DIE KRIEGE ROMS |
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VORGESCHICHTE |
Kriegsende &
Friedensbedingungen
Nach den Schlachten richtete der Kaiser naturgemäss erneut das Wort an seine siegreichen Soldaten. Kurz darauf kam es zur Unterwerfung der Daker gegenüber den Römern. Vermutlich fand die Szene an der aktuellen Front unweit der dakischen Hauptstadt Sarmizegetusa statt. Im Gegensatz zum letzten Abkommen unter Domitian, wo sich Decebalus noch durch Mittelsmänner hatte vertreten lassen, musste er nun persönlich vor Trajan erscheinen, sich vor ihm zu Boden werfen und die Oberhoheit Roms anerkennen. Die Friedensbedingungen bedeuteten einen harten Schlag für die dakischen Grossmachtbestrebungen: 1. Ablieferung aller Waffen (insbesondere der Angriffs- und Verteidigungsartillerie) Damit verlor Decebalus nicht nur einen grossen Teil von Land und Volk, sondern auch die militärische Macht, auf der sich sein Königtum gestützt hatte. Dakien wurde damit praktisch zum Vasallenstaat Roms. Würde sich Decebalus an die Bedingungen halten, so gäbe es an diesem Grenzabschnitt keine Bedrohung mehr. Dass beide Seiten überraschend schnell Frieden miteinander schlossen, war wohl in beiderseitigen Vorteilen zu sehen. Decebalus konnte trotz aller Demütigungen und Schwächungen sein Reich behalten und die römischen Truppen waren schon lange genug im Einsatz, sodass eine unmittelbare Fortführung des Krieges den Legionen eine überproportionale Abnützungen ausgesetzt hätte. Speziell der bevorstehende Winter des Jahres 102 auf 103 wird Trajan dazu bewogen haben, die in dieser Jahreszeit unwirtlichen Gebirgshöhen zu verlassen. Durch die diplomatische Isolierung des Dakerkönigs konnte man zudem sicher sein, dass niemand den abziehenden Truppen in den Rücken fallen würde. Die
Daker unterwerfen sich dem Kaiser nach Ende des ersten Dakerkrieges Nach den ersten Schleifungen von Festungen konnten sich die Römer gefahrlos zurückziehen und die dakische Zivilbevölkerung - die grossteils in die Berge geflohen war - kehrte in die Täler zurück. Trajan richtete ein letztes Mal eine Rede an seine Soldaten und wurde mit der vierten imperatorischen Akklamation belohnt. Noch bevor der Kaiser nach Italien zurückkehrte liess er das Lager von Sarmizegetusa errichten (wo die Marschlager von Berzobis lagen und das nicht mit der gleichnamigen dakischen Hauptstadt zu verwechseln ist). Die Namensgebung deutet vielleicht schon darauf hin, dass das nächste Ziel die Beseitigung des selbständigen Dakiens war. Das Lager lag strategisch günstig für einen erneuten Vorstoss gegen das zentrale Hochland. Als Kommandant der dort verbleibenden Verbände - mit der legio XIII Gemina als Kerntruppe - wurde Sosius Senecio eingesetzt. Noch im Dezember 102 feierte Trajan in Rom einen Triumph und nahm den Siegertitel Dacicus an. Der Triumph wurde nicht nur über die Daker, sondern auch über Sarmaten und Roxolanen gefeiert. All diese Siege fanden zudem Eingang in die römische Münzprägung. Um seiner durch den Krieg gestärkte Stellung im Inneren zu relativieren, gewährte er dem Senat das Recht den Krieg offiziell zu beenden. Decebalus hatte Gesandte an den Senat in Rom zu schicken, der den Friedensschluss ratifizierte. Damit war der erste Dakerkrieg auch rechtlich-religiös beendet worden. |
gefangener Daker in Landestracht |
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Quellen: Karl Strobel "Untersuchungen zu den Dakerkriegen Trajans"; Karl Strobel "Die Donaukriege Domitians"; Annette Nünnerich-Asmus "Trajan" |
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(PL) |