PERSONEN |
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EINLEITUNG |
Lucius Aelius
Aurelius Commodus
Bewertung Commodus gehört mit Sicherheit zu den extravagantesten Personen, die die Antike hervorgebracht hat. In Anlehnung an den Heroenkult realisierte er gegen Ende der Herrschaft seine Phantasiewelt und liess sich ähnlich wie Alexander der Grosse oder manche persische Könige als unbesiegter Jäger darstellen. Besonders in der Arena fühlte er sich als unbesiegbar. Zeitlebens wurde er gehasst und geliebt zugleich. Trotz seiner Gewaltakte und zahlreichen Hinrichtungen war Commodus beim gemeinen Volk durchaus beliebt. Seine zahlreichen sexuellen Eskapaden lieferten immer neuen Stoff für Gerüchte und Geschichten. Ausserdem konnten sich die Bürger der Stärke des Kaisers bei seinen öffentlichen Auftritten vergewissern. Politisch zeigt die Regentschaft des Commodus Ähnlichkeiten mit der des Tiberius. Auch damals zog sich ein Herrscher von den Regierungsgeschäften zurück und liess so breiten Platz für einen verbrecherischen Emporkömmling. Sieht man vom Einfall der Caledonier ab, so war es in dieser Zeit an den Reichsgrenzen eher ruhig. 183 konnten Siege gegen die Sarmaten errungen werden und 188 überquerten die Germanen den Rhein, wurden aber ebenfalls zurückgedrängt. Während seiner Herrschaft kann man auch erstmals einen Wandel in der römischen Religion beobachten. Commodus sah in Herkules nicht nur eine Verkörperung seiner selbst, sondern auch - obwohl es widersprüchlich klingt - seinen Gefährten und Schutzpatron. Zu dieser Zeit werden die Götter nicht nur mehr als eigenständige Wesen dargestellt. Sie erscheinen als Schutzgötter und Gefährten und weisen so in die Richtung der christlichen Heiligengestalten. Man hatte begonnen die alten Gottheiten als Ausdrucksformen einer einzigen universellen Gottheit anzusehen. Für die meisten Gebäude, die Commodus nach dem Grossbrand wieder instand setzen liess, erntete erst Septimus Severus die Lorbeeren. Darüber hinaus wurde sein Name von allen anderen Bauwerken getilgt. Wir wissen jedoch, dass Commodus einen Tempel zu Ehren des vergöttlichten Marcus Aurelius errichten liess. Sein Kammerherr Cleander baute in seinem Auftrag die Thermae Commodianae. Leider ist nichts davon auf uns gekommen. Die Thermen sollen riesige Ausmasse gehabt haben. Wäre wenigstens ein derartiges Bauwerk erhalten geblieben, so hätten wir sicher mehr über das Wirken des Commodus in Erfahrung gebracht, der so wie viele andere auch, der damnatio memorae anheimfiel. Die Hintergründe seines Grössenwahns wird man wohl nie mehr ergründen können. |
Commodus in seiner Spätphase als
Herkules mit Löwenfell und Keule |
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Quellen: M.Grant "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser" |
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(PL) |