PERSONEN |
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Q.PUBLILIUS PHILO |
Quintus Publilius
Philo * um 375 v.Chr. + nach 315 v.Chr. Dictator 339 v.Chr.; Konsul der Jahre 339, 327, 320 & 315 v.Chr. Quintus Publilius Philo gehörte einem plebejischen Adelsgeschlecht an und zu ihren bekanntesten Vertretern in der römischen Geschichte. Möglicherweise handelte es sich bei Quintus Publilius, einem Volkstribun des Jahres 384 v.Chr., um seinen Vater. Auch der Grossvater trug den Vornamen Quintus. 352 v.Chr. wählte man ihn als quinquevir mensarius. Im Zuge seiner Tätigkeit dürfte er ein Beziehungsnetzwerk mit den involvierten plebejischen und patrizischen Geschlechtern aufgebaut haben. Jedenfalls wurde er 339 v.Chr. gemeinsam mit Tiberius Aemilius Mamercinus in den Konsulat gewählt. Dieser war ebenfalls Mitglied der Schuldenkommission gewesen. Dem Schriftsteller Livius nach wurde Quintus Publilius im gleichen Jahr von seinem Amtskollegen zum Dictator ernannt. Nach einem Sieg über die Latiner konnte er über sie triumphieren. Bevor er jedoch gegen die Feinde Roms zu Felde zog nutzte er die Machtfülle der Diktatur und brachte drei Gesetze zu Gunsten der Plebejer durch die Volksversammlungen. Das erste verlieh allen Volksentscheiden automatisch Gesetzeskraft, das zweite brachte die Erfordernis einer Zustimmung des Senats für alle Gesetze, die in den Centuriatscomitien zur Abstimmung kamen und das dritte bestimmte die Wahl wenigstens eines Plebejers bei der Bestellung von Censoren. Von der modernen Forschung wird angenommen, dass zumindest das dritte (wenn nicht auch das erste) dieser Gesetze eine Hinzudichtung durch die spätere historische Tradition darstellt. Auch andere Gesetze, wie die lex Publilia de sponsu (Gesetz zur Regelung der Eintreibung von Schulden) wurden ihm zugeschrieben. 336 v.Chr. wurde Quintus Publius zum ersten plebejischen Prätor Roms. Vier Jahre später amtierte er als Censor mit der Aufgabe der Bevölkerungsregistrierung für die neu geschaffenen Wahlbezirke Maecia und Scaptia. Nach seinem zweiten Konsulat 327 v.Chr. zusammen mit Lucius Cornelius Lentulus wurde zum ersten Mal in der Geschichte Roms ein militärisches Kommando verlängert um weiter gegen die Stadt Palaepolis vorgehen zu können. Weitere Konsulate bekleidete er in den Jahren 320 & 315 v.Chr. jeweils mit Lucius Papirius Cursor. Seine stets den Bewohnern Kampaniens gewogene Politik brachte ihm schlussendlich einen Hochverratsprozess ein. |
Von Quintus Publilius haben sich keine Portraits erhalten. |
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Quellen: "Der kleine Pauly" |
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(PL) |