PERSONEN |
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EINLEITUNG |
Titus Flavius Domitianus
Herkunft,
Jugend und Karriere Domitian wurde am 24. Oktober 51 in Rom als Sohn Vespasians geboren. Sein Geburtsort lag in einem Stadtviertel das Malum Punicum (Granatapfel) genannt wurde. Im Gegensatz zu seinem Bruder genoss Domitian keine höfische Erziehung. Selbst als sein Vater Proconsul in Africa war, dürfte er in der Obhut seines Onkels Flavius Sabinus geblieben sein. Genauso verhielt es sich auch, als die Flavier im Zuge des Bürgerkriegs am 18. Dezember 69 von den Truppen des Vitellius belagert wurden. Im Gegensatz zu seinem Onkel gelang ihm bei der Erstürmung des Capitols die Flucht. Später sorgte er übrigens dafür, dass Maler und Dichter dieses Ereignis in ihren Werken immer wieder neu festhielten. Als Primus siegreich in Rom einzog, erwies er Domitian die Referenz als Caesar. Als Vespasians Kollege Mucianus in Rom die Regierungsgeschäfte übernahm, wurde Domitian bereits in den ersten Erlässen erwähnt. So übte Domitian mit Mucianus die Herrschaft bis zum Eintreffen seines Vaters im Oktober 70 aus. Das Verhältnis der beiden zueinander war aber nicht ungetrübt. Domitian wollte Primus als Dank für sein rasches Vorgehen eine einflussreiche militärische Position übertragen, doch Mucianus dachte nicht daran dies gutzuheissen. Weiters tat er sich mit Cerealis zusammen, der gegen aufständische Germanen kämpfte, um einen triumphalen Sieg Domitians zu vermeiden. Während der restlichen Herrschaft Vespasians wurde er mit Ehren überhäuft, schied jedoch aus allen wichtigen politischen Ämtern aus. Weder sein Vater noch sein Bruder dachten daran ihn an der Regierung in irgendeiner Form zu beteiligen. Lediglich mehrere Konsulate und den Titel princeps iuventutis (Erster der Jugend) konnte er für sich reklamieren. Die Beziehungen zu Titus blieben bis zu dessen Tod stets frostig. Doch Beweise für Auflehnungen oder Intrigen gibt es nicht. Domitian war naturgemäss frustriert. Ein Umstand der gewiss zu seinem Minderwertigkeitskomplex beitrug. Offiziell behauptete er zwar, dass ihm das alles nichts ausmache, doch in seinem Inneren dürfte es anders ausgesehen haben, zumal er seinen Bruder bezichtigte, Vespasians Testament gefälscht zu haben. Er suchte Zuflucht in Malerei und Dichtung um sich abzulenken. Als der kinderlose Titus im September 81 verstarb, folgte ihm Domitian sogleich auf den Thron. Man kann heute nicht mehr sagen, ob er damit gerechnet hatte seinen Bruder so rasch im Amt zu beerben. Als er vom drohenden Ende erfahren hatte, zögerte er nicht und machte sich auf den Weg nach Rom - ohne den Tod von Titus abzuwarten - um sich von der Garde zum Kaiser ausrufen zu lassen. Einen Tag später - Titus war verstorben - bestätigte ihn auch der Senat. Durch sein rasches Handeln wurde jeder Keim einer Opposition schon im Vorfeld erstickt. |
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