Version LX

MILITÄR
Die Legionen des Imperiums


III AUGUSTA
III CYRENAICA
III DIOCLETIANA
III FLAVIA SALUTIS
III GALLICA
III HERCULIA
III ISAURA
III ITALICA

III IULIA ALPINA
III PARTHICA

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LEGIO III ITALICA

Aufstellung & Aushebung

Als grosse Kontingente der Donaulegionen für den Partherkrieg von 161-166 n.Chr. in den Osten abgezogen worden waren, versuchte Kaiser Marcus Aurelius den reduzierten Grenzschutz durch die Neuaushebung von zwei Legionen in Norditalien wieder zu verstärken. Angesichts drohender Auseinandersetzungen mit den germanischen und sarmatischen Stämmen und der Schwächung der militärischen Schlagkraft durch die aus dem Osten eingeschleppte Antoninische Pest war dies eine unumgängliche Notwendigkeit.

Die "dritte italische Legion" wurde so im Jahre 165 gemeinsam mit der legio II Italica aufgestellt. Kaiser Septimius Severus verlieh der Truppe den Ehrentitel Concors (lat. einträchtig), was wohl auf die gewünschte Harmonie seiner beiden Söhne gemünzt war. Unter Gordian III. erhielt die Legion noch den Ehrentitel Gordiana verliehen (wohingegen das Concors nicht mehr aufschien). Ab Kaiser Valerian trägt die Einheit die Beinamen Pia Fidelis (loyal und treu), den sie insgesamt sieben Mal (zuletzt zwei Mal unter Gallienus) verliehen bekommt. Das Wappentier der Legion war der Storch.

Stützpunkte & Lager

Infolge der vorläufigen Undurchführbarkeit der Aurelischen Pläne zur Errichtung transdanubischer Provinzen, verblieb die Truppe im oberitalischen Hinterland; bezog jedoch scheinbar kein festes Lager. 170 rückte die Legion nach Tridentum (Trident) vor und Teile der Legion waren am Mauerbau im Hafen von Salonae (Solin) in Dalmatien beteiligt. 174 wurde die Truppe in ein Lager bei Kumpfmühl/Regensburg verlegt. Die Legion vollendete 179 auch das Lager von Castra Regina (Regensburg), wo sie nach den Markomannenkriegen auch stationiert wurde. Einzelne Detachements verbesserten die Infrastruktur der ganzen Provinz; so etwa in Augusta Vindelicum (Augsburg). Die Einheit blieb an ihrem Standort bis in die Spätantike stationiert. Ende des 4.Jh. hatte man sie in sechs Teile aufgesplittert, wovon fünf in kleineren Forts entlang der Donau ihren Dienst gegen Alamannen und Ostgoten versahen. Die sechste Teileinheit zog man gen Illyricum ab, wo sie gemeinsam mit der III Herculia stationiert wurde. Die in Raetia verbliebenen Truppen verteidigten die Grenze bis in das dritte Viertel des 5.Jh.v.Chr., als Castra Regina von den Bavaren erobert wurde und die Donaugrenze begann sich aufzulösen. Das weitere Schicksal der Truppen ist unbekannt.

Einsätze

Als grundlegendes Operationsgebiet war der Legion die Grenze an der oberen Donau zugeteilt. Eine Heeresgruppe bestehend aus  I Adiutrix, II Italica und III Italica hatte die Aufgabe Noricum und Raetia vor den Markomannen zu schützen und in weiterer Folge kämpfte sie unter Marcus Aurelius in den Markomannenkriegen. Während des Bürgerkrieges von 193 erklärte sich die Einheit für Septimius Severus und sie nahm auch an seinem Marsch auf Rom teil. Während dessen Herrschaft kamen einzelnen Kontingente der Legion gegen Pescennius Niger und Clodius Albinus zum Einsatz. Eine Teilnahme am Partherkrieg ist anzunehmen. 213 zog Caracalla mit III Italica, VIII Augusta und XXII Primigenia gegen die Alamannen. Die Mitwirkung von einzelnen Kontingenten am grossen Partherfeldzug des Caracalla könnte indirekt durch den Grabstein eines Legionärs im thrakischen Perinthus (als Durchmarschgebiet) belegt sein. Unter Gordian III. finden sich Teileinheiten 243/244 im Krieg gegen die sassanidischen Perser wieder, wie eine Inschrift belegt. Um 250 tauchen Detachements bei einem Einsatz in Nordafrika auf.

253 votierten die Donaulegionen für den neuen Kaiser Valerianus, sodass auch die III Italica involviert gewesen sein muss. In den Auseinandersetzungen mit dem gallischen Sonderreich unter Postumus stand die Legion treu zu Kaiser Gallienus, der sie bei seiner Heeresreform dem fixen Grenzschutz zuteilte. 260 scheint es am zugewiesenen Grenzabschnitt eine Niederlage gegen germanische Invasoren gegeben zu haben, da eine Inschrift vom Sieg durch eine lokale Miliz berichtet und die Legion mit keinem Wort erwähnt wird. Möglicherweise waren Kontingente zum mobilen Feldheer abgezogen worden. Jedenfalls benutzte Kaiser Aurelian 273 bei der Rückgewinnung des Osten aus den Händen der Palmyrer und Zenobia auch ein Detachement der III Italica.

Personal

Wie der Name Italica bereits nahe legt, werden die meisten Rekruten aus dem italischen Kernland gekommen sein. Von einem Legionär kennt man den Geburtsort: Como. Die Aushebung der beiden italischen Legionen II und III leiteten M.Claudius Fronto, Cn. Iulius Verus und Ti. Claudius Proculus Cornelianus. Im oberitalienischen Hinterland unterstanden die beiden von Marcus Aurelius ausgehobenen Legionen Q. Antistius Auspex Postumius Aquilinus und in weiterer Folge Publius Helvius Pertinax.

Von den Legaten der Legion, die zugleich Statthalter von Raetien waren, sind bekannt:

C.Vettius Sabinianus Iulius Hospes (um 166)
Caerellius Priscus (nach 173)
M.Helvius Clemens Dextrianus (179/180)
Q.Spicius Cerialis (181 bis 184)
C.Caerellius Sabinus (um 185)
App.Claudius Lateranus (vor 190)
P.Porcius Optatus Flamma (um 197)
A.Terentius Pudens Uttedianus (zw. 198 und 211)
C.Iulius Avitus Alexianus (204 bis 207)
C.Octavius App. Suetrius Sabinus (213, Amtszeit 3 Monate)
[...] Dionysius (zw. 218 und 222)

Dachziegel aus den Militärwerkstätten der Truppe mit der Aufschrift LEG III ITA


Quellen: M.Junkelmann "Die Legionen Roms"; Y.LeBohec "Die römische Armee", www.livius.org 

 

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(PL)