Version LX

MILITÄR
Die Legionen des Imperiums


XVI GALLICA
XVI FLAVIA FIRMA

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LEGIO XVI FLAVIA FIRMA

Aufstellung & Aushebung

Die "standfeste flavische" Legion wurde durch Kaiser Vespasian aus Teilen der aufgelösten legio XVI Gallica formiert und für den Einsatz im Osten konzipiert. Ihr Emblem war der Löwe. Besondere Auszeichnungen scheint sie nie erhalten zu haben.

Stützpunkte & Lager

Die Einheit ist erstmals im Jahre 75 n.Chr. in Syrien nachzuweisen. Der sofortige Transfer in den Osten nach ihrer Aufstellung ist als Bestrafungsaktion für die aus Gallien stammenden Legionäre zu sehen. Im Zuge einer Restrukturierung der Ostgrenze, während der u.a das Königreich Melitene dem Imperium eingegliedert wurde, stationierte man die Legion im kappadokischen Satala am Oberlauf des Euphrat. Nach der Aufgabe der unter Trajanus eroberten Provinzen in Mesopotamien wies Kaiser Hadrianus der Legion das syrische Samosata als permanenten Stützpunkt zu. Im 4.Jh.n.Chr. erfolgte eine letztmalige Verlegung nach dem flussabwärts von Samosata gelegenen Sura.

Einsätze

Die Primäraufgabe der Legion - gemeinsam mit XII Fulminata - bestand im Schutz der Ostgrenze hin zu Armenien. Über Einsätze in dieser Zeit ist nichts bekannt, doch war es damals in dieser Gegend eher ruhig. Erst mit dem Partherfeldzug Kaiser Trajans von 114 bis 117 n.Chr. ist ein aktiver Einsatz belegt. In Syrien dienten die Legionäre vor allem der Zivilverwaltung und bauten die Infrastruktur aus, wie etwa einen Tunnel nahe Seleucia.

Nach der Auslöschung der IX Hispana durch die Parther 161 n.Chr. in Ostkappadokien, zog Lucius Verus die Legion für seinen Partherkrieg heran. Auch unter Septimius Severus wird die Einheit 194 und 197/198 n.Chr. in Mesopotamien gekämpft haben, sowie unter Caracalla 217 n.Chr.

Die erneute Reorganisation der Ostgrenze und die nun permanente Einrichtung der Provinz Mesopotamia am oberen Euphrat führte zur Stationierung der I Parthica und III Parthica in diesem Gebiet. Damit wurde die XVI Flavia Firma zur strategischen Reserve und von nun an wieder im zivilen Bereich eingesetzt; z.B. beim Brückenbau über den Fluss Chabinas (Cendere Suya) - diese Brücke wird noch heute benutzt.

Erneute Einsätze dürfte es unter Severus Alexander ab 230 n.Chr. im Abwehrkampf gegen das neupersische Reich der Sassaniden gegeben haben; desgleichen 244 n.Chr. unter Gordianus III. Über die weitere Verwendung nichts Genaues bekannt. Wohl dürfte sie unter der Oberhoheit des Odaenathus vom Palmyrener Reich und später unter Kaiser Diocletianus gegen die Perser gekämpft haben, der 298 n.Chr. endlich einen Friedensvertrag erzwingen konnte. Zuletzt lässt sich die Legion im 4.Jh.n.Chr. nachweisen, wo ihre Aufgabe weiterhin in der Bewachung der Euphratgrenze lag. Ihr weiteres Schicksal ist ungewiss, doch könnte sie als Reserveeinheit schlussendlich im Byzantinischen Heer aufgegangen sein.

Legionär der
hohen Kaiserzeit

Bauinschrift der XVI. Legion an der Brücke in Cendere Suya.
(c) e pagina interretis livius.org


Quellen: M.Junkelmann "Die Legionen des Augustus", Y.LeBohec "Die römische Armee", www.livius.org 

 
 

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(PL)