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Gaius Vibius Trebonianus Gallus

Herrschaft

Schon am Beginn seiner Herrschaft sah sich der Kaiser von den Goten, den Persern und der Pest bedroht. Um möglichst rasch nach Rom zurückkehren zu können, schloss Gallus übereilt mit den Goten Frieden. Er war somit gezwungen äusserst ungünstige Bedingungen zu akzeptieren. Die Goten durften die Beute ihrer Plünderungen behalten und darüber hinaus sämtliche Kriegsgefangene, unter denen sich zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens aus Philippopolis befanden. Schlussendlich stimmte der Kaiser jährlichen Tributzahlen zu. Dies in der Hoffnung, die Goten vorläufig von weiteren Plünderungen im Reichsgebiet abhalten zu können.

Eiligst begab sich Gallus nun nach Rom, um seine Position auch in Rom und gegenüber dem Senat abzusichern. Auf sein Betreiben hin wurden Decius und dessen Sohn vergöttlicht. Die Vorrechte von Decius’ Witwe Etruscilla blieben unangetastet; stammte sie doch wie er selbst aus etruskischen Landen. So blieb seiner eigenen Frau Baebiana der Titel Augusta verwehrt.

Die Regierung von Trebonianus Gallus war von zahlreichen Katastrophen überschattet. In Rom wütete die Pest. Ihr fiel auch Hostilianus zum Opfer, der im Juli 251 an der Krankheit verstarb. Nun ernannte der Kaiser seinen eigenen Sohn zum Mitregenten. Das Begräbnis nahm Gallus zum Anlass auch für ein anständiges Begräbnis der ärmsten Pesttoten zu sorgen. Dies verschaffte ihm grosse Zuneigung im Volk. Indes breitete sich die Epidemie über das ganze Reich aus und sollte erst nach fünfzehn Jahren abklingen. Die Folge war, dass es sowohl unter der Bevölkerung als auch im Heer massenhaft zu Todesfällen kam.

Zur gleichen Zeit wurde das Reich von Norden und Osten her bedrängt. Der persische König Schapur I. startete 252 einen erneuten Feldzug gegen die östlichen Provinzen. Zuerst okkupierte er Armenien. Das ferne Land war zwar schon unter Macrinus 218 dem Imperium verloren gegangen, doch schienen die Römer immer noch Einfluss ausgeübt zu haben. Der lokale Herrscher wurde ermordet und sein Sohn vertrieben.

Anfang 253 folgte ein direkter Stoss gegen die römischen Provinzen. Die Legionen wurden bei Barbaslissos (Qal’at Balis) besiegt und die Provinzen Mesopotamien und Syrien besetzt. Die damals drittgrösste Stadt im Römischen Reich, Antiochia, fiel noch im gleichen Jahr in persische Hand. Unermessliche Reichtümer und Gefangene wurden in das persische Kernland verbracht. Der Abwehrkampf der Römer sollte indes fast zehn Jahre dauern.

Nach kurzer Zeit brachen auch die Goten den Friedensvertrag (nachdem sie erfolglos eine Erhöhung des Tributs verlangt hatten) und begannen abermals auf das Reichsgebiet vorzudringen. Andere Völkerschaften machten es ihnen gleich und überzogen die Grenzprovinzen mit ihrem Raubzug. Die Vielfältigkeit und Zersplitterung der Eindringlinge samt des Überraschungseffektes sorgte schliesslich dafür, dass Aemilius Aemilianus, der Statthalter von Obermoesien, die Feinde wieder über die Grenzen zurückwerfen und sie nördlich der Donau besiegen konnte. Parallel dazu unternahmen Stämme jenseits der Donau erstmals einen Beutezug zur See. Sie fuhren über das Meer nach Kleinasien und verwüsteten die Küste bis Ephesus und Pessinus.

Pest, wirtschaftliche Not und die Niederlagen an einigen Fronten wirkten auf die Bevölkerung demotivierend. Um von den Übeln abzulenken, nahm Gallus die zwischenzeitlich eingestellte Christenverfolgung wieder auf. Papst Cornelius wurde gefangen gesetzt und verstarb in der Haft. Die Nachricht des Sieges von Aemilanus über die Goten wurde schliesslich von den Einwohnern Roms mit Begeisterung aufgenommen.

Kolossalstatue des
Trebonianus Gallus

e libro C.Scarre
"Die römischen Kaiser"

Dieser Aureus des Volusianus zeigt den Sohn des Kaisers bereits mit Augustustitel
e collectione imaginum W.Tungsten


Quellen: M.Grant "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser", O.Veh "Lexikon der römischen Kaiser"

 

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(PL)