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Lucius Aelius Aurelius Commodus

Herrschaft und Wirken III (Der Fall Cleander)

Cleander hatte es vom phrygischen Sklaven bis zum Prätorianerpräfekten gebracht. Einerseits fähig in Organisation - sonst hätte er es nicht bis in diese Stellung geschafft - andererseits skrupellos und immer auf die eigene Bereicherung hin bedacht, konnte Cleander dem Kaiser das garantieren, was er am meisten begehrte: ein ausschweifendes Leben.

Er ging schliesslich so weit, öffentliche Ämter und Legionskommanden an den Meistbietenden zu verkaufen. Die Spitze seiner Politik war die Ernennung von 25 Konsuln für das Jahr 190. Obwohl er sich an den Bestechungsgeldern masslos bereicherte, sicherte er auch dem Kaiser einen beträchtlichen Anteil aus dieser neuen Einnahmequelle.

Kurz nach Commodus' Regierungsantritt durchbrachen die Caledonier den Antoninuswall in Schottland und verheerten das Hinterland. Der Kaiser beauftragte den ehemaligen Statthalter von Britannien, Ulpius Marcellus, die Invasion zu stoppen. In drei Feldzügen konnten die Caledonier wieder zurückgedrängt und der Antoninuswall gesichert werden. Doch kam es bald unter den Truppen zu Meutereien und auch in Gallien und Spanien erhoben sich Truppen.

Vor diesem politisch-militärischen Hintergrund wurde ein zweiter Anschlag, diesmal nicht aus seiner Umgebung, auf den Kaiser unternommen. Ein Mann namens Maternus wollte Commodus während der Feier der Grossen Göttin im März 187 ermorden. Maternus war ein Glücksritter, Ex-Legionär und Bandit, der bereits in Gallien einiges Aufsehen erregt hatte. Doch sein Plan flog auf und er wurde noch vor Beginn der Festlichkeiten hingerichtet.

Dieser erneute Vorfall bewog Commodus, sich noch mehr von den Regierungsgeschäften und öffentlichen Auftritten fernzuhalten. Er verstärkte seine persönliche Leibgarde und zog es vor sich in der Vorstadt oder auf den kaiserlichen Gütern fern ab der Hauptstadt aufzuhalten.

In dieser Zeit wurden Gladiatorenkämpfe zu seiner Lieblingsbeschäftigung. Stundenlang trainierte er mit Dienern und professionellen Trainern, penibel Aufzeichnungen darüber führend. Dies sollten die ersten Gehversuche für seine Auftritte im Kolosseum sein.

Im Jahre 190 herrschte in Rom Getreideknappheit und man warf Cleander vor, mit seinem Reichtum das vorhandene Getreide aufgekauft zu haben, um es zu horten. Dies dürfte allerdings erfunden sein. Uns wird von einem Schuldigen namens Papirius Dionysius, dem zuständigen praefectus annonae (Beamter für die Getreideversorgung von Rom), berichtet, der die schlechte Versorgungslage für sich auszunützen versuchte. Auf alle Fälle schob er die Schuld Cleander in die Schuhe. Es könnte sich in diesem Zusammenhang auch um eine Verschwörung von Cleanders Feinden gehandelt haben.

Wie auch immer, im Circus Maximus kam es zu einem Aufstand. Der Mob zog über die Via Appia südwärts zur 6 km entfernten Villa der Quintilii, wo sich Commodus gerade aufhielt. Die wütende Menge forderte den Kopf des Cleander. In Panik, liess Commodus berittene Truppen gegen die Demonstranten aufmarschieren. Diese konnten die Menge zwar nach Rom zurücktreiben, verloren jedoch in den Gassen der Stadt die Oberhand, da sich die städtischen Kohorten den Aufständischen anschlossen.

Erst zu diesem Zeitpunkt erkannte Commodus den Ernst der Lage. Er zitierte Cleander zu sich und liess ihn hinrichten. Seine Leiche übergab er dem Mob, die seinen Kopf auf einer Lanze durch die Strassen Roms trugen. Der Kaiser wurde in Rom frenetisch begrüsst. Commodus hatte aus dem Fall Cleander gelernt. Forthin übernahm er die Regierungsgeschäfte wieder selbst. Die Hoffnung des Volkes auf Besserung der Lage sollte sich aber nicht erfüllen.

Denarius des Commodus

Denarius des Commodus
geprägt 192 n.Chr. in Rom

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Denarius des Commodus mit sitzender Pietas

Revers obiger Münze
mit thronender Pietas, die einem Kind die Hand reicht
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Der Preis dieser Münze auf www.muenzkurier.de beträgt EUR 89,00


Quellen: M.Grant "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser"

 

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(PL)