Version LX

DER TRIUMPH
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Einleitung

Siegesfeiern sind ein offizieller Ausdruck der Freude über die Bezwingung eines Gegners. Es bedarf keiner Hochkultur um solchen Feiern zu begegnen. Bereits seit der Steinzeit wurde etwa die Heimkehr erfolgreicher Jäger und später Krieger gefeiert. Siegesfeiern sind somit eine kulturunabhängige Erscheinung. Sie stehen auch immer im Zusammenhang mit dem Dank an diverse Gottheiten.

In einer Hochkultur wird diesen Feiern eine wesentlich pompösere Aufmachung verliehen. Bekannt sind derartige Siegesfeiern aus Ägypten, Assyrien, Babylonien, Griechenland und Persien. Auch in Rom wurden schon früh derartige Feste (Triumph, Ovatio) gefeiert, die sich nach dem Ende der Republik in Huldigungen zu Ehren des Kaisers nach echten oder vermeintlichen militärischen Erfolgen entwickelten.

Der römische Triumph war unverrückbar mit der Stadt Rom selbst und dem Kult des obersten Staatsgottes Iuppiter Optimus Maximus Capitolinus verbunden. Obwohl oberflächlich gesehen die Siegesfeiern anderer Kulturen ähnlich organisiert waren, gab es signifikante Unterschiede.

Alleine die Organisation verdient Beachtung; mussten doch Tausende Personen koordiniert und hernach bewirtet werden. Die religiösen Feiern zogen sich manchmal genauso in die Länge, wie der Zug selbst. Die mitgeführten Beutestücke (Waffen & Kunstwerke) wurden durch Bilder mit Landes- und Schlachtdarstellungen ergänzt. So staunte der gemeine Römer nicht nur, sondern lernte auch noch etwas über Fremde, in der die Soldaten gekämpft hatten.

Nero hatte die Idee statt einer militärischen Siegesfeier einen Triumph der Künste zu begehen. Seine Ermordung verhinderte die Weiterführung dieses gewiss interessanten und auch modernen Ansatzes.

Mit dem Christentum wurde dem Triumph die religiöse Basis entzogen und die späteren Siegesfeiern hatten mit der ursprünglichen Konzeption nur mehr wenig gemein. Gegen Ende des Mittelalters fand die Triumphalsymbolik eine neuerliche Anwendung und seit der Renaissance auch weitere Verbreitung. Den Gipfel nahm schliesslich Napoleon ein, der sogar Triumphzüge abhielt und gigantische Siegesdenkmäler in Auftrag gab.

Victoria mit Tropaion
e libro E.Künzl
"Der römische Triumph"


Quellen: E.Künzl "Der römische Triumph", H.Pleticha, O.Schönberger "Die Römer, E.Simon "Die Götter der Römer",  J.-C.Fredouille "Lexikon der römischen Welt", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)