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HEER
Auszeichnungen


AUSZEICHNUNG
PHALERAE & CO
CORONAE
HASTAE & CO

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Sonstige Auszeichnungen

Paterae

Die Patera (grch. phiale) war eine Opferschale, die römischen Infanteristen zur Zeit des Polybios aus Auszeichnung für den Tod eines Feindes samt Raub seiner Rüstung verliehen wurde. Vorläufer gab es in Griechenland, wo bei Wettbewerben ähnliche Schalen als Siegespreis übergeben wurden. Man konnte sie später für das Opfer an die Götter auf den Herd stellen. Vom Material her kennt man solche aus Bronze, Silber, Gold und Ton. Da Paterae eher kultischen Charakter besassen (sie lassen sich aber mit den modernen Pokalen vergleichen) kam ihre Verwendung zugunsten tragbarer Auszeichnungen ab.

Hasta pura (die "reine Lanze")

Die Hasta pura - auch hasta donatica (Ehrenlanze) genannt - war eine der ersten bekannten Auszeichnung des römischen Militärs an seine Soldaten. In spätrepublikanischer Zeit wurde ihr Gebrauch rasch nur für hohe Offiziersränge (vom Primuspilus aufwärts) üblich. Sie wird in der Kaiserzeit das typische Zeichen der Militärdienste leistenden Ritterschaft. Eine ältere Bezeichnung (aus der Zeit des Bundesgenossenkrieges) für die Lanze war corniculum bzw. cornuculum. Vermutlich entspricht dies dem grch. gaisos, den man sich im Falle der Tötung eines Feindes abseits des befohlenen Kampfes verdienten. Vielleicht war der kleine Speer ursprünglich hölzern (vgl. lat. cornus = Kornellkirsche) und erst später metallen, d.h. silbernen. Wohl deswegen hat sich nichts davon erhalten, doch vom Grabstein des S.Vibius Gallus aus Amastris kann man die Form der Hasta pura erahnen.

Vexillum (Feldzeichen)

Wohl ebenfalls in spätrepublikanischer Zeit kam die Verleihung des Vexillum auf. Dabei handelte es sich um eine Miniaturausgabe der grossen Feldzeichen. Die Verleihungsrichtlinien sind unbekannt, doch ist eher an eine Abgabe nur an hohe Offiziere zu denken. Augustus verlieh seinem Flottenchef Agrippa nach dessen Seesieg bei Sizilien ein meerblaues Vexillum.

Ehrenwaffen

Neben diesen klassifizierbaren militärischen Auszeichnungen konnte man vom Kaiser auch mit Ehrenwaffen (Dolche, Schwerter) bedacht werden. Diese als Prunkwaffen gedachten künstlerisch hochwertigen Fabrikate wurden natürlich nicht aktiv im Kampf verwendet, sondern mit den Auszeichnungen an Festtagen anstatt der normalen Waffen getragen. Sicherlich wird ihre "optische Verwendung" im Lagerdienst zugelassen gewesen sein.



Revers eines
augusteischen Denars
von 12. v.Chr.
Portrait Agrippas
mit Flottenkrone
(c) incognitus


Quellen: M.Junkelmann "Die Legionen des Augustus", Y.LeBohec "Die römische Armee", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)