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Aulus Vitellius

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Vitellius war ein Verschwender sondergleichen. Seine Völlereien und Festlichkeiten verschlangen Unsummen. In den wenigen Monaten seiner Herrschaft verprasste er in Rom für seine Gelage nicht weniger als 900 Millionen Sesterzen.

Ohne militärische Erfahrungen musste er sich auf zwei miteinander verfeindete Befehlshaber verlassen, die auch anderen Zeitgenossen als wenig vertrauenswürdig erschienen waren.

Trotz aller negativer Berichterstattung (die aus der Feder seiner Feinde stammt) scheint Vitellius beim römischen Volk beliebt gewesen zu sein. Wie sonst hätte es sich dazu aufgerafft, sich den Truppen seiner Gegner entgegenzuwerfen. Seine kurze Amtszeit zeigt trotz aller Abhängigkeiten von den Soldaten den Ansatz eines massvollen und konstruktiven Regiments. So liess er seine Regierungszeit nicht mit dem 2. Jänner (dem Tag der Ausrufung durch die rheinischen Soldaten) sondern mit dem 19. April beginnen. An jenem Tag hatte ihn der Senat als Herrscher anerkannt.

Darüber hinaus nahm er gewissenhaft an allen Senatssitzungen teil und gestattete der Opposition das Recht der freien Meinungsäusserung. Bei den Ernennungen zu Konsuln setzte er sich persönlich, aber dennoch nur dezent für seine Kandidaten ein. Zu Beginn verzichtete er auf die Titel Caesar und Augustus. Obwohl er diese Zurückhaltung alsbald aufgab, erschien Caesar nie offiziell auf Münzen. Das einzige, was er auf Lebenszeit beanspruchte war das Konsulat. Ihm war klar, dass ein Mann, der auf keinerlei Verbindungen zur iulisch-claudischen Dynastie verweisen konnte, jede Form der Repräsentation und Machtentfaltung zurückgreifen musste.

Sieht man von seinen Ausschweifungen und allzu menschlichen Fehlern ab, hätte sich seine Herrschaft im Laufe der Jahre durchaus zu einem Gewinn für das Imperium entwickeln können. Zumal er erkannt hatte, dass nur eine neue Dynastie das Reich im gegenwärtigen Zustand zusammenhalten konnte.

Aureus (6,93 g) des Vitellius, 69 n.Chr.

Der Ausrunfungspreis dieser Münze beim Auktionshaus H.D.Rauch in Wien lag bei EUR 6.300


Quellen: M.Grant "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)