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Flavius Arcadius

Bewertung

Die Herrschaft des Arcadius wird im allgemeinen negativ beurteilt. Er stand zwar im Zentrum der Macht, doch ohne Mittelsmänner, Bestechung und Ausdauer bekam man von ihm keine wirkliche Entscheidung. Den Höflingen war jedes Mittel recht, sich die Kontrolle über den Kreis rund um den Kaiser sowie den Zugang zu ihm zu sichern.

Die wechselseitige Einmischung in die Politik der jeweils anderen Reichshälfte liess auch das Leben der tatsächlich Mächtigen kein Honigschlecken sein. Rufinus und Eutropius wurden ermordet. Lediglich die Kaiserin Eudoxia zeigte politisches Profil. Die Befehdungen der Fraktionen im Palast warfen indes einen Schatten des, später als Byzantinismus bezeichneten, politischen Systems voraus.

Hervorzuheben ist, dass der Machtwechsel nach Aradius reibungslos funktionieren konnte. Die Systemschwäche konzentrierte sich dort, wo eigentlich die Macht hätte sitzen sollen - beim Kaiser. Andernorts und zu anderer Zeit hätte es sicher Thronkämpfe gegeben. Da die wahren Befugnisse bei den Personen im Hintergrund lagen, waren diese natürlich an einer stabilen Dynastie interessiert um weiter ihren persönlichen Geschäften nachgehen zu können.

In diesem Sinne und in Anbetracht der endgültigen Trennung zwischen West- und Ostrom kann Arcadius als der erste frühbyzantinische Kaiser bezeichnet werden. Für das Ostreich war es der Beginn einer Übergangszeit bis zu Iustinian, der tatsächlich der letzte spätrömische und erste byzantinische Kaiser zugleich werden sollte.

Bronzemünze
des Arcadius

 
 

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(PL)