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MILITÄR
Die Flotten des Imperiums


HAUPTFLOTTEN
PROVINZEN
FLOTTILLEN

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Organisation

Die militärische Organisation der römischen Flotte umfasste zwei Hauptgruppen von Einheiten, die einerseits in Italien, andererseits in den Provinzen stationiert waren.. Zur Sicherung der römischen Herrschaft über das Mittelmeer generell und die italischen Küsten im speziellen, dienten zwei grosse Flottenverbände. Der eine Teil war in Misenum am Golf von Neapel stationiert und sicherte so die Westküste der Halbinsel. Der andere Teil lag in Ravenna und diente dem Schutz der Adria. Beide Flotten waren die grössten zusammenhängenden Schiffsverbände des Römischen Reiches. Man kann sie deshalb als strategische Hauptflotten bezeichnen.

Die Leitung der beiden Hauptflotten oblag je einem ritterlichen Präfekten im Range eines ducenarius. Die Bezeichnung lautete praefectus classis praetoriae Misenatis bzw. Ravennatis. Rangmässig war der ravennatische Posten vor dem misenischen zu behandeln. Neben ihrer Tätigkeit in der Flottenverwaltung wurden sie häufig auch mit administrativen Aufgaben in einem weitgespannten Bogen betraut.

Die stete Verfügbarkeit der Flottenpräfekten in Italien führte dazu, dass sie oftmals für Entscheidungen herangezogen wurden, die eigentlich nichts mit ihrem Aufgabengebiet zu tun hatten.. So hätte sich eine Stadt des römischen Kernlandes durchaus an einen Flottenpräfekten wenden können, um einen Höchstpreis für Gladiatoren in ihrem Stadtgebiet festlegen zu lassen. Diese Vorgangsweise wurde von allen Kaisern geduldet und bildet somit ein typisches Merkmal römischer Verwaltung.

In späterer Zeit scheint der Titel praefectus classis Ravennatis et Misenensis auf, der das Kommando über beide Flotten repräsentierte.

Obwohl aus den Flotten des öfteren Hilfslegionen rekrutiert wurden, kann die Kampfkraft der römischen Marineinfanterie in der Kaiserzeit als gering angesehen werden. Die Hauptflotten sicherten ein Meer, das zur Gänze römisch war und hatten dementsprechend wenig zu tun.

Um die Provinzen unter Roms Herrschaft auch vom Wasser her zu sichern und um die Getreideversorgung zu gewährleisten unterstanden zahlreiche Einheiten den zahlreichen Provinzialflotten. Diese unterstützten die lokalen Verwaltungsstrukturen und besorgten das öffentliche Transportwesen auf den Flüssen und Seen. Die Kommandeure der Provinzialflotten unterstanden den jeweiligen Statthaltern.

Bei kriegerischen Auseinandersetzungen an den Grenzen des Reiches spielten die Einheiten der Provinzialflotten eine grosse Rolle. Sie sicherten die Versorgung der Truppen im Feindesland und erlaubten die rasche Überquerung von Flüssen. Durch ihre ständige Präsenz begünstigten sie auch die wirtschaftliche Entwicklung entlang der grossen Wasserwege, wie Rhein und Donau.

Im Zuge des Verfalls der römischen Macht verkamen auch die Provinzialflotten. Zum Schutz der reströmischen Gebiete wurden im 4. Jh. n.Chr. mehrere selbständige Flottillen auf Flüssen und Seen in Gallien und Italien geschaffen.

Im Jahre 330 wurden die beiden Hauptstützpunkte Misenum und Ravenna aufgelöst und die verbliebenen Einheiten in die neue Hauptstadt Constantinopolis (Istanbul) verlegt. Sie wurden der Kern der späteren Byzantinischen Flotte.

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Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.


Quellen: H.D.Viereck "Die römische Flotte", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)