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Iulius Maiorianus

Herkunft, Jugend & Karriere

Iulius Maiorianus wurde an einem unbekannten Ort und Datum geboren. Sein Grossvater mütterlicherseits hatte den gleichen Namen und war während der Herrschaft des Theodosius magister militum (Heermeister) in Illyrien gewesen. Der Vater hingegen hatte vor allem zivile Ämter inne, wie etwa die Finanzverwaltung in Gallien. Auch die Kriegskasse des Feldherrn Aetius wurde von ihm zur vollsten Zufriedenheit aller geführt.

Maiorianus selbst diente ebenfalls unter Aetius; dürfte vermutlich 446 die Verteidigung von Tours gegen die Westgoten angeführt haben und 450 am Sieg gegen den Franken Cloio beteiligt gewesen sein. Er musste jedoch den Abschied von der Armee nehmen, da angeblich Aetius’ Frau auf die Erfolge des jungen Offiziers eifersüchtig war. Daraufhin zog sich Maiorianus ins Privatleben und damit auf sein Landgut zurück.

Als Valentinianus III. seinen mächtigen Feldherrn ermordet hatte, rief er den fähigen Soldaten Anfang 455 wieder zu den Waffen. Als Kommandant der comes domesticorum (eine Art Kadettenkorps) stand er im unmittelbaren Umfeld des Kaisers. Nach der Ermordung Valentinanus’ III. gehörte er damit zum Kandidatenpool mit guten Chancen, den Kaiser auch zu beerben. Licinia Eudoxia, die Witwe des Valentinanus, stand auf seiner Seite und eine Anerkennung durch den oströmischen Kaiser Marcianus erschien erreichbar.

Die Geschichte nahm indes einen anderen Verlauf und brachte zunächst Petronius Maximus und später Avitus auf den Thron des Westreiches. Nach der Absetzung von Avitus durch den mächtigen Feldherrn Ricimer blieb das Kaiseramt für ein halbes Jahr vakant. Dennoch herrschte keine Rechtsunsicherheit, denn aufgrund der Entwicklung der letzten beiden Jahrhunderte hatte der Kaiser im Osten formell das Sagen.

Als nun Marcianus im Frühling 457 ebenfalls starb, gab es diesbezüglich keine Weisungen mehr aus dem Ostreich. Dennoch hatte er seinem Nachfolger, Leo I., einen Kandidaten für den Westen hinterlassen. Wohl kurz vor seinem Tod hatte Marcianus dem Maiorianus die Würde eines patricius (ein Ehrentitel) verliehen. Da es wohl zusätzlich eine Empfehlung von Ricimer gab, setzte Leo I. Maiorianus auch offiziell ins Kaiseramt ein, sodass es am 1. April 457 zur Ausrufung zum Augustus kam. Eine offizielle Krönungsfeier ist allerdings erst vom 28.Dezember überliefert. In einer Ansprache an den Senat lobte er Ricimer und die ausgegebenen Münzen zeigten die Kaiser der beiden Teilreiche nebeneinander.

Ein von den Westgoten geprägter Tremissis mit dem Portrait des Maiorianus

 
 

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(PL)