KULTUR |
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EPHEMERIDEN |
Jahreszählung
Indikation Seit der Spätantike verwendete man zur Jahreszählung auch das System der Indikation. Der Begriff stammt vom lateinischen Wort indictio (= Steueransage). Es beruht auf einem 15jährigen Zyklus der Steuerfestsetzung und wurde von Kaiser Diocletian eingeführt. Als Ausgangspunkt der ersten Festsetzung nahm man das Jahr 3 v.Chr. an (vgl. die Geschichte von Maria & Josef in der Bibel, als sie der Registrierungsaufforderung von Kaiser Augustus Folge leisteten). Die Jahre werden nun einfach mit den römischen Ziffern von I bis XIV durchnumeriert bzw. bei Null weggelassen. Die Abkürzung lautet: IND. Diese Form der Zählung macht nur dann Sinn, wenn man einen kleinen Zeitraum überblicken will, da sich nach 15 Jahren die Sequenz wiederholt. Allerdings wurde sie in der Antike auch über längere Zeiträume verwendet. Lange bevor man Jahreszahlen auf Münzen anbrachte, wurden in spätrömisch-byzantinischer Zeit gerne die Indikationen der Kaiser angebracht. Sie stellen somit ein ausreichend gutes Hilfsmittel bei Datierungsfragen dar. Diese Form der Jahreszählung wurde bis weit ins Mittelalter betrieben und sogar in der Neuzeit finden sich stellenweise noch derartige Angaben, auch wenn sie keinerlei Bedeutung mehr haben. |
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