Version LVII

PERSONEN
Politiker


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L.PAPIRIUS CURSOR

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Lucius Papirius Cursor
* um 360 v.Chr.
+ nach 309 v.Chr.
Konsul der Jahre 326, 320, 319, 315 & 313 v.Chr., Dictator 324 & 310/309 v.Chr.

Lucius Papirius Cursor gehörte einem Patriziergeschlecht an, das in der Zeit zwischen dem Keltensturm und dem tarentinischen Krieg politisch in Erscheinung trat. Den Konsularfasten nach hiess sein Vater Spurius und der Grossvater Lucius - wohl der Konsulartribun von 387 & 385 v.Chr. Sein gleichnamiger Sohn sollte 293 v.Chr. ebenfalls Konsul werden und militärisch in seine Fussstapfen treten.

Als angesehenstes Mitglied seiner Familie bekleidete er insgesamt fünf Mal den Konsulat während des Krieges mit den Samniten in den Jahren 326 bis 313 v.Chr. Infolgedessen schmückten die Nachfahren seine Biografie dermassen aus, dass sich die historische Wahrheit kaum noch festmachen lässt. Dies gilt auch für sein cognomen (Sippenname) Cursor, das er sich der historischen Tradition nach infolge seiner Fähigkeiten als Sprinter erworben haben soll. Die moderne Forschung geht von einer schlichten Übernahme auf dem Erbwege von zumindest bereits seinem Grossvater aus.

326 v.Chr. wählte man ihn gemeinsam mit Gaius Poetelius Libo Visolus in den Konsulat. Im Jahr darauf amtierte er als Dictator. Zu seinem Magister equitum bestimmte er Quintus Fabius Maximus Rullianus. Dieser soll ohne seine Einwilligung das Schlachtenglück versucht haben und wurde deshalb von ihm zum Tode verurteilt. Nur infolge eines Aufbegehrens von Verwandten, dem Senat und des Volkes liess er sich davon wieder abbringen und begnadigte ihn. Heute gilt diese Geschichte als erfunden. 324 v.Chr. konnte Lucius Papirius über die Samniten triumphieren und wurde sogleich erneut zum Dictator bestimmt.

Infolge der anerkannten Verdienste wählte man ihn nach der Niederlage bei Caudium in den Jahren 320 & 319 v.Chr. wiederum in den Konsulat. Seine Amtskollegen waren dabei Quintus Publilius Philo und Quintus Aelius Cerretanus. Im ersten Konsulat konnte er die abgefallene Stadt Luceria zur Rückkehr in das römische Bündnis zwingen und die verlorenen Feldzeichen zurückgewinnen. Angeblich sollen 7000 Samniten von ihm durch das Joch geschickt worden sein. Als während seines zweiten Konsulats mit Lucius Cornelius Lentulus ein Dictator bestimmt worden war, amtierte er als dessen Magister equitum. Einen erneuten Sieg über die Samniten samt Triumph scheint er 319 v.Chr. in seinem Amt errungen zu haben.

Den vierten Konsulat bekleidete Lucius Papirius im Jahre 315 v.Chr. zusammen mit Quintus Publilius Philo. Beide kämpften erfolgreich in Samnium und Apulien, während der Dictator Quintus Fabius gegen die Samniten bei Lautulae eine Niederlage erlitt. Sein fünfter Konsulat fiel in das Jahr 313 v.Chr. gemeinsam mit Gaius Iunius Bubulcus Brutus. Eine zweite Dictatur wird für 310/309 v.Chr. angenommen, wobei ebenfalls ein Triumph stattgefunden haben soll.

Bis in die Jahre 320/319 v.Chr. dürfte die Biografie als einigermassen gesichert gelten. Über die späteren Ämter und Erfolge berichtete etwa der Historiker Livius nichts - vielmehr erkannte er Lucius Papirius hier den Höhepunkt seiner Laufbahn zu. Dementsprechend lautet der Livische Konsularname für 319 v.Chr. Lucius Papirius Mugillanus.

Von Luicus Papirius haben sich keine Portraits erhalten.


Quellen: "Der kleine Pauly", de.wikipedia.org

 

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(PL)