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Flavius Honorius

Bewertung

Die fast 30jährige Herrschaft des Honorius war gekennzeichnet von einer Schwäche der kaiserlichen Position. Prätorianerpräfekten, Bischöfe und Militärs griffen in die Politik nach eigenem Gutdünken ein. Deshalb lassen sich die Phasen der Regentschaft am besten durch die Männer im Hintergrund charakterisieren; am Anfang Stilicho, später vor allem Constantius III.

Die persönlichen Schwächen und die Farblosigkeit der beiden im Kindesalter auf den Thron gesetzten Kaiser Arcadius und Honorius waren den Zeitgenossen bewusst. Diese Unmündigkeit war es auch, die dem Reich eine schwere Prüfung auferlegte. Beinahe wären sowohl Ost als auch West durch Invasionen von aussen zu Fall gebracht worden.

Zudem mischten sich Ost und West ständig gegenseitig in die Belange des anderen ein. Vor allem Stilicho versuchte im Geiste von Theodosius die Politik des Ostreichs mitzugestalten. Durch zahlreiche Intrigen und die Ausnutzung der militärischen Krise schaffte er es immer wieder die führenden Köpfe im Osten vor den Kopf zu stossen. Honorius hatte damit allerdings nichts zu tun.

Unter seiner Herrschaft verfassten Augustinus und Hieronymus ihre bekanntesten theologischen Schriften. Die tiefe Religiosität des Honorius ging Hand in Hand mit den Ansichten des Augustinus, man müsse Heiden und Abweichler zum rechten Glauben zwingen.

Im allgemeinen war sein Handeln war geprägt von Gewissenlosgkeit und Verrat am Nächsten. Anhand mancher Erlasse lässt sich die Unredlichkeit des Kaisers erkennen und beweisen, dass Honorius - im Gegensatz zu seinem Bruder Arcadius - wenigstens versuchte die Politik aktiv zu gestalten.

Trotzdem bedeutete seine Herrschaft einen Niedergang der römischen Macht in den Provinzen, die immer mehr zum Spielball einströmender Germanenstämme wurden. Das Heer des Westreiches dezimierte sich unterdessen durch verlustreiche Niederlagen auf die Hälfte oder sogar bis auf ein Drittel. Ausdruck für diese Schwäche war die Plünderung Roms durch die Westgoten im Jahre 410. Von nun an blieb das Kaiseramt - von wenigen Lichtblicken abgesehen - ein Spielball ausländischer Heerführer.

Solidus von 4,37 g
des Honorius
aus 394/395 n.Chr.
Münze Mediolanum

(Der Ausrufungspreis dieser Münze beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch betrug EUR 500,00)

 
 

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(PL)