Version LX
PERSONEN
Kaiser
EINLEITUNG
HERKUNFT
HERRSCHAFT
TOD
BEWERTUNG
ZITATE
Gaius Iulius Verus Maximinus (Thrax)
Bewertung
Die antiken Historiker fanden
fast nur kritische Kommentare zu Maximinus’ Wirken. Zumeist wurden
seine Taten mit seiner „barbarischen“ Herkunft begründet. Die
Berichte spiegeln aber vor allem die Meinung des Senat wider, die den
Kaiser für nicht standesgemäss hielten. Die Abscheu beruhte auf
Gegenseitigkeit, denn Maximinus war ob seiner mageren Bildung
gleichermassen von den Zuständen in Rom angewidert.
Dies hatte dazu geführt, dass
sich der Kaiser praktisch nur um den äusseren Feind kümmerte und die
eigenen Landsleute vergas. Nicht nur die Wohlhabenden hatten laufend höhere
Beiträge zur Finanzierung des Krieges zu leisten. Zum ersten Mal in
der Geschichte wird auch die bewusste Entrichtung der taxierten
Steuern in Sachwerten gefordert. Dieses Verfahren sollte
richtungsweisend für die Spätantike werden.
Allerdings ist auch
festzuhalten, dass die Lage des Römischen Reiches in jener Zeit prekär
war. Die Umstände verlangten einen Kaiser, der alles andere dem Militär
unterzuordnen wusste. Um die Moral zu heben, wich er auch von der
bislang toleranten Haltung gegenüber den Christen ab. Damit sollte
verhindert werden, dass der Patriotismus seiner Landsleute
unterminiert wird.
Alles in allem bewährte sich
der Kaiser im Feld und die antiken Autoren suchten die Ursache für
sein Scheitern in der Härte gegen seine Umwelt. Das Reich war eben
keine grosse Kaserne, in der man bloss zu befehlen brauchte. Herkunft und Wesen sollten für die nächsten
Jahrzehnte Massstab für die Führer des Imperiums werden. Jene
kampferprobten Männer brachten es fertig, die Gefahren von aussen so
gut es ging zu bannen und Rom vor dem Untergang zu bewahren. Den Preis
für den Fortbestand des Gemeinwesens hatten die römischen Bürger zu
zahlen. Ihre Lebensqualität begann nun drastisch zu sinken.
Statue des
Maximinus Thrax,
die besonders seine Nase betont.
Quellen: C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser", "Der kleine Pauly"
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(PL)