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WIRTSCHAFT
Griechisches Geld & Münzen


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Der Stater

Die Standardgoldmünze der griechischen Welt

Der Stater war ursprünglich die Bezeichnung für das Doppelte einer beliebigen Gewichtseinheit (meist Drachme, Didrachme oder Mine). Der Name dürfte sich vom grch. Wort statikos (wägen) ableiten und eine ausgeglichene Waage bezeichnen (d.h. linkes Gewicht plus gleiches rechtes Gewicht).

Später übertrug man den Namen auf diverse antike Münzen; allen voran Gold- und Elektronmünzen. Erste Serien davon stammen aus Mytilene, Milet und Phokaia. Überregionale Bedeutung erlangte der Kyzikener; der Stater von Kyzikos. Deren Nachbarstadt Lampsakos prägte seit der 1. Hälfte des 5.Jh.v.Chr. Elektronstater und ab ca. 390 v.Chr. bis in Hellenistische Zeit Goldstater.

Neben der silbernen Tetradrachme wurde der Stater durch mengenmässige Ausbringung zur Standardgoldmünze nicht nur der griechischen Welt. Der Perserkönig Darius liess den Dareikos, König Krösus den Kroiseios, Philipp von Makedonien den Philippeios und Alexander d.Gr. den Alexandreios schlagen. Die nachfolgenden Diadochenreiche setzten die Prägung fort.

Kleinmünze zu 1/4 Stater im Gewicht von 1,59 g
ex commentario periodico "money trend", 9/2002, p.12,1
Ausrufungspreis dieser Münze: EUR 5.750

Das Durchschnittsgewicht eines Staters liegt zw. 8,2 und 8,6 g, was in etwa dem Doppelten einer Drachme entspricht. Neben dem einfachen Stater existierten auch Mehrfach- und Teilwerte: Pentastater (5facher Stater = Dekadrachme), Tetrastater (4facher Stater = 8 Drachmen = 2 Tetradrachmen = Oktadrachme), Hemistater (1/2 Stater = 1 Drachme), Tetartestater (1/4 Stater) sowie die besonders verbreiteten Hekten (1/6 Stater).

Silber- und Elektronstater

Neben Gold- und Elektronstater gab es auch Silberstater die im Wert von 2 Drachmen praktisch einer Didrachme entsprachen. In einigen Gebieten Kleinasiens, Thrakiens aber auch Makedoniens unterteilte man den Silberstater jedoch in 4 Drachmen, da diese vor allem nach dem persischen (aber auch anderen) Münzfussen prägten. Dementsprechend besassen sie ein höheres Gewicht von ca. 11,2 bis 14,5 g.

Silberstater aus Kalchedon zu 14,71 g aus dem 4.Jh.v.Chr.
Der Hammerpreis dieser Münze beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch betrug EUR 1.300.

Der silberne Pegasosstater von Korinth wog ca. 8,5 bis 8,7 g (was dem attischen Münzfuss entsprach), doch wurde die Münze in korinthische 3 Drachmen geteilt. In den Griechenstädten Süditaliens (vor allem Tarent) schlussendlich gingen auf einen Stater, der dort nom(m)os (lat. nummus) genannt wurde, 10 Litren. Nomos war zudem die Bezeichnung für Geld schlechthin.

Silberstater der Aitolischen Liga zu 10,6 g von 279/168 v.Chr.
Der Hammerpreis dieser Münze beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch betrug EUR 850.

In der römischen Mittelmeerwelt wurde der Stater vom Aureus verdrängt und von der Münze wieder zur Gewichtsbezeichnung. Nun wog der Stater 13,64 g - das vierfache des neronischen Denars zu 3,41 g - und diente auch als anderer Name für die gleich schwere Semuncia.

Der korinthische Pegasosstater

Mit Pegasosstater bezeichnet man eine Silbermünze in Statergewicht, die von Korinth und einigen ihrer Kolonien nach korinthischem Münzfuss geprägt wurde. Volkstümlich nannte man sie "Pferdchen" nach dem Aversbild eines Pegasus.

Der Silberstater war der attischen Didrachme von ca. 8,5 g wertäquivalent, zerfiel jedoch in drei korinthische Drachmen. Die Prägung begann wohl um 575 v.Chr. oder sogar früher. Im Gegensatz zu Athen und Aigina, deren Münzen eher elliptische Formen aufwiesen, waren die Pegasosstatere schon früh flach und einer modernen Münze ähnlich. Mit einer Ausweitung des Umlaufs (Unteritalien, Syrakus) versuchte Korinth wie Athen imperialistische Politik zu betreiben. Die Prägung wurde jedoch bereits im 3.Jh.v.Chr. eingestellt.

Die Münze wurde vom Bildnis des Pegasus dominiert, das man anfangs mit einem darunter liegenden archaischen Koppa (Initiale des Stadtnamens) ergänzte. Der Revers zeigte zunächst noch quadratum incusum (grob verzierte, rechteckige Punze), doch schon seit ca. 550 v.Chr. erschienen Ornamente. Im späten 6.Jh.v.Chr. schliesslich prägte man beidseitig Motive. Nun erscheint auf der Rückseite die Göttin Athena Chalinitis mit korinthischem Helm.

Thraktischer Stater
des Lysimachos
zu 8,44 g Gewicht

Revers der Münze mit Athene Nikephoros
Der Hammerpreis dieser Münze beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch betrug EUR 850

Baktrischer Stater
des Diodotos I.
zu 8,27 g Gewicht
von 256/239 v.Chr.

Der Ausrufungspreis dieser Münze beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch betrug EUR 3.000

Goldstater zu 8,44 g des T.Quinctius Flamininus aus Chalkis 196 v.Chr.
Der Auktionswert
dieser Münze liegt bei
ca. EUR 130.000 !!!

Silberstater aus Akragas (Sizilien)
zu 8,74 g Gewicht
von 510/472 v.Chr.

Revers obiger Münze
Der Ausrufungspreis dieser Münze beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch betrug EUR 350


Quellen: "Der kleine Pauly", Zeitschrift "money trend", www.muenzen-lexikon.de 

 

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