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INTERREX
DECEMVIRI
LAUFBAHN I |
Ämterlaufbahn in der Kaiserzeit
Der cursus honorum der Kaiserzeit unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten von jenem der Republik. Von nun an unterschied man zwei verschiedene Arten von Laufbahnen. Zum einen die senatorische, zum andern die ritterliche. Senatslaufbahn Die Senatslaufbahn begann im
Alter von wenigstens 17 Jahren entweder mit der Übernahme eines Militärtribunats
oder dem Dienst bei den vigintiseviri (Zwanzigmannkollegium
für niedere Verwaltungsangelegenheiten) in Rom. Darauf folgte die
Quaestur bei einem Mindestalter von 25 sowie Volkstribunat oder
Aedilat mit wenigstens 27 Jahren. Die Praetur konnte dann mit 30
erreicht werden und den Konsulat im Alter von 32 Jahren. Die meisten Ämter waren nur
mehr leere Hüllen und besassen keinerlei Machtfülle mehr. Darum
wurden die Positionen, an denen man eingesetzt wurde umso wichtiger.
Als Quaestor konnte man so Provinzlegat in einer senatorischen Provinz
werden, als Praetor Legionslegat bzw. Provinzlegat in einer
kaiserlichen Provinz und schliesslich als Consul die diversen Präfekturen.
Zusätzlich konnten Senatoren mit den Pontifices, Auguren, Fetialen
und Flaminen diverse hohe Priesterämter bekleiden. Die Ämter wurden normalerweise in der vorgesehenen Reihenfolge absolviert, doch hatte der Kaiser das Recht jede beliebige Person durch adlectio (Wahl) zum Magistrat zu bestimmen. Nicht vom Kaiser vergebene Positionen wurden von Senat bestimmt. Die Versammlungen hatten in der Kaiserzeit diesbezüglich keine Kompetenzen mehr. Im Laufe der Spätantike bürgerte sich für die Mitglieder des senatorischen Adels der Titel vir clarissimus (Erlauchter) ein. Ritterlaufbahn Der cursus honorum für
Ritter war eine Erfindung des Augustus,
mit der er sich einen treu ergebenen Beamtenstand schuf und die
Verwaltung des Reiches auf solidere Beine stellte. Die nachfolgenden
Kaiser übernahmen die Einrichtung, passten sie den jeweiligen
Gegebenheiten an und legten ähnliche Massstäbe wie bei der
senatorischen Laufbahn an. Am Beginn standen militärische
Ämter. Es bürgerte sich ein, dass man mit den Tres militiae
equestres drei verschiedene Kommanden zu absolvieren hatte. Zur Auswahl standen
Militärtribunate oder die Präfektur über eine Kohorte, Hilfstruppen
oder eines Flügels der Reiterei. Im Alter von 27 Jahren konnte
man die eigentliche Laufbahn, die sich aus zwei Stufen zusammensetzte,
beginnen. Als erstes kamen die Ämter der Prokuratoren. Dabei handelte
es sich um Provinzstatthalterschaften, Finanzverwalter der Provinzen
oder a rationibus (Verwalter der kaiserlichen Kasse; in etwa
ein Finanzminister) oder die Leitung der kaiserlichen Kanzlei. Die zweite Stufe beinhaltete die
Ämter der Präfekten, wie praefectus annonae (Proviantmeister
von Rom), praefectus vigilum (Kommandant der Feuerwehr) oder
die Flottenpräfekten. An der Spitze standen der praefectus urbi
(Stadtpräfekt von Rom), der praefectus Aegypti (Statthalter
von Ägypten) und natürlich der praefectus praetorio
(Prätorianerpräfekt) Wie die Senatoren hatten auch die Ritter mit den haruspices und den luperkalen Anspruch auf diverse Priesterämter. Seit Hadrian erscheinen - ebenfalls wie bei den Senatoren - diverse Ehrentitel. Sie lauteten hierarchisch aufsteigend egregius (ausserordentlich), perfectissimus (vollkommen) und eminentissmus (hervorragend). Unter
Kaiser Constantin gingen die Ritter im Senatorenstand auf und der cursus
honorum wurde vereinheitlicht. Ende des 4.Jh.n.Chr. erfolgte noch
die Integration der vier obersten Hofämter in die Laufbahn. Von den
stadtrömischen Magistraten blieben nur die Praetur und das Konsulat
für die Ämterfolge obligatorisch. Wie in der Republik waren die
Magistraturen unbezahlte Ehrenämter. Die Übernahme einer Position in
der Verwaltung wurde jedoch besoldet. Mit Claudius
bürgerten sich Rangklassen ein, die bei den Senatoren von 300.000 bis
1 Million Sesterzen und bei den Rittern von 60.000 bis 200.000, seit Marcus
Aurelius bis 300.000, Sesterzen pro Position und Jahr reichten. |
Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. |
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Quellen: H.Pleticha & O.Schönberger "Die Römer", J.-C.Fredouille "", Lexikon der römischen Welt", F.M.Ausbüttel "Die Verwaltung des römischen Kaiserreiches", W.Eck "Die Verwaltung des römischen Reiches in der hohen Kaiserzeit", C.Scarre "Die römischen Kaiser", "Der kleine Pauly" |
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