DER TRIUMPH |
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CHARAKTER |
Triumphwagen & Pferde
Der currus
triumphialis (Triumphwagen) trug durch seine einfache
Konstruktion zur Verlangsamung des Zuges bei. Damit der Triumphator
gut zu sehen war, wurde das Gefährt als Stehwagen mit hochachsigen
grossen Rädern gebaut. In der Literatur kommt öfters sogar die
Bezeichnung turmartig vor. Vorbilder waren einachsige eturische
Standwagen mit prachtvoller Dekoration. Verwendet wurden Gold,
Edelsteine und Elfenbein. Reliefs und Lorbeer zierten den Wagenkasten,
unter welchem als unheilabwehrendes Symbol ein Phallus hing. Als archaisches Gefährt war er
nicht gefedert und jede Strassenunebenheit deutlich zu spüren. Bei
seinem gallischen Triumph verunfallte Caesar deswegen einmal. Möglicherweise
durch ein Schlagloch, kam es zu einem Achsbruch und der Triumphator
musste den Zug per pedes zu Ende führen. Der erste dokumentierte
Unfall mit einem dem Triumphwagen ähnlichen Gefährt ereignete sich
500 v.Chr. Manius Tullius Longus fiel während der pompa
circensis (Eröffnungsprozession) der ludi
Romani (die grossen Spiele) im Circus Maximus vom Wagen herab und
erlag drei Tage später seinen Verletzungen. Auch die Bespannung der Pferde
unterschied sich von jener andere Wagen. Die Rennwagen im Circus etwa
waren sehr leicht gebaut und die beiden inneren Pferde waren mit der
Deichsel verbunden, während die beiden äusseren nur durch den Strang
geführt wurden. Durch die Laufbahn hing es vor allem vom linken
Strangpferd ab, wie gut der Fahrer das Rennen beschloss. Im Gegensatz
dazu besassen die Triumphpferde schweres vergoldetes Zaumzeug. Seit der ausgehenden Republik
bevorzugte man Schimmel als Quadrigapferde. Severus Alexander und
Gordian III. triumphierten im 3.Jh.n.Chr. je einmal mit Elefanten,
statt mit Pferden. Auch beim letzten regulären Triumph in Rom am 17.
November 303 anlässlich der vicennalia
(Zwanzigjahrfeier) des Diocletian könnten Elefanten zum Einsatz
gekommen sein. Vorstellungen in diese Richtung hatte schon Pompeius
gehabt, doch erwiesen sich die damaligen Strassen Roms und vor allem
die porta triumphalis als für
die Tiere zu eng. Ob andere Kaiser mit Elefanten triumphiert haben ist
nicht bekannt. Eine Münze aus Alexandria zeigt Hadrian auf einer von
Elefanten gezogenen Quadriga. Dies könnte jedoch einer lokalen religiösen
Herrschersymbolik entstammen. Eine Besonderheit stellte auch
ein Triumph Aurelians dar, der im Jahre 274 anstatt der Pferde Hirsche
verwendete. Die Tiere hatte er angeblich vom Gotenkönig erhalten
(keltische Hirschgespanne sind mittlerweile archäologisch
erschlossen!). Sie wurden anschliessend dem Iuppiter geopfert. Der Triumphwagen war schwer
gebaut, mit hohem Radstand und zahlreichen Ornamenten. Es ist
unwahrscheinlich, dass diese ein Joch hatten. Damit wurden alle vier
Pferde durch den Strang geführt. Die Deichsel mündete in einen schmückenden
Löwenkopf. Wie die Zügel genau geführt und gehalten wurden, ist
unbekannt. Am wahrscheinlichsten waren sie am Wagenkasten festgezurrt,
denn im Wagen war niemand, der die Steuerung hätte übernehmen können.
So war eine Begleitperson zu Fuss nötig. Bei den Pferden wird man lärmerprobte
Exemplare zum Einsatz gebracht haben, denn die Unfallgefahr war schon
durch den Wagen hoch genug. Leider sind die Darstellungen
von Triumphwagen sehr selten und wenn widersprüchlich. Da auf den
antiken Monumenten die Farbe längst abgegangen ist, kann auch bezüglich
der Bemalung keine Angabe gemacht werden. In der Kaiserzeit könnte
sich auch jeder Kaiser seinen eigenen Wagen bauen haben lassen. Auch
benötigte man für Quadrigen, die von anderen Tieren als Pferden
gezogen wurden, unterschiedliche Konstruktionen (Deichsellängen,
etc.). Zwischen den einzelnen Triumphen
standen die Wagen im Iuppitertempel und es ist anzunehmen, dass die
Priester bzw. das Tempelpersonal nicht daran gedacht hat, die
beweglichen Teile ständig in Schuss zu halten. Immerhin durfte damit
ja nur der Triumphator fahren. Der Unfall Caesars mit einem
Triumphwagen kann entweder auf die miserablen Strassenverhältnisse
oder auf einen nicht gewarteten, morschen Wagen zurückgeführt
werden. Da es offenbar keine Reservewagen gab, musste Caesar zu Fuss
weiter gehen. Auf dem Capitol stand mit dem aedes
tensarum (auch tensarium) ein Tempel, der bei Prozessionen
eine Rolle spielte. In ihm wurden jene Wagen gelagert, die die Götterbilder
bei Zeremonien transportierten. Möglicherweise standen dort auch die
Triumphalwagen ein. |
Marmorwagen aus Rom mit Akanthus- |
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Quellen: E.Künzl "Der römische Triumph", H.Pleticha, O.Schönberger "Die Römer, E.Simon "Die Götter der Römer", J.-C.Fredouille "Lexikon der römischen Welt", "Der kleine Pauly" |
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(PL) |