Version LX

DIE KRIEGE ROMS
Der zweite Dakerkrieg Trajans


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Der römische Gegenschlag

Im Frühjahr 106 n.Chr. zogen nun die Römer ihre Einheiten zusammen, indem sich die Legionen jenseits der Donau mit den bereits in Dakien stehenden Truppen an der Donaubrücke von Drobeta vereinigten.

Der Aufmarschplan zur Zerschlagung des Dakerreiches sah zwei Heereskolonnen (die eine mit, die andere ohne Kampfbereitschaft) vor, die auf unterschiedlichem Weg in das gegnerische Zentrum im Orastiegebirge vorrücken sollten. Im Frühsommer 106 erreichten beide Kolonnen unbehelligt den Festungsgürtel um Sarmizegetusa. Die Strecken führten über Dierna und den Schlüssel von Teregova zum Eisernen-Tor-Pass sowie über Bumbesti und den Vulkanpass in die Senke von Petroseni. Andere Marschrouten waren entweder logistisch oder aufgrund von feindlichen Stellungen ohnehin unmöglich zu bewältigen gewesen.

Parallel dazu drangen die Kontingente des untermoesischen Heeres über die südkarpatischen Pässe nach Süd- und Südostsiebenbürgen vor. 106 erreichten sie die mittlere Moldau und die Bistrita, wo die dakischen Stellungen von Piatra Neamt gestürmt und geschleift wurden. In der Gesamtkonzeption diente dies vermutlich der Abriegelung der Südwestkarparten. Wie aus den Truppendetachierungen nach dem Krieg zu entnehmen ist, bestand die Aufgabe des untermoesischen Heeres in der Eroberung Süd- und Südostsiebenbürgens.

Im Sommer 106 erreichte die Hauptstreitmacht das Orastiegebirge, wo sofort mit der Einnahme und Schleifung der hiesigen Festungen sowie der Zerstörung der dakischen Siedlungen begonnen wurde. Einzelne Festungen mussten belagert werden und ergaben sich erst nach dem offensichtlichen Zusammenbruch des Dakerreiches.

links: ballista (Pfeilgeschütz) inmitten hölzerner Verschanzungen; Relief Trajanssäule
ex libro M.Junkelmann "Die Legionen des Augustus" (c) Dt.Arch.Inst.Rom
rechts: Legionäre bringen die Ernte der verlassenen dakischen Felder ein; Relief Trajanssäule
ex libro Y.Le Bohec "Die römische Armee" (c) P.M.Monti

Bis Mai 106 war es zu keinen entscheidenden militärischen Auseinandersetzungen gekommen, doch das sollte sich nun ändern. Die wichtigsten Ereignisse fallen in die Zeit zwischen Juni bis August 106. Zunächst wurde in einer Feldschlacht der dakische Widerstand in den Vorwerken des Festungsgürtels im Orastiegebiet gebrochen. Daraufhin gaben die Daker ihren Hauptort Sarmizegetusa auf und zogen sich in die Berge zurück. Die Römer rückten nach und mussten feststellen, dass die Stadt mitsamt der Zitadelle in Brand gesteckt worden war. Eine nennenswerte Zahl an Dakern waren nicht geflohen, sondern hatte sich mittels Gift einem rituellen Selbstmord unterzogen.

Als sich die Einnahme Sarmizegetusas herumsprach, ergaben sich viele Daker aus dem Hinterland. Der Kaiser nahm in der Festung der Stadt eine adlocutio (Ansprache an die Soldaten) sowie die 5.imperatorische Akklamation seiner Truppen entgegen. In weiterer Folge lag dort eine Vexillation der legio IV Flavia felix bis zum Abzug der Besatzungstruppen 118/119. Die durch die Truppe vollzogene Instandsetzung der Festungswerke nahm keine Rücksicht auf die dakischen Vorleistungen.

Die Trajanssäule in Rom dokumentiert die beiden Kriege Trajans gegen die Daker
ex libro A.Nünnerich-Asmus "Traian" (c) A.Stierlin


Quellen: Karl Strobel "Untersuchungen zu den Dakerkriegen Trajans"; Karl Strobel "Die Donaukriege Domitians"; Annette Nünnerich-Asmus "Trajan", P.Conolly "Die römische Armee", M.Junkelmann "Die Legionen des Augustus"

 

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(PL)