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Marcus Didius Severus Iulianus

Herrschaft und Wirken

Trotz aller Ehren, die Didius Iulianus und seiner Familie entgegengebracht wurden, erregte die Ernennung zum Kaiser den stadtrömischen Volkszorn. Da half es auch nichts, grosszügige Versprechungen an das Volk zu richten. Die Opposition der Bevölkerung wurde immer stärker.

Didius Iulianus versuchte mit allen propagandistischen Mitteln seine Herrschaft zu legitimieren. Das Ergebnis waren u.a. Münzen, die den neuen Herrscher als Rector orbis (Lenker der Welt) und Concordia militum (Eintracht der Soldaten) priesen. Verglichen mit der Wirklichkeit, erscheinen diese Aktionen heute eher als tragisch-komisches Beiwerk.

Schon nach kürzester Zeit regte sich unter den Legionen Widerstand. Die Statthalter von Britannien, Clodius Albinus, Syrien, Prescennius Niger, und Oberpannonien, Septimus Severus, wurden von ihren Truppen zum Kaiser ausgerufen. Nach einer Verständigung von Septimus Severus und Clodius Albinus, marschierte ersterer von Carnuntum aus Richtung Italien. Die Verteidigungsstellungen in den Iulischen Alpen waren zu diesem Zeitpunkt nicht besetzt und so konnte Septimus Severus problemlos ins italienische Ravenna einmarschieren. Die Stadt lief augenblicklich samt der dort vor Anker liegenden zweiten Hauptflotte des Imperiums über.

Inzwischen versuchte Didius Iulianus Rom, das erst 78 Jahre später unter Aurelian eine wehrhafte Stadtmauer erhalten sollte, in eine Festung zu verwandeln. Er liess Mauern und Wälle errichten. Es lief das Gerücht um, dass er sogar die Elefanten aus dem Zirkus einsetzen wolle, um die Soldaten seines Gegners einzuschüchtern.

Doch konnte er die Kräfte nicht genügend mobilisieren. Die Prätorianer waren unzufrieden. Zum einen hatte Didius Iulianus augenblicklich nicht genügend Geldmittel zur Verfügung, um seine Versprechungen rechtzeitig einzulösen, andererseits waren auch die Gardisten die schwere körperliche Arbeit beim Bau der Verteidigungsanlagen nicht gewöhnt. Sie drückten sich, wo sie nur konnten. Auch die herbeigerufene Marineinfanterie der ersten Hauptflotte in Misenum erwies sich in dem für sie ungewohnten Terrain der Hauptstadt als undiszipliniert und nutzlos.

Portraitbüste des
Didius Iulianus


 

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(PL)