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EINLEITUNG |
Flavius Claudius Constantinus (Konstantin II.) Herkunft,
Jugend & Karriere
Flavius
Claudius Constantinus (selten auch Iulius genannt) wurde um das Jahr
316 in Arelate als zweiter Sohn von Konstantin d.Gr.
geboren. Sein Geburtsdatum wurde zwar mit Februar 317 angegeben, doch
kann er dann nicht die Kaiserin Fausta als Mutter gehabt haben, da sie
im gleichen Jahr Constantius zur Welt brachte. So bleiben die
Optionen, dass er entweder ausserehelich geboren wurde oder bereits
ein Jahr früher die Welt erblickt hat. Im allgemeinen wird der
letzteren Version der Vorzug gegeben. In
eben diesem Jahr 317 wurden er und sein Halbbruder Crispus vom Vater
in Sirmium (Mitrovica) zu Caesares im Westen ernannt. Am
1. März hatte bereits Licinius seinen gleichnamigen Sohn zum Caesar
des Osten ernannt. Die Diocletianische Vorstellung, den jeweils Besten
derart zum Nachfolger zu designieren, wurde damit ad absurdum geführt.
Im Prinzip bereitete diese Vorgangsweise wieder den Übergang zur
Thronfolge durch Geburt vor. Constantinus
wurde bereits im Kleinkindalter zwei Mal (320 gemeinsam mit seinem
Vater und 321 mit Crispus) zum Konsul erhoben. Dieser Alleingang trug
beträchtlich zur Verstimmung zwischen Konstantin und Licinius bei.
Licinius sah zurecht seinen eigenen Sohn übergangen und versuchte die Sache
von sich aus rückgängig zu machen, doch endete die
Auseinandersetzung mit Konstantin für den letzten Tetrarchen tödlich. Im
Alter von fünf oder sechs Jahren (322) konnte Constantinus bereits
seinen eigenen Namen schreiben, was von den Höflingen seines Vaters
begeistert aufgenommen wurde. 324 durfte er sich erneut mit Crispus
das Konsulat teilen. Obwohl sein Halbbruder 324 wegen angeblichen
Hochverrats in Ungnade gefallen und auch seine Mutter Fausta
hingerichtet worden war, blieb er weiterhin Thronerbe. Seine Brüder
Constantius II. und Constans waren beide jünger, sodass Constantinus
seinem Vater als ranghöchster Augustus nachfolgen sollte. In
diesem Sinne wurde ihm 332 der nominelle Oberbefehl über die römischen
Truppen am Balkan erteilt. Das war sicher auch eine Geste gegenüber
den römischen Verbündeten, denn Sarmaten und Vandalen fühlten sich
von den Westgoten unter Ararich bedroht und hatte die Römer zu Hilfe
gerufen. Die Kampagne ging für die Verbündeten siegreich aus und dem
Gegner konnten schwere Verluste zugefügt werden, die durch deren schlechte
Logistik und einen Kälteeinbruch noch verschärft wurde.
Schlussendlich musste Ararich seinen Sohn in Geiselhaft gehen lassen.
Im Jahr darauf ging Constantinus nach Treveri (Trier) um die
Rheingrenze zu sichern und dort als Präfekt zu amtieren. 335
offenbarte Konstantin, wie er sich seine Nachfolge vorstellte. Obwohl
sich die Tetrarchieregelung als nicht praktikabel erwiesen hatte,
griff er wieder darauf zurück und formte daraus eine eigene Version
für seine Söhne Constantinus, Constantius und
Constans sowie seine
Neffen Dalmatius und Hannibalianus. |
Kolossalbüste von Constantinus II. |
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(PL) |