WIRTSCHAFT |
|||
ELEKTRON I |
Elektronmünzen
Elektron Bei Elektron handelt es sich um eine in der Natur vorkommende Legierung von Gold und Silber. Wohl aufgrund ähnliche Farbgebung mit hellem Bernstein erhielt auch jener die Bezeichnung Elektron. Vorkommen gab es u.a. bei Sardes in Kleinasien und auch in Spanien. Der Goldgehalt von natürlichem Elektron schwankte sehr und konnte durchaus nur ein Drittel betragen. Seit dem 16.Jh.v.Chr. verarbeitete man Elektron bereits zu Schmuck, rituellen Instrumenten und Gefässen. In Lyiden prägte man seit dem 7.Jh.v.Chr. die ersten Münzen daraus. Bis zum 6.Jh.v.Chr. war man der Meinung, bei Elektron handle es sich um ein eigenes Metall, doch als in dieser Zeit die Metallscheidung entdeckt wurde, erkannte man es als Legierung. Da zu diesem Zeitpunkt Elektron jedoch bereits im Geldumlauf akzeptiert war, stellte man ab nun künstliches Elektron (erstmals in Mytilien und Phokaia) her. Dafür mischte man 3 bis 4 Teile Gold mit 1 Teil Silber (750er bzw. 800er Gold). Elektronmünzen und -stücke als Handelsware kennt man neben Kleinasien und Griechenland auch aus Karthago, dem Bosporanischen Reich, Sizilien, Campanien sowie einigen Kelten- und Germanenstämmen. Phokäische Elektronmünzen Als phokäische Elektronmünzen bezeichnet man die Stater der Stadt Phokaia in Kleinasien. Sie zählen neben den lydischen zu den ältesten Münzprägungen der Antike. Am Avers ist im allgemeinen der phoca (Seehund) als Stadtwappen oder zumindest ein Seehundkopf zu sehen. Die Rückseite ziert das quadratum incusum (grob verzierte, rechteckige Punze). Nach 550 v.Chr. wurde mit dem Auftreten von Gottheiten und Tieren am Avers der Seehund zum Beizeichen reduziert. In der Prägetätigkeit Phokaias dominierte neben dem Elektronstater die Hekte (1/6 Stater). Die Emission wurde sogar in einem eigenen Münzvertrag mit Mytilene auf Lesbos geregelt. Demnach wurde das Nominale seit ca. 400 v.Chr. in jährlichem Wechsel ausgegeben. |
Hekte aus Elektron von 2,56 g Gewicht aus Mytilene, 400/350 v.Chr. Revers obiger Münze mit Frauenkopf Der Hammerpreis dieser Münze beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch betrug EUR 380 |
|
Quellen: "Der kleine Pauly", www.muenzen-lexikon.de |
|||
Sie wollen Fragen stellen, Anregungen
liefern oder sich beschweren? |
(PL) |