Version LX

MILITÄR
Die Legionen des Imperiums


I (AUGUSTA)
I ADIUTRIX
I ARMENIACA
I FLAVIA CONST.
I FLAVIA MARTIS
I FLAVIA PACIS
I ILLYRICORUM
I IOVIA
I ISAURA SAG.
I ITALICA
I IULIA ALPINA
I MACRIANA LIB.
I MARTIA
I MAXIMIANA
I MINERVIA
I NORICORUM
I PARTHICA
I PONTICA

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LEGIO I ADIUTRIX

Aufstellung & Aushebung

Der Beiname Adiutrix bezeichnet Hilfstruppen. In diesem Sinne wurde die Legion von Kaiser Nero in den Jahren 66 oder 67 aus Seeleuten und Marineinfanterie der Misenischen Flotte ins Leben gerufen. Kaiser Galba sanktionierte ihren Fortbestand im Jahre 69. Die Embleme der Legion waren Steinbock und Pegasus. Unter Kaiser Trajan erhielt sie für ihre Treue den Beinamen pia fidelis und während des 3.Jh.n.Chr. pia fidelis bis, d.h. sie erhielt den pia-fidelis-Titel zum zweiten Mal verliehen.

Stützpunkte & Lager

Während des Bürgerkrieges von 68/69 dürfte die Legion lediglich Marschlager innerhalb Italiens besessen haben. Noch 69 erfolgte ihre Verlegung nach Spanien. Von 70 bis 86 lag die Legion gemeinsam mit der legio XIV Gemina in Mogontiacum (Mainz), danach in Pannonien und später in Moesien. Um 97 begann sie im pannonischen Brigetio (Szöny) mit der Errichtung eines Legionslagers und wurde dabei von vexillationes (Truppenteilkontingente) der drei anderen pannonischen Legionen (legio XIII Gemina, legio XIV Gemina und legio XV Apollinaris) unterstützt. Nach der Teilnahme an den Operationen der Jahre 101 bis 106 n.Chr. verblieb die Legion neben legio IV Flavia Felix und legio XIII Gemina als dritte Besatzungseinheit in der neuen Provinz Dacia. Nach der Rückkehr aus dem östlichen Parthien wurde ab etwa 120 n.Chr. Brigetio ihr permanentes Lager, wo sie die legio XXX Ulpia ablöste. Die letzte gesicherte Nachricht stammt aus dem Jahre 444 n.Chr., wo die reduzierten Reste immer noch ihren Dienst in Britetio versahen.

Einsätze

Die Einheit focht gemeinsam mit legio XIII Gemina auf Seiten von Otho in der Schlacht von Cremona im April 69. Trotz ihrer Heldenhaftigkeit wurde sie besiegt, aber (vielleicht gerade deswegen) von Kaiser Vitellius nicht aufgelöst, sondern nach Spanien geschickt. Schon im Jahr darauf setzte man sie gegen die aufständischen Bataver am Rhein in Marsch. 83 kam sie im Krieg gegen die Chatten in der Nähe von Mainz zum Einsatz.

85/86 n.Chr. wurde die Legion an die dakische Front verlegt um den Bedrohungen an der unteren Donaugrenze zu Begegnen.  Seit 89 n.Chr. war sie unter Domitian und Nerva in Pannonien im Rahmen der Donaukriege im Einsatz. Wahrscheinlich 100 n.Chr. erfolgte der Abzug aus Pannonien und der Einsatz im ersten Dakerkrieg Trajans. Nach ihrer Funktion als Besatzungslegion wurde sie noch für den Partherkrieg 114 bis 117 n.Chr. herangezogen. Da es in den folgenden Jahrzehnten an der Donaugrenze relativ ruhig blieb, wurden Teile der Legion für andere Einsätze herangezogen - nie jedoch die gesamte Einheit. Eine grosse Vexillation wird am Partherkrieg des Lucius Verus teilgenommen haben. Unter Marcus Aurelius kam die Legion dann gegen die Markomannen zum Einsatz.

Nach dem Tod des Pertinax votierte die Legion für Septimius Severus und nahm an dessen Marsch auf Rom teil. Danach schickte man sie gleich weiter nach Kleinasien, um den Gegenkaiser Pescennius Niger niederzuringen. Aufgrund ihres Aufenthaltsortes setzte sie Septimius Severus dann in seinen beiden Feldzügen gegen die Parther 195 und 197/198 ein. Auch Caracalla und Gordian III. werden die Legion für ihre Kampagnen 215-217 und 244 gegen die Perser verwendet haben. Dazwischen erscheint sie aber auch wieder in Dakien 237 unter Maximinus Thrax. In den Wirren nach dessen Ermordung könnte die Einheit bei einer Belagerung von Aquileia zum Einsatz gekommen sein. Über ihre Verwendung in der Spätantike liegen keine Berichte mehr vor.

Personal

Während der Operationen gegen die Bataver kommandierte Quintus Petillius Cerialis die Legion. 171 bis 175 n.Chr. war der spätere Kaiser Pertinax Kommandant der Einheit. Ein aus einem Grabstein bekannter Centurio der Legion war Lucius Albucius Albucianus, ein Legionär hiess Lucius Valerius Fronto.

Legionär

Grabinschrift des Lucius Valerius Fronto von der legio I Adiutrix
(c) Landesmuseum Mainz


Quellen: M.Junkelmann "Die Legionen Roms"; Y.LeBohec "Die römische Armee", www.livius.org 

 

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(PL)