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Imperialer Adler FETIALEN

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Fetiales (Fetialen)

Die Fetialen stellten ein Priesterkollegium im Umfang von 20 Personen dar, denen hauptsächlich Aufgaben im Bereich des internationalen Rechts zufielen. Ihre Bestimmung war es, im Auftrag des römischen Staates Verträge und Bündnisse zu schliessen, sowie den "gerechten" Krieg zu erklären oder den Frieden zu besiegeln. Darüber hinaus erstellten die Mitglieder Gutachten über den völkerrechtlichen Verkehr Roms mit seinen Nachbarn und stellten Genugtuungsgesandtschaften im Falle von Rechtsverletzungen. Das ius legationes (Gesandtschaftsrecht) wurde von ihnen ausgeübt und dementsprechend konnten sie Sühneleistungen (auch vom eigenen Staat) fordern. Feldherrn, die sich schuldig gemacht hatten wurden sanktioniert, etwa durch die deditio noxae (Schuldunterwerfung). Zudem archivierten sie die schriftlich fixierten Verträge des diplomatischen Verkehrs.

Die Mitglieder der Fetialen wurden durch Kooptation (Hinzuwahl neuer Mitglieder durch die alten Mitglieder) bestimmt. Im Gegensatz zu den Arvalbrüdern und den Saliern war das Kollegium auch den Plebejern zugänglich. Das Datum ihrer Gründung in Rom kann nicht mehr eruiert werden, doch kommen die Könige Numa Pompilius, Tullus Hostilius und Ancus Marcius in Betracht. Einer Inschrift auf dem Palatin nach wird die Erfindung des ius fetiale in der mythischen Frühzeit Fertor Resius, dem König der Aequicoler, zugeschrieben.

Den Höhepunkt ihrer Tätigkeit hatte Kollegium in der frühen und mittleren Republik. Zwischen dem 3.& 1.Jh.v.Chr. verloren die Fetiales ihre völkerrechtliche Bedeutung und diplomatischen Tätigkeiten wurden eigenen Legaten übertragen. Gutachtertätigkeit und Schlichtung in aussenpolitischen Streitfragen bildeten jedoch auch in der späten Republik und der Kaiserzeit einen aktiven Bestandteil ihrer Arbeit.

Ausser bei der Gutachtenerstellung traten die Fetialen immer paarweise auf. Nach einer feierlichen Beauftragung durch den König - in späterer Zeit durch den amtierenden Magistrat - pflückte der verbenarius (Zweigpflücker) auf der Arx (Burg am Capitol) die sagmina (heilige Zweige und Kräuter an denen noch Erde haften musste). Dieses Büschel hatte magische Wirkung und durch Berührung machte der Pflücker einen anderen Fetialen zum pater patratus. Dieser wurde damit zum Wortführer der beiden.

Bei Abschlüssen eines Vertrages wurde ein Ferkel geopfert, das zuvor mit dem silex getötet wurde. Dabei handelte es sich um ein rituelles Steinmesser, das vom gleichnamigen Schwurstein des Iuppiter zu trennen ist. Der Schwur der Römer ging auf Iuppiter bzw. dessen Zweitname Diespiter. Die Zeremonie konnte laut antiker Autoren auch bei Anwesenheit von Fetialen nur eines Vertragspartners durchgeführt werden. Es ist anzunehmen, dass es bei den umliegenden Stämmen ebenfalls Fetialen gegeben hat. Zumindest für die Kaiserzeit sind entsprechende Inschriften der latinischen Städte bekannt. In späterer Zeit tauchen sie lediglich als beratend bei der Abfassung völkerrechtlicher Verträge auf. Diplomatische Missionen wurden in der Frühzeit Roms oft von ihren begleitet. Bei nicht ratifizierten Verträgen lieferten die Fetialen die an dieser Misere schuldigen römischen Bürger dem Volk aus.

Eine wichtige Handlung war die bellicae ceremoniae (Kriegseröffnungzeremonie), die durch die Fetialen als formelle interne Kriegserklärung erhoben wurde. Dabei gingen die Priester als Kriegsherolde an die Grenze Roms, auf das Stadttor, auf den Markt und erklärten gegenüber dem ersten Einwohner der anderen Stadt den sie antrafen den Krieg. Wurden Forderungen zurückgewiesen, Genugtuung verweigert oder Schuldige nicht ausgeliefert so erfolgte 30 - nach anderer Lesart 33 - Tage später erneut die Kriegserklärung. Dabei wurde von den Fetialen in Gegenwart von drei erwachsenen Zeugen unter Ausspruch religiöser Formeln eine Lanze aus Kornellkirschholz in das feindliche Gebiet geschleudert. Völkerrechtlich hatte dies allerdings keinen Belang, da die politische  Die völkerrechtlich 
relevante Kriegserklärung erfolgte beim letzten res repeter () vor der entsprechenden 
Senatssitzung und dem Volksbeschluss.

Als sich Rom im 3.Jh.v.Chr. über die Grösse eines Stadtstaates hinaus ausdehnte konnte man diese Zeremonie natürlich nicht mehr so einfach durchführen. Deshalb unternahm man einen rechtlichen Kunstgriff und erklärte bei der bellica columna (Säule der Kriegsgöttin vor dem Bellonatempel in der Gegend des späteren Circus Flaminus) ein kleines Geländestück rund um diese zum Feindesland. Die Lanze wurde dann in dieses abgegrenzte „Feindesland“ geschleudert.

Der Brauch kam gegen Ende der Republik ab, wurde jedoch von Augustus aufgegriffen, der damit publikumswirksam den Krieg gegen Kleopatra und Marcus Antonius erklärte. Seit diesem Zeitpunkt waren die Kaiser stets Mitglied im Kollegium der Fetialen. Bei grösseren Operationen bediente man sich gerne dieses Rituals. Marcus Aurelius etwa eröffnete so juristisch den Markomannenkrieg.

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Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.

 
 

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(PL)