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NOLA

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Nola (Nola in Italien)

Namensherkunft  & Lage

Der Name der Siedlung leitet sich von einheimischem Nouola ab, das zu oskisch Novla umgebildet wurde und bedeutet "Neustadt". Die meisten frühen Münzen nennen die Siedlung Nuvlana. Nola liegt nordöstlich des Vesuvs in ebenem Gelände an der von Capua nach Nuceria führenden via Popilia. Ein Seitenast der Verbindungsstrasse ging nach Abella und Avellino. Infolge seiner Binnenlage erfolgte die Anbindung an die grossen Handelsrouten über Pompeji und dessen Hafen. Inwieweit es eine direkte Strassenverbindung gab, ist nach wie vor ungeklärt.

Vor den Römern

Das Gebiet von Nola war bereits in der Bronzezeit besiedelt und wurde während der Avellino-Eruption des Vesuvs 1774 v.Chr. in Mitleidenschaft gezogen. Die Bewohner mussten ihr Dorf panikartig verlassen haben, da sie ihre gesamte Habe zurückliessen ehe der Gestein- und Ascheregen alles bedeckte und für die Nachwelt konservierte.

Nola gehört zu den ältesten Städten in der Campania. Angeblich eine Gründung von Kolonisten von der grch. Halbinsel Chalkidike, kam die Siedlung um 580 v.Chr. in den Einflussbereich des Stammes der Aurunci. 471 v.Chr. ging die Herrschaft an die Etrusker über und es kam zu oskischer Zuwanderung. Möglicherweise geriet die Stadt im Jahrhundert darauf völlig unter oskischen Einfluss und schloss ein Bündnis mit den Samniten.

327 v.Chr. stellte Nola Hilfstruppen an der Seite der Neapolis im Krieg gegen Rom. Während des Samnitenkrieges wurde die Stadt 313 v.Chr. von den Römern erobert. Ab diesem Zeitpunkt stand die Stadt treu zu Rom. Im zweiten Punischen Krieg gelang in gleich drei Schlachten die Angriffe Hannibals zurückzuschlagen, sodass dieser vor Nola seine ersten Niederlagen in Italien einstecken musste. Zwei Mal davon - 215 und 214 v.Chr. - verteidigte Marcus Claudius Marcellus die Stadt.

Das römische Nola

Die folgende friedliche Entwicklung wurde durch den Bundesgenossenkrieg jäh unterbrochen und Nola hatte schwer unter Kampfhandlungen zu leiden. Zunächst fiel die mit Marius sympathisierende Stadt in die Hände der Samniten, ehe sie 80 v.Chr. Sulla eroberte. Nach der Verleihung des Bürgerrechtes waren die Einwohner in der tribus Falerna eingeschrieben. Doch noch stand eine schwere Prüfung bevor, denn 73 v.Chr. plünderten die aufständischen Sklaven unter Spartacus die Stadt.

14 n.Chr. verstarb hier Augustus und das Sterbehaus wurde in einen Tempel zu Ehren des Kaisers umgestaltet. Da das oskisch-samnitische Element jedoch auch nach der Romanisierung stark vertreten war - selbst als municipium (eine Form von Stadtrecht) besass die Stadt eigene Magistrate und benutzte lange die oskische Sprache - siedelten sowohl Augustus als auch Vespasianus Veteranen in Nola an. Vom Vesuvausbruch 79 v.Chr. wurde Nola in Mitleidenschaft gezogen. Die Schäden waren dabei nicht so stark gewesen, sodass sie rasch beseitigt werden konnten. Allgemein verlief die Entwicklung in der hohen Kaiserzeit ruhig, jedoch hatte die Stadt viel von ihrer ehemaligen Bedeutung eingebüsst.

Nola in der Spätantike

Aus der Spätantike ist man aus Nola kaum mehr unterrichtet. Die Stadt wurde noch im 2.Jh.n.Chr. Bischofssitz und im 4.Jh.n.Chr. wirkten hier die Heiligen Felix und Paulinus; letzterer ein ehemaliger Senator, der - nachdem er in die Stadt zurückkehrte - vermutlich zum Bischof geweiht wurde.

410 n.Chr. eroberten die Ostgoten unter Alarich Nola und 453 folgten ihnen die Vandalen unter Geiserich. In dieser Zeit spielte die Stadt nur mehr eine untergeordnete Rolle. 806 und 904 drangen die arabischen Sarazenen auf das Festland vor und plünderten Nola.

Das mittelalterliche Nola

Im 13.Jh. fiel die Siedlung an Manfred von Sizilien und wurde bis in die Mitte des 15.Jh.n.Chr. zu einem untergeordneten Feudalbesitz der Familie Orsini. 1459 erfocht Johann von Anjou einen brillianten Sieg über die spanischen Truppen des Alfons von Aragon. Noch im selben Jahrhundert wurde Nola von einigen Erdbeben heimgesucht und die Stadt versank bis Anfang des 19.Jh. in Bedeutungslosigkeit.

Auch Nola wurde nicht an einem Tag erbaut...


Quellen: "Der kleine Pauly", en.wikipedia.org
 

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(PL)