PERSONEN |
|||
EINLEITUNG |
Flavius Iulius Constantius (II.) Zitate
Constantius
II. „Aus
dem Glauben heraus nämlich wollen wir uns immer freuen und jubeln, da
wir ja wissen, dass der Staat mehr durch die Gottesverehrung als durch
Mühen und körperliche Arbeit zusammengehalten wird.“ Constantius
II. „Auf
den alten Sitten ruht die römische Sache und auf den Männern“ Aurelius
Victor „Sanft
und mild je nach Angelegenheit, klug in den Wissenschaften bis zur
Eleganz und in der Art des Redens sanft und angenehm; geduldig in
bezug auf Mühe und beim Schiessen von Pfeilen wunderbar behände;
Sieger über Speise, jedes Gelüst und über alle Begierden; fromm
genug in der Verehrung des Vaters und übertriebener Wächter seiner
selbst, wohl wissend, dass durch das Leben guter Herrscher die Ruhe
des Staates gelenkt wird.“ Ammianus
Marcellinus „Um
die Wissenschaften bemühte er sich mit Eifer, aber in der Rhetorik
war er ein Versager wegen seines Stumpfsinns. Darum versuchte er sich
an der Dichtkunst, hat aber nichts zustandegebracht, was die Mühe
lohnte. Bei einem sparsamen und nüchternen Leben, bei mässigem Essen
und Trinken behielt er eine so feste Gesundheit, dass ihn nur selten
eine Krankheit befiel, dann aber nicht ohne Lebensgefahr. Dass es so
den Menschen ergeht, die sich von Ausschweifungen und Luxus
fernhalten, haben uralte Erfahrungen und die Ärzte bewiesen. Er war
mit wenig Schlaf zufrieden, wenn Zeit und Vernunft es erforderten, und
über lange Zeiten seines Lebens hin geschlechtlich überaus
enthaltsam, so dass er von keinem Diener auch nur verdächtig werden
konnte - ein Verbrechen, das die Böswilligkeit erdichtet, wenn sie es
nicht vorfindet, zumal bei der unbegrenzten Freiheit der höchsten
Machthaber. Meisterhaft verstand er es, zu reiten, den Speer zu werfen
und vor allem geübt mit dem Bogen zu schiessen, und vollends war er
der beste Kenner der Übungen der Fusstruppen.“ Ammianus
Marcellinus „Zwar
war er in den Regierungsgeschäften anderen Durchschnittskaisern
vergleichbar; wenn er aber ein fälschliches oder leichtes Anzeichen
fand, dass jemand sich die Kaiserherrschaft anmasste, verfolgte er
dies unermüdlich. Dabei kannte er keinen Unterschied zwischen Recht
und Unrecht und hätte leicht Ungeheuer wie Caligula, Domitian oder
Commodus noch übertroffen. Denn deren Grausamkeit eiferte er zu
Anfang seiner Regierung nach und liess all, die ihm als Blutsverwandte
nahe standen, mit Stumpf und Stiel ausrotten. Wer wegen Schändigung
oder Beleidigung der kaiserlichen Majestät denunziert wurde, musste
ausser den üblichen Leiden dieser Unglücklichen seine Strenge,
seinen Jähzorn und seinen Argwohn erdulden, der sich auf alles
Derartige ausdehnte. Wenn etwas Ähnliches ruchbar wurde, liess er
sich selbst, wütender als mit dem Recht vereinbar, zu Untersuchungen
hinreissen und setzte für diese Prozesse unerbittliche Richter ein.
Auch versuchte er, beim Strafvollzug an einigen den Eintritt des Todes
länger hinauszuziehen, wenn die Natur es gestattete.“ Ammianus
Marcellinus „Er
selbst sass allein auf einem goldenen Wagen, der im Glanz
verschiedenartiger Edelsteine erstrahlte, mit dessen Schimmer sich ein
bestimmtes wechselndes Licht zu vermischen schien. Und hinter
verschiedenartigen anderen, die voranschritten, umgaben ihn Drachen,
die aus purpurfarbenem Garn verfertigt und an den goldenen und mit
Edelsteinen verzierten Spitzen der Lanzen angebracht waren.“ Ammianus
Marcellinus „Und so erschauerte der Kaiser, von glückverheissenden Zurufen begrüsst, nicht bei dem Widerhall, den Berge und Ufer zurückwarfen, sondern zeigte sich so unbeweglich, wie man ihn auch in seinen Provinzen sah. Sooft er durch eins der hohen Tore fuhr, bückte er sich, obwohl von kleiner Statur, sonst richtete er wie mit gepanzertem Hals den leuchtenden Blick geradeaus und wandte das Gesicht weder nach rechts noch nach links. Wie ein menschliches Standbild schwankte er nicht, wenn ein Rad einen Stoss verursachte, und er spuckte nicht aus und rieb oder wischte sich nicht die Nase, und nie sah man ihn auch nur eine Hand bewegen. Freilich nahm er diese Haltung bewusst ein, doch waren dies und manches andere im diesseitigen Leben Anzeichen für eine überdurchschnittliche Selbstbeherrschung, die, wie man zu verstehen gab, ihn allein zustand. Während der ganzen Dauer seiner Regierung liess er nie einen Privatmann neben sich im Wagen sitzen und machte auch keinen zu seinem Kollegen im Konsulat, wie dies manche zu Göttern erhobene Kaiser getan haben. Auf eine steile Höhe erhoben, beachtete er vieles Ähnliche gleichsam als äusserst gerechte Gesetze, aber davon will ich nicht sprechen. Denn ich erinnere mich, dies schon an geeigneter Stelle berichtet zu haben.“ |
Constantius II. in fortgeschrittenem Alter |
|
Quellen: M.Clauss "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser", O.Veh "Lexikon der römischen Kaiser", "Der kleine Pauly" |
|||
Sie wollen Fragen stellen, Anregungen
liefern oder sich beschweren? |
(PL) |