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KULTUR
Der römische Kalender


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Die Kalenderreform durch Papst Gregor XIII.

Die Probleme mit dem alten Julianischen Kalender

Als der Julianische Kalender 46 v.Chr. zum ersten Mal zur Anwendung kam, basierte die zugrundeliegende Jahreskalkulation auf dem damaligen Stand der Wissenschaft. So fiel es selbst den Gelehrten nicht auf, dass das von ihnen errechnete Kalenderjahr um 11 Minuten und 14 Sekunden länger war, als das tatsächliche tropische Jahr von 365,242199 Tagen.

Für sich alleine betrachtet beträgt der jährliche Fehler bloss 0,002136 %, doch über die Jahrhunderte hinweg addierte er sich Mitte des 16.Jh. auf stolze zehn Tage und die Jahreszeiten verschoben sich nach vor. Den spätmittelalterlichen Astronomen war dies bereits aufgefallen, doch da es keine Auswirkungen auf das tägliche Leben gab, blieb die Diskussion darüber zunächst rein akademisch.

Probleme traten erst auf, als sich das fehlerhafte Osterdatum immer mehr bemerkbar machte. Im Gegensatz zu Weihnachten, das einen fixen Termin im Kalender hat, richtete sich die Festlegung des Osterfestes nach dem Mond und dem Frühlingsanfang. Aus der Bibel heraus legte das Konzil von Nicaea 325 n.Chr. Ostern an den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn. Da man sich bewusst war, die astronomischen Daten des Mondumlaufs nicht in allen Details zu kennen, benutzte man in der Praxis eine Näherung, indem man den Frühlingsanfang einfach auf den 21. März fixierte und die Mondphasen schematisch bestimmte.

Somit war eigentlich für jeden Menschen klar: wenn zu Frühlingsanfang der Vollmond am Nachthimmel steht ist am nächsten Sonntag Ostern. Doch zum Erstaunen vieler Generationen war dem nicht so, denn im Kalender stand ein anderes Datum. Unmut machte sich bei manchen kirchlichen Stellen breit und der amtierende Papst Gregor XIII. nahm sich des Problems an.

Angeregt durch zahlreiche Vorarbeiten bedeutender Astronomen berief er 1576 eine Kommission ein, die Regeln für eine Adaption des bestehenden Kalenders ermitteln sollte. Nach fünfjähriger Tätigkeit legte man dem Papst 1581 einen solchen Entwurf vor, der bereits am 24. Februar 1582 im Rahmen der päpstlichen Bulle Inter gravissimas (Unter den schwerwiegendsten (Sorgen)) publik gemacht wurde.

Kupferstich des F.Hulsius von Papst Gregor XIII.


Quellen: Schülerduden "Die Astronomie", ein www-file aus den Jahren 1993/1994 (ja wirklich, damals gab es bereits ein funktionsfähiges www mit Suchmaschinen und ganz ohne Java und plugins)

 

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(PL)