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Flavius Iulius Constans

Herrschaft I (Die Auseinandersetzung mit Constantinus II.)

Nach dem Tod des Kaisers Konstantin und der durch das Militär propagierten Beseitigung ihrer Neffen nahmen Constantinus, Constans und Constantius am 8. September 337 den Augustustitel an. Der 14jährige Constans erhielt dabei mit Italien und Africa den kleinsten aber auch friedlichsten Reichsteil zugewiesen. Im Prinzip diente er als Puffer zwischen Constantinus im Westen und Constantius im Osten.

In Viminacium (Kostolac) wurden auch neue Gesetze verabschiedet oder erneuert. Besonders um den Schutz von Person und Besitz und die daraus resultierende Rechtssicherheit war ein Anliegen, das alle drei Brüder unterstützten. Zwei Edikte vom 12. und 18. Juni 338 sind durch ihre Wiedergabe im Codex Theodosianus überliefert geblieben:

Ersteres untersagte die Antastung von Besitz, deren Eigentümer durch anonyme Denunziation belangt worden war, das zweite erneuerte eine konstantinische Verordnung vom Oktober 328, die eine Vernichtung aller ehrenrührigen Anklageschriften befahl. Solche belastenden Schriftstücke sollten gleich gar nicht dem Kaiser und der Verwaltung vorgelegt werden. So wollte man die Karrieren von Beamten schützen und wieder einmal gegen die scheinbar üblichen Zustände einschreiten. Es war nicht der erste Erlass dieser Art, denn schon Vespasian hatte ähnliche Edikte erlassen. Was sonst noch auf dieser Konferenz verhandelt wurde lässt sich nicht mehr eruieren und ein Indiz späterer gemeinsamer Gesetzgebung existiert nicht.

Dass die Erben Konstantins nicht im tetrarchischen System dachten, lässt sich an der weiteren Verwaltung und Politik erkennen. Gemeinsame Projekte gab es kaum. Eine Bauinschrift in der Provinz Sycthia an der Donaugrenze (Einflussbereich Constans) verzichtet auf jeden idealisierenden Anspruch der seinerzeitigen Texte Diocletians. Zwar sind alle drei Brüder als Bauherren genannt, doch tragen sie alle unterschiedliche Titeln. Constantinus aufgrund seiner Erfolge gegen die Alamannen Alamannicus, Constantius und Constans infolge gemeinsamer Feldzüge an der unteren Donau im Jahre 338 Sarmaticus und Constantius Persicus für Kriege zwischen 337 und 340. Medaillons jener Zeit bestätigt dieses Nebeneinander der Augusti. Man verzichtete bewusst auf eine gleichberechtigte Gesamtherrschaft.

Constantinus fühlte sich im Westen als Vormund seines jüngeren Bruders und versuchte sich ständig in dessen Entscheidungen einzumischen. Dies wurde Constans rasch zu viel und in einem geschickten Schachzug zog er 339 Constantius auf seine Seite, indem er ihm Thrakien und Konstantinopel wieder zurückgab.

Im Jahre 340 kam es zu Aufständen einheimischer Stämme in Pannonien und Constans reiste an der Spitze seiner Armee in das Donaugebiet um diesen ein Ende zu machen. Constantinus nutzte seine Abwesenheit in Italien aus und marschierte dort ein. Da Constans mit der Niederschlagung des Aufstandes beschäftigt war, konnte er vorerst nur eine Vorhut seinem Feind entgegenschicken. Überraschenderweise konnten Constans Soldaten den Gegner in einen Hinterhalt locken und besiegen. Die Gebiete Britannien, Gallien und Spanien fielen nun von Constantius im Osten geduldet an Constans.

Büste des Constans
(c) G.Hafner


Quellen: M.Clauss "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser", O.Veh "Lexikon der römischen Kaiser", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)