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Decimus Clodius Septimius Albinus

Herrschaft

Nach der Ermordung des Didius Iulianus setzte sich Septimius Severus als der neue starke Mann Roms durch. Um gegen Pescennius Niger im Osten vorgehen zu können, brauchte der neue Kaiser jedoch eine gewichtige Unterstützung im Westen. Seine Wahl fiel auf Clodius Albinus, der 194 zum Caesar designiert, in absentia (in Abwesenheit) ein zweites Mal Konsul und sogar adoptiert wurde. Sein neuer Name lautete nun Decimus Clodius Septimius Albinus.

Doch bereits im Jahr darauf kam es zum Bruch. Nachdem Pescennius Niger niedergerungen worden war, zeigten sich die wahren Pläne des Kaisers. Er machte seinen Sohn Caracalla zum Caesar und strebte eine rein dynastische Thronfolge an. Für Clodius Albinus war in den Überlegungen kein Platz mehr.

Damit stand dieser nicht nur plötzlich auf dem Abstellgleis, sondern er musste sogar um sein Leben fürchten. Am 15. Dezember 195 machte die stadtrömische Bevölkerung im Zuge eines Wagenrennens ihrem Unmut über einen bevorstehenden Bürgerkrieg Luft. Der Kaiser nahm dies im fernen Mesopotamien zur Kenntnis und kehrte erst nach Rom zurück, als er die Lage im Osten voll im Griff hatte. Unterdessen hatte er Albinus auch den Caesarentitel aberkannt und ihn im Frühjahr 196 zum Staatsfeind erklären lassen. Somit blieb als einziger Ausweg blieb die Ausrufung zum Augustus durch die Truppen in Britannien.

Albinus konnte auf eine erkleckliche Anhängerschaft unter den Senatoren in Rom zählen. Auch der Statthalter von Hispania Tarraconensis, Lucius Novius Rufus, schlug sich auf seine Seite. Durch diese Nachrichten ermutigt, zog er 196 die Legionen und die Mannschaften vom Hadrianswall ab um den Kanal in Richtung Festland zu überqueren. Nach der Überfuhr schlug Albinus sein Hauptquartier in Lugdunum (Lyon) auf; er hatte ganz Gallien fast problemlos durchquert.

Ein Scharmützel mit den Rheinlegionen unter dem niedergermanischen Statthalter Virius Lupus ging für Albinus zwar siegreich aus, doch die Truppen an der Grenze zu Germanien hielten weiterhin zu Septimius Severus. Weder konnte die Provinz besetzt, noch die Stadt Trier eingenommen werden. Ein Plan direkt nach Italien zu marschieren wurde durch die Besetzung der Alpenpässe verhindert. Zudem gingen die severianischen' Truppen unter den erprobten Heerführern Candidus, Laetus und Marius Maximus nun in die Offensive und drangen im Winter 196/197 in Gallien ein. Die Entscheidungsschlacht stand unmittelbar bevor.

Bei Tinurtium (Tournus, 100 km nördlich von Lyon) trafen die Vorhuten der beiden Armeen aufeinander. Dieses Gefecht verlief für Albinus schlecht und die Soldaten mussten sich zurückziehen. Am 19. Februar 197 kam es dann direkt bei Lugdunum zum entscheidenden Treffen. Zunächst hatte es noch so ausgesehen, als würden die Severianer in die Defensive geraten (der Kaiser hatte in der Schlacht sogar sein Pferd verloren und bereitete die Flucht vor), doch nach zwei Tagen intensiven Ringens konnte Iulius Laetus die Entscheidung mittels der Kavallerie für Septimius Severus erzwingen. Vermutlich 150.000 Soldaten waren an dieser Schlacht beteiligt gewesen.

Clodius Albinus auf einem Sesterz der Münze Rom,
194 n.Chr.

ex commentario periodico "money trend" 11/2008

Der Ausrufungspreisdieser seltenen Münzein einer Auktion bei Helios Numismatik in München betrug EUR 20000


Quellen: M.Clauss "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser", G.Hafner "Bildlexikon antiker Personen", C.Scarre "Die römischen Kaiser", O.Veh "Lexikon der römischen Kaiser", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)