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EINLEITUNG |
Flavius Constantius (III.) Herrschaft 411 kam es in Britannien erneut zu einem Umsturz; diesmal durch den Usurpator Iovinus. Parallel erhob sich auch ein Herclianus in Africa. Constantius konnte nicht an beiden Orten gleichzeitig intervenieren und entschied sich für die wirtschaftlich wichtigeren Provinzen in Afrika. In Britannien wurde unterdessen Iovinus wieder gestürzt. Doch konnten die Burgunder, die ihn unterstützt hatten nicht vertrieben werden. Constantius gewährte ihnen 413 den Status von Föderaten und siedelte sie am Rhein mit der Hauptstadt Borbetomagus (Worms) an. Den grössten Anteil am Sturz des Iovinus hatten die Westgoten unter ihrem König Athaulf. Aus dieser Machtposition heraus verweigerte er Honorius die Zurückgabe seiner Halbschwester Galla und heiratete sie gegen ihren Willen 414 in Narbo (Narbonne). Constantius bekleidete in diesem Jahr den Konsulat und konnte als Magister militum (Heermeister) dagegen vorläufig nichts unternehmen. Als jedoch Athaulf den von Alarich in Rom eingesetzten Kaiser Attalus für die gallischen Provinzen anerkannte, musste Constantius handeln. Er begab sich mit einem Heer nochmals nach Arelate und zwang seinen Widersacher sich nach Spanien zurückzuziehen. Attalus konnte gefangen genommen werden und musste zur Belustigung der Einwohner Roms im Triumphzug des Honorius mitmarschieren. Constantius hatte 413 der Usurpation des Heraclianus bei einem Landungsversuch in Italien ein schnelles Ende bereitet. Die nun eintreffenden Getreidelieferungen liessen die Stimmung in Rom wieder heben. Als Athaulf 415 ermordet worden war, folgte ihm - nach einwöchigem Intermezzo eines anderen Königs - dessen Bruder Wallia, der eine versöhnlichere Politik einschlug. Gegen die Lieferung einer grossen Menge Getreide liess er Galla Placidia - nachdem sie fünf Jahre bei den Westgoten verbringen hatte müssen - frei. Kaum zurück in Italien, musste sie gegen alle eigenen Vorbehalte wiederum eine Ehe eingehen. Diesmal wurde ihr Constantius III. als Gemahl vorgesetzt. Die Hochzeit fand am 1. Jänner 417 statt; am Beginn jenes Jahres, in dem Constantius zum zweiten Mal den Konsulat bekleidete. Wallia hatte unterdessen ein besseres politisches Geschick als sein Vorgänger bewiesen. Erfolgreich bekämpften sie in Spanien die Gegner des Honorius. Aus diesem Grund liess Constantius sie nach Gallien zurückkehren und unterzeichnete 418 erneut einen Föderatenvertrag. Das Tolosianische Westgotenreich mit der Hauptstadt Tolosa (Toulouse) war grösser als alle bisherigen Föderatengebiete. Um die Verwaltung in Gallien zu verbessern, schlug Constantius seinem Kaiser vor, in Arelate eine eigene Versammlung einzuberufen, in der Römer und Westgoten vertreten sein sollten. Diese gutgemeinte Massnahme ging jedoch ins Leere und die Einrichtung erwies sich als wenig effektiv. Die Zentralmacht des Kaisers in Rom wurde hingegen dadurch geschwächt. Constantius diente zehn Jahre an der Seite seines Kaisers und rettete vom Westreich was noch zu retten war. Da er ohnedies bereits seit vier Jahren Honorius’ Schwager war, bereiteten einflussreiche Kreise am Hof die Ernennung zum Augustus vor. Der Kaiser war darüber angeblich nicht sehr begeistert, gab dem Druck jedoch nach und die Zeremonie fand am 8. Februar 421 statt. Während seiner eigentlichen Herrschaft, die knapp weniger als sieben Monate dauerte, sollte sich nichts Aussergewöhnliches ereignen. |
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