PERSONEN |
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EINLEITUNG |
Gaius Valerius Diocles (Diocletianus) Herrschaft
I (Absicherung der Macht)
Kaum zum Kaiser ausgerufen, setzte Diocletian nach Europa über und
stellte sich um den 1.April 285 am Fluss Margus (Morava) Numerians’
älteren Bruder Carinus. Die Schlacht
ging für den neuen Kaiser siegreich aus und Diocletian war von nun an
unumschränkter Herrscher des Römerreiches. Nach diesem Sieg stand
dem Kaiser nicht nach Rache und er söhnte sich mit Carinus’
Anhängern aus. Viele Beamte, wie etwa der Prätorianerpräfekt
Aristobulus blieben im Amt, doch ernannte er seinen Freund Maximianus
zum Caesar. Die Wahl sollte sich als glücklich erweisen und ein Jahr
später wurde Maximian dem Kaiser mit der Amtsgewalt eines Augustus
gleichgestellt. Im Jahre 287 teilten sich die beiden sogar das
Konsulat. Die darauf folgenden Jahre wurden von zahlreichen Abwehrkämpfen
dominiert, die das ganze Geschick des Kaisers verlangten. Zuerst
errang er in Moesien und Pannonien um 286 den Titel Germanicus
Maximus. Anschliessend konnten in den Jahren 289 und 292 Siege
gegen die Sarmaten und 290 gegen die Sarazenen, einem arabischen
Beduinenstamm, gefeiert werden. Allein an der Donau waren fünf
Sommerfeldzüge über die Bühne gegangen. Das Jahr 287 widmete er
ganz der Ostgrenze, wo er vor den Persern einen demonstrativen
Truppenaufmarsch vollziehen liess. Ein Jahr darauf stiess er gemeinsam
mit Maximian nach Germanien vor,
Diocletian von der Donau her, Maximian
vom Rhein. Unterdessen verfinsterte sich die Lage an der Ostgrenze. Der erst seit vier Monaten regierende Perserkönig Bahram III. wurde von Narses 293 gestürzt. Der neue König zeichnete sich durch besondere Kriegslust aus. 296 liess er in Armenien einmarschieren und stürzte den romfreundlichen König Tiridates. Weiters drohte er bis Antiochia vorzurücken. Galerius, Caesar im Osten, stellte sich ihm entgegen, doch erlitt das römische Heer auf der nordmesopotamischen Hochebene zwischen Carrhae und Callicinum eine schwere Niederlage. Der Grund lag in einer folgenschweren Unterschätzung der gegnerischen Truppenstärke. Die Erfolge der Perser machten in Ägypten nicht wenige Leute hellhörig.
297 kam es zu einem Aufstand, an dessen Spitze sich ein gewisser
Lucius Domitius Domitianus setzte. Nach nur vier- bis
fünfmonatiger Unterdessen hatte Galerius aus seinen Fehlern gelernt und auch die Grösse
der gegnerischen Streitmacht war nun bekannt. Der Caesar
unternahm Mitte 297 mit Verstärkung von der Donau einen Überraschungsangriff
auf Armenien. Der Sieg wurde so schnell errungen, dass lediglich
Narses persönlich fliehen konnte. Seine Frauen, Schwestern und Kinder
sowie zahlreiche persische Adlige konnten gefangen genommen werden.
Mit diesem Faustpfand konnte ein für Rom günstiger Frieden
ausgehandelt werden und das Reich gewann Gebiete am oberen Tigris
dazu. Der Sieg war so überwältigend gewesen, dass für die nächsten
vierzig Jahre an diesem Grenzabschnitt Ruhe herrschen sollte. Zur gleichen Zeit hatten Maximian und
Constantius das abtrünnige Britannien wieder in den Staatsverband zurückgeholt.
Damit war die grosse militärische Krise des 3.Jh.n.Chr. überwunden
und Diocletians Politik konnte sich in den restlichen Jahren seiner
Herrschaft ganz auf innere Angelegenheiten konzentrieren. |
Die vier Tetrarchen |
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Quellen: C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser" |
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