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Das Elysion
lat. Elysium

Das Elysion - die Etymologie ist nach wie vor ungeklärt - ist ein Teil der antiken Jenseitsvorstellung und bezeichnet einen Ort der Paradieses nach dem Tode. Erstmals literarisch erwähnt bei Homer, entsprach dem Elysion rasch die Idee der makaron nesoi (Inseln der Seligen) und ab dem 6./7.Jh.v.Chr. auch dem topos eusebon (Ort der Frommen) im Hades. Ebenfalls Parallelen gibt es zur Vorstellung der aetas aurea (Goldenes Zeitalter).

Paradiesische Orte Jenseits sind ein Gemeingut der Menschheit und schriftlich erstmals im 3.Jahrtausend v.Chr. in Ägypten und im Vorderen Orient festgehalten worden. Allen gedachten Paradiesen lag entweder ein Insel- oder ein Parkcharakter (grch. Elysion pedion „elysisches Feld“) zugrunde, wobei seit Anbeginn Versuche unternommen wurden, diese auch tatsächlich geografisch zu lokalisieren.

Die Entwicklung der Vorstellungen vom Elysion im alten Griechenland lässt sich in zwei Etappen nachvollziehen. Als erstes dachte man sich eine Entrückung der Heroen in das Paradies noch zu deren Lebzeiten. Damit trennte man aber auch das Elysion deutlich vom Schattenreich des Hades. Als Bedingung für den Eintritt nahm man entweder eine Verwandtschaft mit den Göttern an, oder man deren Liebling und erhielt dadurch im Jenseits die „Unsterblichkeit“. Diese Entrückung ist jedoch nicht mit der christlichen Vorstellung der Apotheose (Himmelfahrt) zu verwechseln.

In der zweiten Stufe der Entwicklung ging man dazu über, das Elysion für jene zu öffnen, welche vor ihrem Tod über rituelle Reinheit verfügt hatten. Diese konnte entweder über ein untadeliges Leben oder aber auch auf dem Wege von Reinigungsritualen erlangt werden. Schon im 7.Jh.v.Chr. sind derartige Rituale bei Erlösungsreligionen überliefert. Die Christen werden später die Taufe als Schlüssel für das Paradies ansehen. Automatisches Eingehen in das Elysion ohne Vorbedingungen, d.h. auch Umgehung des Totengerichts in der Unterwelt, ist selten überliefert (z.B. bei Achilles). Vergil nennt als Bewohner vorrangig die ehrenhaft im Kampf für das Vaterland Gefallenen, untadelige Priester, hervorragende Dichter und das Leben verherrlichende Erfinder.

Das griechisch-römische Elysion lag am westlichen Ende der Welt jenseits (bei Homer noch diesseits in sonnendurchfluteter Gegend) des Weltenstromes Okeanos. Das Klima war mild von leichten Seebrisen durchzogen und niederschlagsfrei. Es gab nur drei Jahreszeiten (d.h. keinen Winter und in jeder trugen die Pflanzen Früchte. Der Gartencharakter wurde betont durch eine üppige, von goldstrahlenden Blumen dominierte (Baum)Vegetation samt den Wohlgerüchen von Gewürzpflanzen. Nach Pindar lag dort auch der Palast des Kronos (vgl. Goldenes Zeitalter des Saturn). Vergil hingegen hüllte das Elysion in einen purpurnen Himmel und stellte es als selbständige Welt (eigene Sonne, eigene Sterne am Himmel) dar.

Das Leben der in das Elysion gelangten Menschen dachte man sich von leichter Sorglosigkeit mit allen Freuden, die sich rund um das Kultgeschehen gruppierten; das sind vor allem Gesang, Musik, Spiel & Tanz. Neben den obligatorischen Kulthandlungen für die Götter zählte man auch noch Symposien im Sinne angeregten Plauderns und gehobenen Diskutierens dazu. Im Wesentlichen ist das Elysion somit ein in eine geografische Lage gegossener Wunschzustand und Kontrastwelt zum anstrengenden Leben auf der Erde.

Hercules musste bei seinen 12 Taten auch in die Unterwelt hinabsteigen


Quellen: E.Simon "Die Götter der Römer", W.Vollmer "Wörterbuch der Mythologie", H.Gärtner "Kleines Lexikon der grch. & röm. Mythologie", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)