KULTUR |
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FRÜHES ROM |
Der frühe römische
Kalender
Wie in allen frühen Kulturen orientieren sich die Menschen anfangs direkt an der Natur und damit den Jahreszeiten. Neben diesen klimatischen Aspekten gewann die Beobachtung der Gestirne eine wichtige Rolle zu spielen, da man anhand des Erscheinens gewisser Sternenkonstellationen im voraus berechnen konnte, wann landwirtschaftliche Arbeiten und damit einhergehende Feste eintreten sollten. Der älteste Kalender soll von König Romulus eingeführt worden sein (er wird sicher schon zuvor in Verwendung gestanden haben) und umfasste zehn Monate mit in Summe 304 Tagen. Er orientierte sich noch nicht am Mond, sondern an klimatisch-jahrszeitlichen Erscheinungen. Wie der Ausgleich mit dem Sonnenjahr zustande kam und ob überhaupt ein solcher stattfand ist nicht bekannt. Da sich diese Vorgangsweise in der religiösen Praxis als untauglich erwies, reformierte der zweite römische König Numa Pompilius diesen Kalender und gab ihm ein Mondjahr zu 12 Monaten mit in Summe 355 Tagen. Da die ältesten Quellen über die Kalender schweigen ist davon auszugehen, dass etruskische und römische Version - abgesehen von den Monatsnamen, die ähnlich der Griechen in den Städten jeweils teils eigene Bezeichnungen trugen - nahezu ident waren. Die Verehrung des Jupiter an den Iden geht ebenfalls auf die Etrusker zurück. Das Jahr hatte vier Monate (Martius, Maius, Quintilis, October) zu 31 Tagen, sieben Monate mit 29 Tagen (Ianuarius, Aprilis, Iunius, Sextilis, September, November, December) sowie den Monat Februarius mit 28 Tagen. Der Jahresbeginn lag wie bei den Etruskern am Monatsersten des März. Erst seit dem Jahre 153 v.Chr. wurde der Jahresbeginn mit erstem Jänner gerechnet. Bis zu den Reformen Caesars und der Einführung des Sonnenkalenders orientierte man sich in Rom ausschliesslich am Lauf des Mondes. Die drei wichtigen Monatsfixpunkte Kalenden, Iden und Nonen gehen zurück auf die Beobachtung der Mondphasen. An den Kalendae verkündete der für die Himmelsbeobachtung zuständige Pontifex minor dem Rex sacrorum (Opferkönig) das Auftreten des Neumondes. Tags darauf erschien dieser am Kapitol, liess Senat und Volk versammeln und verkündete mit der religiösen Formel Kalo Iuno Covella ob die Nonae (das erste Mondviertel) in fünf oder sieben Tagen eintreten werde; entsprechend auch die Idus (Monatsmitten; Halbmond). Die Datierung der Tage dazwischen erfolgte rückwärts gezählt vom nächsten Fixpunkt. Da der Kalender gut zehn Tage dem Sonnenjahr hinterherlief, wurde alle zwei Jahre abwechselnd ein mensis intercalaris (Schaltmonat) zu 22 und 23 Tagen eingeschaltet. Die Schaltung erfolgte nicht einfach am Jahresende, sondern nach dem Fest der Terminalia am 23. Februar bzw. 24. Februar und die restlichen Februartage diesen wiederum hintangehängt. Diese Vorgangsweise war nicht nur für die täglichen Geschäfte kompliziert, sondern brachte auch keine Übereinstimmung zwischen Mondkalender und Sonnenjahr. |
König Numa
reformierte den Kalender, konnte die Monatsverwirrung jedoch damit
nicht beseitigen. |
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Quellen: H.Pleticha & O.Schönberger "Die Römer", J.Heurgon "Die Etrusker", "Der kleine Pauly" |
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(PL) |