohl unweit von Rom gelegen konnte sich Fidenae als Siedlungsplatz über die Spätantike hinaus nicht halten. Mit dem Zusammenbruch Westroms und dem Niedergang der Stadt Rom selbst, verschwand auch Fidenae aus der Geschichte.

Fidenae konnte nach einer ersten Zerstörung durch die Römer nicht mehr an die früheren Zeiten anknüpfen.


Quellen: "Der kleine Pauly"
 

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(PL)