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Die Päpste des 3.Jh.n.Chr.

Zephyrinus (199 bis 217, unter den Kaisern Septimius Severus und Caracalla)

Zephyrinus amtierte als 15. Bischof von Rom von 199 bis 217 n.Chr.. In sein Pontifikat fällt der theologische Streit mit den Sabellianisten. Seit 215 lehrte der Libyer Sabellius in Rom über die drei Erscheinungsformen Gottes. In weiterer Folge eskalierte der Streit über die Natur Gottes, Christi und des Heiligen Geistes. Zephyrinus oberstes Ziel war die Einheit der Kirche zu bewahren, sodass er gegen die Sabellianisten nur zögerlich vorging. Den Montanismus mit seiner Endzeitstimmung verurteilte er jedoch.

Calixtus (217 bis 222, unter den Kaisern Macrinus und Elagabal)

Calixtus (grch. Kallistos) amtierte als 16. Bischof von Rom von 217 bis 222. Über das Leben des Mannes berichtet sein Gegner Hippolyt eingehend. Er war ursprünglich Sklave eines christlichen Beamten gewesen, der für ihn am Fischmarkt Wechselgeschäfte betrieb. Wegen Veruntreuung musste er fliehen. Als er auf sein Schiff in Pontus wartete, erblickt Calixtus seinen Herrn und stürzte sich aus Verzweiflung ins Wasser. Er wurde jedoch gerettet und seinem Besitzer zurückgegeben und von diesem in die Tretmühle geschickt. Später ereiferte er sich gegen die Juden und störte den Gottesdienst in der stadtrömischen Synagoge. Der Praefectus Urbi (Stadtpräfekt) schickte ihn daraufhin zur Zwangsarbeit nach Sardinien. Nach einiger Zeit durfte er infolge Fürsprache vor dem Kaiser wieder nach Rom zurückkehren. Zephyrinus berief ihn zum Diakon und übertrug ihm die Aufsicht über die Katakomben. Als Papst haderte er mit den Anhängern des Sabellius. Diese stellten ihren Anführer Hippolyt als Gegenpapst auf, der sich erst 235 dem Papst Pontianus unterwerfen sollte. Innerkirchlich passte er die Gemeinde der städtischen Entwicklung an und erlaubte Christinnen die Heirat mit Sklaven. Auch diese Punkte stiessen bei seinen Gegnern auf Widerstand. Nach ihm ist auch das Coemeterium Callisti (Calixtus-Katakombe) in Rom benannt. Sein angebliches Martyrium ist in spätereren Jahrunderten frei erfunden worden.

Urbanus (222 bis 230, unter Kaiser Severus Alexander)

Urbanus amtierte als 17. Bischof von Rom in den Jahren 222 bis 230. Vermutlich war der Mann Römer und Sohn eines gewissen Pontianus. Die Berichte aus seiner Amtszeit, die Dekrete (z.B. die ausschliessliche Verwendung von Silber für liturgische Gefässe) und sein Martyrium werden als Fälschungen deklariert. Somit ist über den Mann nichts weiter bekannt. Sowohl literarisch, als auch archäologisch gesichert ist seine Beisetzung in der Calixtus-Katabkombe. In Deutschland und Österreich wird der heiliggesprochene Urbanus als Schutzpatron der Weinhauer verehrt.

Pontianus (230 bis 235, unter Kaiser Severus Alexander und Maximinus Thrax)

Pontianus amtierte als 18. Bischof von Rom. Er ist der erste Papst, von dem man die genauen Daten seines Pontifikats besitzt: 21. Juli 230 bis 28. September 235. Auf einer Synode wurde 231/232 der Irrlehrer Origenes verurteilt. Der Streit mit Hippolyt und den Sabellianisten hatte die Aufmerksamkeit des Kaisers erlangt und beide wurden zur Zwangsarbeit in sizilianische Steinbrüche verurteilt; wo sie auch als Märtyrer starben. In der Verbannung verzichtete Pontianus auf sein Amt, damit die Gemeinde in Rom einen handlungsfähigen Nachfolger bestimmen konnte. Sein Leichnam wurde später in der Calixtus-Katakombe beigesetzt.

Anteros (235 bis 236, unter Kaiser Maximinus Thrax)

Anteros amtierte als 19. Bischof von Rom vom 21. November 235 bis zum 3. Jänner 236. Der Name deutet auf eine griechische Abstammung. Trotz der kurzen Amtszeit von nur 44 Tagen ist dieser Papst historisch interessant. Er wurde in der Calixtus-Katakombe beigesetzt, wo auch Teile seiner Grabinschrift gefunden wurden. Sein angebliches Martyrium gilt als in späterer Zeit frei erfunden.

Fabianus (236 bis 250, unter den Kaisern Maximinus Thrax, Gordianus I, Gordianus II, Balbinus & Pupienus, Gordianus III., Philippus Arabs und Decius)

Fabianus amtierte als 20. Bischof von Rom vom 10. Jänner 236 bis zum 20. Jänner 250; somit in der ersten unruhigen Phase der Soldatenkaiser. Er machte sich um die Organisation der stadtrömischen Gemeinde verdient, indem er sie in sieben Kirchenbezirke mit je einem Diakon als Leiter ordnete. In den letzten Jahrzehnten vor seinem Pontifikat hatte sich die Zahl der Gläubigen beachtlich erhöht. Auch die Armenfürsorge war ihm ein Anliegen gewesen. Sein gewaltsamer Tod fällt in die Christenverfolgung des Kaisers Decius; die Beisetzung erfolgte in der Calixtus-Katakombe.

Cornelius (251 bis 253, unter den Kaisern Decius und Trebonianus Gallus)

Cornelius amtierte als 21. Bischof von Rom von April 250 bis Juni 253. Wegen der anhaltenden Christenverfolgung unter Kaiser Decius konnte 15 Monate lang kein Papst bestimmt werden. Zudem kämpfte die Gemeinde mit inneren Streitigkeiten, die sich aus der Verfolgung ihrer Anhänger ergab. Cornelius wollte die lapsi (jene Christen, die vor den Kommissionen den alten Göttern geopfert hatten) wieder in die Kirche aufnehmen. Sein Widersacher Novatianus setzte auf eine reinigende Strenge und wurde von seinen Anhängern als Gegenpapst aufgestellt. Auch behauptete dieser, Cornelius hätte sich ein Opferzertifikat von den Behörden erkauft. Im Herbst 251 entschied eine Synode, an der 60 Bischöfe teilnahmen, in allen Punkt für die Haltung des Papstes. Noviatan wurde exkommuniziert, doch seine Anhänger lebten als Sekte bis ins 5.Jh.n.Chr. (Im Orient bis ins 7.Jh.) fort.

In seiner Amtszeit gab es lt. einem inhaltlich erhalten gebliebenen Schreiben in Rom 46 Presbyterier, je 7 Diakone & Subdiakone, 42 Akoluthen, 52 Exorzisten, Lektoren und Türhüter. Die Amtszeit von Cornelius fällt in eine Zeit katastrophaler Zeitumstände. Militärische Niederlagen, Inflation und die Pest sorgten für eine pessimistische Stimmung in der Bevölkerung. So wurde auch Cornelius 252 in die Verbannung nach Centumcellae (Civitaveccia) geschickt, wo er im Juni 253 eines natürlichen Todes verstarb. Sein Martyrium ist wohl in späterer Zeit frei erfunden worden. Die Beisetzung erfolgte in der Lucinagruft der Calixtus-Katakombe.

Lucius (253 bis 254, unter den Kaisern Trebonianus Gallus, Aemilius Aemilianus und Valerianus)

Lucius amtierte als 22. Bischof von Rom vom 25. Juni 253 bis zum 5. März 254. Er war Römer und sein Vater hiess Porphyrius. Kaum gewählt, wurde er bereits der Opferverweigerung wegen in die Verbannung geschickt - wahrscheinlich nach Centumcellae (Civitaveccia). Die Verbannung war eine von der stadtrömischen Bevölkerung erzwungene Massnahme gegen die Christen gewesen, da man sie für die grassierende Pest verantwortlich gemacht hatte. Durch den Tod des Kaisers im August 253 konnte er wieder nach Rom zurückkehren. Er setzte den milden Kurs seines Vorgängers bezüglich der lapsi fort und auch gegenpüber den Noviatianern verhielt er sich konziliant. Da sein Pontifikat nur 8 Monate und 10 Tage währte, ist über ihn nicht mehr bekannt. Er starb eines natürlichen Todes und sein Martyrium wurde ihm in späterer Zeit angedichtet. In aller Regel wird er mit Tiara und Buch oder mit einem Kreuzstab und der Inschrift "PP et matir" dargestellt; eine Wandmalerei von Bergognone zeigt Lucius auch in der Kirche Santa Maria della Passione in Mailand.

Stephanus (254 bis 257, unter Kaiser Valerianus)

Stephanus I. amtierte als 23. Bischof von Rom vom 12. Mai 254 bis zum August 257. Er stammte aus dem Geschlecht der Iulier und wurde nach 60tägiger Sedisvakanz gewählt. Stephanus wird als herrisch und kompromisslos beschrieben. Während seiner Amtszeit konnte sich die Gemeinde zunächst ohne äussere Bedrängnis entwickeln. Dafür haderte er mit genügend innerkirchlichen Streitereien. Es gab keine Regelung, wie mit jenen Getauften zu verfahren sei, die durch Ketzer zur Mitgliedschaft im Christentum gelangt waren. Der karthagische Bischof Cyprianus votierte auf zwei Synoden 255 und 256 für eine erneute Taufe. Der Papst war dagegen anderer Meinung und verbot diese Wiedertaufe kraft seiner Autorität, was zu einem Zerwürfnis zwischen afrikanischer und römischer Kirche führte. Erst die 257 einsetzende Verfolgung von kirchlichen Amtsträgern, führte eine Versöhnung herbei, da ihr beide Kontrahenten gleichermassen zum Opfer gefallen waren. Zudem musste sich Stephanus auch mit den Noviatianern herumschlagen. Für die gallischen und spanischen Provinzen wurde in seiner Zeit Rom immer mehr zur Berufungsinstanz in Glaubensfragen. Sein angebliches Martyrium wurde in späterer Zeit erfunden; der Leichnam in der Calixtus-Katakombe beigesetzt.

Sixtus (257 bis 258, unter Kaiser Valerianus)

Sixtus II. amtierte als 24. Bischof von Rom vom 30. August 257 bis zum 6. August 258. Wie Sixtus I. hiess der Mann griechischer Abstammung ursprünglich Xystos. Er konnte eine potenzielle Spaltung der Kirche in einen afrikanischen und einen römischen Teil abwenden. Während eines Gottesdienstes dürfte Sixtus mit vier Diakonen in der Calixtus-Katakombe verhaftet und sogleich enthauptet worden sein (was unglaubwürdig ist, da Rom auch in dieser Zeit ein Rechtstaat war und es eine Gerichtsverhandlung hätte geben müssen). Aus diesem Grund begann schon früh mit seiner Verehrung. An der angeblichen Hinrichtungsstätte (vielleicht war ein Kampf bei der Verhaftung im Spiel?) wurde eine cella memorialis (Gedenkkapelle) eingerichtet. Die in der Calixtus-Katakombe beerdigten sterblichen Überreste überführte man später (wohl 9.Jh.n.Chr.) in die Crescentiana-Kirche, die auch nach ihm benannt wurde (erstmals erwähnt 595 n.Chr.). Zahlreiche ihm zugeschriebene Dokumente und seine Karriere als Philosoph sind aus mancherlei Irrtümern heraus als nicht zutreffend erkannt worden. Infolge eines herzlichen Verhältnisses zu seinem (ebenfalls hingerichteten) Diakon Laurentius, wird Sixtus II. meist gemeinsam mit ihm dargestellt.

Dionysius (260 bis 267/268, unter den Kaisern Valerianus, Gallienus und Claudius II.)

Dionysius amtierte als 25. Bischof von Rom vom 22. Juli 260 bis zum 26. Dezember 267 oder 268. Der Mann war griechischer Herkunft. Die konsequente Verfolgung der kirchlichen Amtsträger hatte dazu geführt, dass erst zwei Jahre nach dem Tod des Sixtus ein neuer Papst gewählt werden konnte. Doch Kaiser Gallienus hob die Erlasse seines Vorgängers auf und leitete damit eine 40jährige Duldungsphase seitens der Obrigkeit ein. Dionysius beendete den theologischen Streit mit den Sabellianisten (u.a. mit Dionysius von Alexandria) und stellte die Unteilbarkeit der göttlichen Einheit fest. Weiterhin machten ihm jedoch die Subordinatianisten zu schaffen, die eine Unterordnung Christi unter Gottvater vertraten. Zudem kümmerte er sich um die verstreute Kirchengemeinde, die er erstmals in Pfarreien organisierte.

Felix (268/269 bis 273/274, unter den Kaisern Claudius II., Quintillus und Aurelianus)

Felix I. amtierte als 26. Bischof von Rom vom 5. Jänner 268 oder 269 bis zum 30. Dezember 273 oder 274 (eher letzteres Datum). Er war römischer Herkunft. Seine Amtszeit wurde durch die Auseinandersetzung mit dem Subordinatianismus beherrscht, gegen den er klar Stellung bezog. Zahlreiche ihm zugeschriebene Briefe sind allesamt Fälschungen. Felix wurde in der Calixtus-Katakombe beigesetzt. Sein angebliches Martyrium und eine Beisetzung an der Via Appia sind frei erfunden.

Eutychianus (274/275 bis 282/283, unter den Kaisern Aurelianus, Tacitus, Florianus, Probus und Carus)

Eutychianus amtierte als 27. Bischof von Rom vom 4. Jänner 274 oder 275 (eher letzteres Datum) bis zum 7. Dezember 282. Der Mann stammte aus Luni in der Toskana. Über seine Person ist nichts bekannt. Alle zugeschriebenen Texte stammen nicht von Eutychianus. Archäologisch interessant ist das Auffinden seiner Grabplatte in den Calixtus-Katakomben.

Caius (282 bis 295/296, unter den Kaisern Numerianus, Carinus und Diocletianus)

Caius amtierte als 28. Bischof von Rom vom 17. Dezember 282 bis zum 22. April 295 oder 296. Die Schreibung seines Namens ist nicht eindeutig; da manchmal auch Gaius verwendet wurde. Caius stammte aus Dalmatien und soll weitschichtig mit Kaiser Diocletianus verwandt gewesen sein. Während seiner Amtszeit dürfte er einen Erlass über die Vorbedingungen zur Erlangung der Bischofswürde begeben haben. Caius starb eines natürlichen Todes und wurde in der Calixtus-Katakombe beigesetzt, wo auch seine Grabinschrift blieb erhalten. 

Kaiser Decius ging erstmals organisiert gegen all jene vor, die sich weigerten öffentlich für das Wohl des Kaisers zu beten.


Quellen: R.Fischer-Wollpert "Lexikon der Päpste", "Der kleine Pauly", www.kirchenlexikon.de 

 

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