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EINLEITUNG |
Titus Flavius Domitianus
Tod Domitians Terrorregime bewirkte das genaue Gegenteil von dem, was es eigentlich bewirken sollte. Stephanus, Ex-Sklave und ehemaliger Leibwächter der Domitilla, war im Sommer 96 Mitglied einer Verschwörung. Durch Zufall soll den Attentätern eine Schreibtafel mit Domitians nächsten Opfern in die Hände gefallen sein. Die meisten Namen der Verschwörer standen auf dieser Todesliste. Da es sich zumeist um persönliche Bedienstete des Kaisers handelte, wagten sie einen Mordanschlag um ihre Haut zu retten. Die Führer der Konspiration waren Stephanus und der kaiserliche Kammerdiener Parthenius. Als wohlwollende Hintermänner dürften jedoch Domitians Frau und die beiden Präfekten der Prätorianergarde fungiert haben, die ebenfalls um ihr Leben fürchten mussten. Mehrere Tage lang trug Stephanus einen Verband um den Arm unter dem Vorwand sich verletzt zu haben. In Wahrheit verbarg er im Tuch einen Dolch. Am 18. September 96 war es endlich soweit. Als sich Domitian nach einer Audienz in seine Privatgemächer zurückzog um ein Mittagsschläfchen zu halten, schlugen die Verschwörer zu. Parthenius hatte vorsorglich jenes Schwert entfernt, das Domitian stets unter seinem Kopfkissen liegen hatte. Stephanus berichtete dem Kaiser von einer angeblichen Verschwörung, die gerade aufgedeckt worden sei. Kaum hatte Domitian ihn in seine Privatgemächer geleitet zog Stephanus den Dolch und stach zu. Doch war dieser von schneller Reaktion und der erste Dolchstoss war nicht tödlich. Als Folge rangen die beiden um Dolch und Leben. Der Kampf wurde von den anderen Verschwörern entschieden, die Stephanus zu Hilfe eilten und mit gemeinsamen Kräften Domitian erschlugen. Doch verstarb auch der Attentäter kurz darauf an seinen Verletzungen. Der Senat jubelte nach Erhalt der Todesnachricht, das Volk nahm die Ereignisse mit Gleichgültigkeit zur Kenntnis. Lediglich das Militär trauerte offen um den in ihren Reihen beliebten Kaiser. Deshalb blieb ihm auch die Schändung seines Leichnams erspart. Er wurde auf einer gewöhnliche Totenbahre aus dem Palast getragen und jener Hebamme übergeben, die ihn seinerzeit aufgezogen hatte. Diese hiess Phyllis und wohnte in der Vorstadt. Sie liess den Leichnam verbrennen und brachte anschliessend die Urne heimlich nach Rom zurück. Domitian hatte zu Ehren seiner Familie einen Tempel für die Flavier errichten lassen. Dort vermischte sie seine Asche mit der seiner Nichte Julia. Somit war rein rechtlich gesehen sein Andenken gewahrt worden, doch liessen sich die Machenschaften seiner Herrschaft nicht einfach aus der Welt schaffen. Auch liessen viele ihre Wut nun an den zahlreichen Statuen aus, die Domitian während seiner Herrschaft hatte errichten lassen. |
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(PL) |