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Provinz
Noricum
Die Nachfolger der Römer Mitte des 5.Jh. gelangte das
Hunnenreich zu seiner grösste Ausdehnung. Ausläufer erreichten damit
auch den Osten Noricums. Auf dem Weg zu ihrem Untergang auf den
Katalaunischen Feldern zogen die Hunnen samt der ihnen
unterworfenen germanischen Stämme (Gepiden, Ostgoten,
Markomannen, Rugier) durch die Reste der Provinz. Nach dem Zerfall des
Hunnenreiches entstand im Gebiet um Krems ein Reich der Rugier, deren
Einflussbereich von Lauriacum bis Vindobona reichte. Von 482 bis 487
versuchten sie weiter nach Süden vorzustossen, wurden jedoch von
Odoaker daran gehindert. Das Reich zerfiel langsam seit 488. Ufernoricum blieb weiterhin ein
Durchzugsgebiet, denn schon 469 zog Odoaker mit herulischen Kriegern
gegen Rom. 471/72 drangen
Alemannen, Heruler und Thüringer ein. Als Odoaker die Anerkennung
seiner Herrschaft über Italien vom oströmischen Kaisers Zeno
erhalten hatte, schloss dies auch das binnennorische Gebiet ein. Trotz
aller Wirren der Zeit hielten sich Reste keltisch-römischer
Bevölkerung. In der Gegend um Steyr ist etwa in der Tabula
Peutingeriana (mittelalterliche Kopie einer spätantiken
Strassenkarte) noch ein keltischer Stamm mit Namen Stirienses
(vgl. dazu Name von Stadt und Fluss Steyr!) eingezeichnet. Seit 468 siedelten die Ostgoten
im südlichen Teil Noricums und 473 belagerten sie auf ihrem Zug nach
Italien Teurnia, das sich aber freikaufen konnte. Die Ostgoten wurden
vom oströmischen Kaiser Zeno als Gegenspieler zu Odoaker eingesetzt.
Die Abwanderung der Ostgoten verringerte den intensiven Kontakt mit
Italien. Binnennoricum erlebte unter König Theoderich Anfang des 6.
Jh. nochmals eine Blütezeit. Um 500 drangen Langobarden vom
Elbgebiet in das Gebiet der Rugier vor und gelangten in ein Abhängigkeitsverhältnis
zu den Herulern. Nach deren Niederlage gegen den Langobardenkönig
Tato beherrschten die Sieger einen Teil des östlichen Noricum. Bald
nach 535. folgten ihnen Bajuwaren, die aus dem Norden bzw. Nordosten
kommend die alten römischen Siedlungsplätze übernahmen. Sie
gerieten schnell in fränkische Abhängigkeit. Zur gleichen Zeit
zerfiel das bislang stabile Ostgotenreich nach dem Tod von König
Theoderich. Damit lockerten sich auch die Beziehung des norischen
Raumes zu Italien. Mitte des 6.Jh. wurden slawische
Stämme in Mitteleuropa sesshaft. Nach 560 drangen Awaren in das
Gebiet vor und unterwarfen die Stämme im Bündnis mit den Langobarden.
Die germanische Völkerwanderung endete mit der Festsetzung der
Langobarden südlich des Tauernkammes. 592 gerieten Bayern und Slawen
im Quellgebiet der Drau aneinander. Das Ende des 6.Jh. bedeutete
gleichzeitig das Ende für die letzten grossen römischen Siedlungen
Teurnia und Virunum. Sie gingen im Zuge der slawischen Völkerwanderung,
die bis ins 9.Jh. dauern sollte, unter. Auf ihren Streifzügen nach
Bayern verwüsteten auch die Awaren das ehemals norische Gebiet. 803
schufen die Franken deshalb die Awarische Mark. Bis zur Babenbergerherrschaft
976 sollten noch einmal gut 175 Jahre vergehen. |
Claudius
Paternus Clementianus war um 125 Statthalter von Noricum. |
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