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EINLEITUNG |
Flavius Claudius Constantinus (Konstantin II.) HerrschaftAls
Konstantin d.Gr. am 22. Mai 337 verstorben war, wurde das Reich gemäss
seinen Wünschen aufgeteilt. Constantinus erhielt (wie schon zuvor)
die gallische Präfektur mit Gallien, Spanien und Britannien samt der
Hauptstadt Treveri (Trier) als Herrschaftsgebiet. Constantius
bekam den Osten, Constans Italien, Illyrien sowie Africa und Dalmatius
die Gebiete Dakien, Thrakien, Makedonien und Griechenland. Schon
bald nach der Vergöttlichung des Vaters (und das obwohl alle bereits
Christen waren) kamen die Brüder überein, die lästigen Vettern so
schnell als möglich loszuwerden. Unruhen in Konstantinopel, worin
scheinbar beide verwickelt waren, bildeten den offiziellen Anlass.
Dahinter stand vor allem das Militär, das sich ohnehin als grösste
Stütze von Konstantin erwiesen hatte. Bei der nun folgenden Säuberungswelle
kamen nicht nur Dalmatius und Hannibalianus, sondern auch weitere
sieben potenzielle Thronanwärter und zahlreiche hochstehende Persönlichkeiten
aus der Verwaltung der östlichen Reichshälfte ums Leben. Nach Ende
dieser Wirren stand einer Verleihung der Augustustitel durch den Senat
in Rom am 8. September 337 nichts mehr im Wege. Die
brüderliche Eintracht dauerte indes ebenfalls nicht lange an.
Streitpunkt wurde Athanasios, der Patriarch von Alexandria. Dieser
wurde bereits von Konstantin nach Trier in die Verbannung
geschickt. Constantinus erwirkte 337 seine Rückkehr, aber unter dem
Druck seiner Gegner musste er 339 Alexandria wieder verlassen und in
Rom Zuflicht suchen. Die
ständigen religiösen Querelen gefielen Constantius nicht, denn er
war ein Anhänger des Arianismus. In weiterer Folge kam es zu immer
mehr Streitigkeiten zwischen den drei Erben Konstantins; auch weil
Constantinus ständig versuchte über den jungen Constans eine
Vormundschaft auszuüben. Wohl
die Kaiserkonferenz zu Carnuntum (Petronell) in Erinnerung,
trafen sich die drei Augusti 338 in Viminacium
(Kostolac) um die zahlreichen Probleme zu erörtern. Schlussendlich
ging es aber um eine Neuverteilung der Gebiete. Die Grenzen von
Constantinus Einflussbereich blieben unverändert, wohingegen
Constantius Thrakien und Constans die restlichen Gebiete von Dalmatius
gewinnen konnte. Ein deutlich sichtbarer Akt der wahren Machtverhältnisse. Dieses
Ergebnis führte so zu einer weiteren Verschlechterung der Beziehungen
untereinander. Vor allem der Rang der Augusti stand nun zur
Diskussion. Nach aussen hin wurde freilich Einigkeit und Unterwürfigkeit
zur Schau gestellt. Constans liess etwa ein Goldmedaillon prägen, die
ihn und Constantius ehrfürchtig vor ihrem Bruder zeigen. Der Thron
Constantinus erscheint überhöht auf einem Podest, seine Brüder
sitzen zur Linken und Rechten und wenden ihm den Kopf zu. Alle tragen
das offizielle Gewand der Konsuln und das Diadem, aber nur
Constantinus hat zusätzlich einen Nimbus. In
der Praxis schaltete und waltete jeder im eigenen Gebiet ohnehin wie
er wollte. Trierer Münzen zeigen etwa Constantinus auf der
Vorderseite und am Revers ein Lob auf die Schlagkraft des gallischen
Heeres. Gemeinsame Aktionen blieben selten und vor allem das Verhältnis
zwischen Constantinus und Constans verschlechterte sich. |
Kolossalbüste von Constantinus II. |
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(PL) |