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GEOGRAFIE
Flüsse, Seen & Meere


M. CANTABRICUM

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Mare Cantabricum

Benennung

Der Golf von Biscaya wurde in der Antike als eigenes Meer angesehen, was angesichts der geografischen Situation und der damaligen Schifffahrtskunst kaum verwundert. Die klassische Bezeichnung lautete Mare Cantabricum und bezieht sich auf den Stammesverband der Cantabri, welcher die Küsten Nordspaniens und die Gebirge rund um die Pyrenäen bewohnte. Die Wildheit der Stämme entsprach dem Klima des Meeres, was zudem zur Namensgebung beigetragen haben dürfte

Geografie

Der Golf von Biscaya stellt eine Meeresbucht des Atlantischen Ozeans im Ausmass von etwa 194.000 km² - bei einer Länge von 550 km und einer Breite von 400 km - dar. Im Süden liegt die felsige Steilküste Spaniens und im Osten und Nordosten die flachen Küstengebiete Galliens. Als einzige grosse Flüsse münden die Garumna (Garonne) und der Liger (Loire) in das Meer. Die maximale Tiefe von etwa 5.000 m wird an der unsichtbaren Grenze zum Atlantik erreicht. Auf der französischen Seite ist es ein Flachmeer mit Tiefen um 200 m. Der maximale Tidenhub liegt bei 6,7 m.

Die Bucht entstand durch das Aufreissen des Kontinentalblocks im Frühtertiär, als die Iberische Halbinsel eine Linksdrehung vollzog. Die tektonische Bewegung klang im Miozän aus. Der Boden des Beckens ist wesentlich älter und dürfte sich seit der Kreidezeit nicht mehr verändert haben.

Im Norden geht das Meer in den Ärmelkanal und im Westen in den Atlantik über. Das Gewässer ist berüchtigt für seine Winterstürme und den hohen Wellengang. Die Wassertemperatur beträgt im Winter zwischen 5 und 6°C im Norden und 10°C im Süden; die Sommerwerte betragen 12 bis 13°C im Norden und 20 bis 22°C im Süden. Der Salzgehalt liegt bei 3,5 %.

Geschichte

Den Mittelmeervölkern wurde das Gebiet erstmals durch die Handelsfahrten der Phönizier erschlossen. Da es an seinen Küsten kaum Ressourcen gab, diente der Golf wohl hauptsächlich als gefährliche Route zu den Zinninseln im Norden.

Mit der Eroberung Spaniens und Galliens kam das Gewässer unter römischen Einfluss und es änderte sich an seiner Nutzung nichts. Dies zeigt sich u.a. daran, dass Rom auf den Unterhalt einer eigenen Flotte verzichten konnte. Bedeutende Häfen waren Condivincum (später Portus Namnetum genannt; Nantes) und Venetae (später Dariorigum genannt; Vannes). Beides waren Aussenposten der britannischen Provinzialflotte.

Noch vor dem Zusammenbruch Westroms drangen Jüten, Angeln und Sachsen wohl auch in dieses Gebiet vor. Der nördliche Teil stand um 500 auch im Einflussbereich des kurzlebigen Reich des Syagrius in Gallien sowie den Flüchtlingen aus Britannien; der Südteil unter den Westgoten. Später traten die Franken in ihre Fusstapfen. Aber erst die Normannen überrannten die Küstenländer systematisch im 9.Jh.n.Chr. Bis in die heutige Zeit teilten sich Frankreich und Spanien den Golf von Biscaya. 

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Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.


 

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(PL)