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Tarasikodissa (Zenon)

Bewertung

Zeno war nie ein populärer Kaiser gewesen und hatte weder in der Oberschicht noch bei der Bevölkerung genug Rückhalt. Seine Brutalität im Umgang mit Gegnern liess ihn zur verhassten Person schlechthin werden. Zwar bemühte er sich vor allem um die Zustimmung der Oberschicht in Konstantinopel, konnte jedoch keine weitreichenden Erfolge erzielen.

Ebenso ungeschickt verhielt sich Zeno bei seiner Religionspolitik, indem er versuchte es allen irgendwie Recht zu machen, ohne eine Änderung des bisher Erreichten vorzunehmen. Während seiner Herrschaft erlebte die Astrologie einen enormen Aufschwung, was naturgemäss auch den heidnischen Kräften Auftrieb gab. Nicht zuletzt durch die zahlreichen germanischen Söldner hatte das Heidentum wieder mehr Spielraum erhalten.

Innenpolitisch versuchte sich Zeno als Verwaltungsreformer und Beschützer der Städte. Vor allem die Hauptstadt Konstantinopel wurde von ihm vermehrt ausgebaut, was angesichts der ständigen Bedrohungen vom Balkan her sicher auch eine Beruhigungsmassnahme gegenüber der Bevölkerung war.

Am anderen Ende des Oströmischen Reiches hatten sich während seiner Regierung die Sassaniden wieder bemerkbar gemacht. Das Säbelrasseln konnte allerdings beendet werden, indem der Kaiser Tribute entrichtete. Die angespannte innere Lage hätte es den mittlerweile an der Grenze im Nordosten und Osten herrschenden Sassaniden leicht gemacht bis an das Mittelmeer vorzudringen.

Wenn Zeno eine erfolgreiche Politik betrieb, dann waren es die Beziehungen nach aussen. Die Sassaniden konnten durch Tribute abgehalten, die Vandalen zu einem Friedensabkommen überredet werden, das fünfzig Jahre halten sollte. Ein grosser Pluspunkt war auch die Abdrängung der latenten Gotengefahr durch deren Expedition nach Italien. Somit hat Zeno trotz aller Schwächen und Fehlleistungen das Oströmische Reich in seinem Umfang erhalten.

Aus den Handlungen des Kaisers kann man ausserdem schliessen, dass er eine Wiedereroberung des Westens ins Auge gefasst hatte. Die Beziehungen zum Westen waren stets gut gewesen. Kaiser Iulius Nepos war etwa sein Schützling, der zudem mit der Familie seiner Frau verschwägert war. Den Anspruch auf die Herrschaft im Gesamtreich - und damit die Wiedererrichtung des Weströmischen Kaisertums - hatte er nie aufgegeben.

In Summe fällt somit die Bilanz ebenso zwiespältig aus, wie es seine Entscheidungen gewesen waren. Beseelt von der Vorstellung es allen Recht machen zu wollen, konnte er auf keinem innenpolitischen Gebiet punkten und blieb stets der geächtete Isaurer am Kaiserthron, der vor allem durch die Palastgarden gestützt wurde.

Kaiser Zeno
auf einer Goldmünze


Quellen: M.Clauss "Die Römischen Kaiser", M.Grant "Die Römischen Kaiser", O.Veh, "Lexikon der römischen Kaiser", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)