Version LX

MILITÄR
Die Flotten des Imperiums


HAUPTFLOTTEN
PROVINZEN I
PROVINZEN II
PROVINZEN III
FLOTTILLEN

zurück zum
Flottenindex

zurück zur
Übersicht Militär

zurück zum Index

Stützpunkte

Die grösste Marine der Antike konnte ohne eigene Stützpunkte nicht unterhalten, geschweige denn gegen einen Feind in Marsch gesetzt werden. Da es in republikanischer Zeit keine stehenden Flottenkontingente gab, war die Frage nach eigenen Stützpunkten zweitrangig. Im alten Griechenland besassen die meisten Stadtstaaten am Meer ihre eigenen Kriegsschiffe, die im Haupthafen ihres kleinen Territoriums lagen. Konzentrationen gab es lediglich im Bündnisfall (egal ob im Frieden oder im Krieg) bei den mächtigsten Partnern der Allianzen. Eine Ausnahme jener Zeit waren einerseits die Ptolemäer in Griechenland, die schon damals eine ausgezeichnete Flotte besassen und eigene Einrichtungen  unterhielten, sowie die Karthager mit ihrem Hauptarsenal in Carthago.

Seit Augustus die stehenden Flotten Roms schuf wurden immer mehr bisherige Häfen um Militäreinrichtungen ergänzt bzw. völlig neue Anlagen geschaffen. Einen Generalplan hierzu gab es nicht und die Schaffung einzelner Flotten und Flottillen folgte in aller Regel kriegsbedingten Ereignissen oder strategischen Überlegungen für künftige Kriegszüge. Auch der Abwehrkampf gegen die Stämme aus dem Barbaricum hinterliess seine Spuren im Flottenwesen.

Ausnahmslos jede Flotte besass einen Hauptstützpunkt, in dem ein praefectus classis (Flottenpräfekt) seinen Dienst verrichtete. Während der Aufbauzeit einer Flotte übernahm ein praepositus classis (hoher Stabsoffizier; heute wohl im Admiralsrang) diese Funktion "auf der Baustelle" wahr.

Die vorliegende Zuordnung der Stützpunkte entspricht den Kenntnissen der Hohen Kaiserzeit und der Spätantike. Da es öfters zu Veränderungen im Zuständigkeitsbereich kam, kann eine Aufstellung nie exakt sein. Allerdings ist es erwiesen, dass Häfen, die nur einer Flotte zugeordnet waren, auch Einrichtungen anderer Flotten enthalten konnten; entweder weil sie einmal von jener verwaltet worden waren oder weil sie für diese ebenfalls strategisch günstig lagen.

An den Flüssen war praktisch jede Siedlung mit Militärkontingent quasi ein Stützpunkt, da die Versorgung hauptsächlich per Schiff funktionierte. In diesem Fall darf man sich keine grossangelegten Anlagen mit Werften, Magazinen, etc. vorstellen. Sie waren mit Recht wohl nur in grösseren Flusssiedlungen anzutreffen. In der Spätantike, als die Überlandverbindungen immer unsicherer wurden, erhielten sogar einzelne Burgi (zu Kastellen ausgebaute Kleinstützpunkte) einen Flottenanschluss.

rombau.gif (22885 Byte)

Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.


Quellen: H.D.L.Viereck "Die römische Flotte"

 

Sie wollen Fragen stellen, Anregungen liefern oder sich beschweren?
Dann klicken Sie auf meine Kontaktseite!

(PL)